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Standards und Zertifizierungen entscheiden zukünftig über Marktfähigkeit von Additive Manufacturing

Je mehr eine Technologie aus einem Nischen-Dasein in die breite Anwendung kommt, umso wichtiger werden Regeln für ihre Nutzung. „Die additive Fertigung befindet sich an diesem Punkt, an dem sie den reinen Prototypenstatus verlässt und Einzug in die Industrie hält. Normen und Standards werden damit zu entscheidenen Kriterien für ihre Marktfähigkeit. Aus diesem Grund haben wir im Fachbeirat entschieden, dem Thema eine eigenständige Plattform im Programm der Rapid.Tech + FabCon 3.D zu geben“, sagt Michael Kynast, Geschäftsführer der Messe Erfurt. Das erste Forum Normung & Arbeitsschutz findet am 27. Juni 2019 statt, dem Abschlusstag der dreitägigen Veranstaltung.

Mit Dr. Christian Seidel hat die Messe Erfurt einen ausgewiesenen Fachmann für die inhaltliche Ausrichtung des Forums gewonnen. Der Leiter Additive Fertigung an der Fraunhofer-Einrichtung für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik IGCV mit Standorten in Augsburg und München engagiert sich bereits seit Jahren in verschiedenen Gremien für die Gestaltung additiver Prozesse, so u. a. als Leiter des VDI-Fachausschusses für den sicheren Betrieb additiver Fertigungsverfahren. Die Arbeitssicherheit ist für Dr. Seidel einer von mehreren Punkten, der für ein genormtes Vorgehen beim Additive Manufacturing spricht: „Standards erleichtern generell die Zusammenarbeit im Unternehmen und in der Lieferkette. Ihr Nachweis mittels zertifizierter Prozesse trägt zur Qualitätssicherung bei. Normen und Richtlinien helfen gerade kleinen und mittleren Betrieben, additive Verfahren auf einer gesicherten Grundlage zu nutzen. Diese Basis ist generell für stabile Kunden-Lieferanten-Beziehungen von Bedeutung. Im Forum beleuchten wir das noch junge Themenfeld Normung und Arbeitsschutz dabei aus den Blickwinkeln der verschiedenen Akteure und fördern somit den Austausch zwischen Anwendern, Rechtsvertretern, Versicherern, Prüfexperten und Forschern.“

Zur rechtlichen Bedeutung technischer Normen spricht Klaus Brisch von der DWF Germany Rechtsanwaltsgesellschaft Köln. Das Thema Arbeitssicherheit beim Laser-Strahlschmelzen referieren Philip Schmidt und Tobias Kolb von der Robert Bosch GmbH aus der Sicht eines Anwenders. Das Zulassungsprozedere für 3D-gedruckte Komponenten, beispielsweise als Ersatzteile in Schienenfahrzeugen, thematisiert Arvid Eirich vom Mobility goes Additive e. V. Berlin. Wie additive Fertigungssysteme zertifiziert werden können und damit sowohl für die Anbieter als auch die Anwender von AM-Maschinen mehr Sicherheit in allen Abläufen erlangen, zeigt Björn Hansen vom TÜV Süd München in seinem Vortrag auf. Dr. Renate Beisser vom Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung Berlin stellt das Thema der Gefahrstoffemissionen aus 3D-Druckern in den Mittelpunkt ihres Referats und berichtet über ein Projekt, in dem mögliche gesundheitliche Gefährdungen von Beschäftigten durch additive Fertigungsverfahren erforscht wurden. Ein praxisorientiertes Vorgehen für einen anwendungssicheren Laser-Strahlschmelzprozess mit Metallpulvern im Rahmen der VDI-Richtlinie 3405 hat der Lehrstuhl Umweltgerechte Produktionstechnik der Universität Bayreuth entwickelt. Diese konkrete Handlungsempfehlung stellt Christian Bay, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl, vor.

Das Forum Normung & Arbeitsschutz ist eine von drei neuen Veranstaltungen im Kongressprogramm der Rapid.Tech + FabCon 3.D. Erstmals auf der Agenda stehen auch die Themen Kunststoff sowie Software & Prozesse. Insgesamt werden in mehr als 100 Vorträgen in 14 fach- bzw. branchenbezogenen Foren die neuesten Entwicklungen, Trends und Ergebnisse zu additiven Technologien und Anwendungen aus Theorie und Praxis vorgestellt. Neben den neuen Angeboten gehören die bewährten Themen Automobil, Medizin-, Zahn- & Orthopädietechnik, Luftfahrt, Lohnfertigung, 3D-gedruckte Elektronik & Funktionalität, Konstruktion, Werkzeug-, Formen- & Vorrichtungsbau, Metall, Recht, eine Veranstaltung der Fraunhofer- Allianz GENERATIV und das zweitägige Forum AM Science erneut zum Programm. Zum optimalen Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie zur Kontaktanbahnung bzw. –pflege tragen ebenso die 3D Printing Conference sowie die neu strukturierten Präsentationsflächen und Netzwerkangebote in der Ausstellung bei.

Rapid.Tech + FabCon 3.D erwarten zur 16. Auflage vom 25. bis 27. Juni 2019 wiederum über 200 Aussteller aus dem In- und Ausland sowie mehr als 5.000 internationale Fachbesucher und Kongressteilnehmer.

Mehr Informationen: www.rapidtech-fabcon.com

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