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Auf dem Weg in die Zukunft: „SELVE Total“ fokussiert den Kunden und das große Ganze

Es ist das umfangreichste Projekt, das in Lüdenscheid bis dato auf der Agenda stand. Vor einem Jahr startete „SELVE Total“. Der Name ist Programm: Alle Abteilungen und alle Abläufe, die im Zusammenhang mit dem Kunden stehen, sind involviert. Die Ziele sind klar gesteckt. SELVE verfolgt einen ganzheitlichen Prozessansatz und setzt auf nachhaltige Verbesserungen, um noch schlagkräftiger und effizienter zu werden. In interdisziplinären Teams wurde bereits etliches bewegt, vielfältige weitere Veränderungen und Maßnahmen folgen. „‚SELVE Total‘ wird vom gesamten Unternehmen getragen und soll zum Meilenstein für unsere Zukunft werden“, sagt Geschäftsführer Andreas Böck. Ausgerollt in vier großen Bereichen wird der Projektbogen umfassend gespannt: „Vom Kunden zum Kunden“, also beginnend bei Anfragen sowie Aufträgen bis hin zum Produktversand.   

Wo wollen wir hin, wofür wollen wir künftig stehen – und was müssen wir dafür tun? Mit Fragen wie diesen hat sich SELVE intensiv beschäftigt und konkrete Antworten sowie wegweisenden Leitplanken gefunden: „Wir machen unseren Kunden das Leben einfacher.“ Was Kern der Unternehmensstrategie und für SELVE zugleich Auftrag ist, zieht eine Reihe von Aktivitäten, Veränderungen und auch Investitionen mit sich. Hier reiht sich schlüssig „SELVE Total“ ein. „Unser mittlerweile sehr groß gewordenes Projekt zahlt unmittelbar in die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit von SELVE ein“, betont Geschäftsführer Andreas Böck.

Auf breiter Front wird dafür im Unternehmen vieles neu gedacht, jede Menge angepackt und sukzessive umgesetzt. Den insgesamt vier Teilprojekt-Bereichen von ‚SELVE Total‘ ist eines gemein: „Im Fokus steht ein ganzheitlicher Ansatz, um vor allem für den Kunden weitere, wirkliche Verbesserungen zu schaffen. Das geschieht, indem wir in jedem Bereich schneller, effektiver werden und alle Teilaspekte vom Kunden zum Kunden systematisieren“, erläutert Andreas Böck. Die damit verbundenen Veränderungen und konkreten Maßnahmen sind natürlich nicht in wenigen Monaten zu realisieren – und werden SELVE noch die nächsten Jahre begleiten. Das Unternehmen macht sich entlang der Wertschöpfungskette fit für das Morgen, weil sich Kundenbedürfnisse genauso wie das SELVE-Produktportfolio ständig weiterentwickeln.

‚Lean‘ in allen Bereichen

Um mit „SELVE Total“ künftig einen großen Schritt nach vorn zu machen, bildeten zunächst diverse Workshops mit agilen Arbeitsmethoden den Auftakt. Mit der Leonardo Group als Sparringspartner, die SELVE schon 2011 bei der Lean-Einführung unterstützt hat, wurde das Großprojekt Ende 2019 initiiert und wesentliche Handlungsbereiche identifiziert. „Es geht uns darum, über die Fertigung hinaus bei allen kundenrelevanten Prozessen den Lean-Gedanken zu implementieren und die Grundlagen für ein standardisiertes Vorgehen zu schaffen“, so der SELVE-Geschäftsführer.

Keine Frage, in den vier Teilprojekten von ‚SELVE Total‘ – Administration, Produktion, Bestandsmanagement und Logistik – stehen verschiedenste Punkte, Aufgaben sowie unterschiedliche Prozessströme auf dem Plan. Kanalisiert werden sie von Projektleiter Marc Solzbacher. Prozesse zu hinterfragen und zu verbessern ist sein Metier: Er zeichnet als SELVE-Fachmann für KVP (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess) und Lean-Management verantwortlich. Für das angepeilte, ganzheitliche Prozesssystem bringt Marc Solzbacher beim Projekt allein zehn Abteilungen unter einen Hut, steuert die crossfunktionalen Teams in die richtige Richtung. Dabei hat er das große Ganze im Blick, damit „nicht nur einzelne Stellschrauben justiert werden, sondern künftig bei uns auch alle Räder ineinandergreifen“.

Produktion à la SELVE Total

Am weitesten fortgeschritten ist im Projekt der Bereich Produktion. Speziell in der Abteilung Motorfertigung standen und stehen allein über 30 verschiedene Punkte auf der ‚To-do-Liste‘. Die schlanke Lean-Production wurde hier bereits vor neun Jahren eingeführt, in dieser Zeit ist die SELVE-Produktpalette erheblich gewachsen, auch die Strukturen haben sich verändert. „Wir fertigen heute mehr Antriebe als je zuvor, haben einen anderen Produktmix mit deutlich mehr Funk-Motoren. Also gilt es, uns weiterzuentwickeln, genau den Ist-Zustand zu betrachten und unsere Prozesse den Lean-Gedanken entsprechend nochmals effektiver zu gestalten“, berichtet Produktionsleiter Bernd Vinken.

Dafür wurde jeder einzelne Arbeitsplatz, jeder einzelne Arbeitsschritt genau durchleuchtet. Es wurden Videos gedreht, um genau zu sehen, wo im Sinne von Lean „Verschwendungen“ beispielsweise bei zu langen Arbeitswegen vorliegen. Hier wurden bereits etliche Optimierungspotenziale angegangen. Derzeit wird zudem ein komplett neues Design der einzelnen Fertigungslinien erarbeitet, um auch in Hinblick auf künftige Anforderungen schnell und flexibel die bestellte Ware fertigen zu können. „Als letzten Riesenschritt werden wir ab 2021 unsere gesamte Halle umbauen“, gibt Bernd Vinken einen Ausblick. Das zielt auf höhere Ausbringungsmengen ab, denn in Lüdenscheid sind 3.000 Motore plus X am Tag angepeilt. Und diese großen (Umbau-)Pläne zeigen auch, wie lösungsorientiert SELVE im Sinne der Kunden agiert: „Wir stellen uns noch besser auf, um jeden Tag jeden Motor bauen zu können“, sagt Marc Solzbacher.

Gesteigerte Effizienz geht mit Transparenz einher: In der SELVE-Produktion ist bereits ein neues „Shopfloor Management“ installiert, um den Informationsfluss über Bestellungen abzubilden sowie den Ist- und Soll-Zustand einzelner Fertigungslinien zu visualisieren. Darüber hinaus wurde auch der hochmoderne Maschinenpark weiter aufgestockt: Die nunmehr sechste Prüfmaschine sorgt für mehr Flexibilität, für 2021 sind noch zwei weitere Prüfmaschinen vorgesehen. Zudem sind seit Anfang September neue Montageautomaten für die Bauteile Getriebe sowie Bremse im Einsatz, um noch produktiver zu werden.

Gesamtheit der Prozesse im Blick

Aus ganzheitlicher Sicht fokussieren genauso die anderen Projektbereiche etliche weitere Verbesserungen im Sinne der Kunden. So hat die Gruppe Administration bereits einzelne Prozessklassen erfasst und gewichtet, um bei Kundenanfragen sowie neuen Aufträgen die Durchlaufzeiten zu verkürzen. „Im Zuge dessen hat SELVE bereits eine neue Koordinierungsstelle geschaffen, die sich ausschließlich mit speziellen Anfragen beschäftigt, diese direkt an die richtigen Stellen wie etwa an das Produktmanagement oder unsere Entwicklungsabteilungen leitet und nachverfolgt“, berichtet Marc Solzbacher.

Zusätzlich wurden Bestellvorgänge mit einem Ampel-System kategorisiert und auch neue Checklisten für Bestelleingänge angelegt. „Das läuft jetzt nach innen sowie außen viel strukturierter und transparenter ab, die Kunden erhalten eine schnellere Rückmeldung“, resümiert der Projektleiter. Jeder einzelne „Step“ ist und wird systematisiert, so auch bei kundenspezifischen Lösungen: vom Eingang des Kundenwunsches über die Angebotserstellung sowie die Entwicklung/Umsetzung bis zum fertig verfügbaren Produkt.

Aktuelle Projektaufgaben gibt es bei „SELVE Total“ noch viele. Im Bereich Bestandsmanagement ist zum Beispiel die Verkürzung der Wiederbeschaffungszeiten ein wichtiges Thema. Erste Gespräche mit Lieferanten wurden bereits geführt. Der Teilprojektbereich Logistik läuft derzeit an, dabei stehen noch schnellere Lieferzeiten zum Kunden im Mittelpunkt. 

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