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Buddy zu sein ist ein Lebensstil

Fünf Jahre – das ist auf den ersten Blick kein besonders langer Zeitraum. Warum das fünfjährige Bestehen des „Buddy Program“ trotzdem einen Meilenstein für den TUM Campus Heilbronn darstellt, machte Programmgründerin und -koordinatorin Adelheid Schäfer-Terino beim Jubiläumsevent auf dem Bildungscampus Heilbronn schnell klar: „Fünf Jahre Buddy Program – das bedeutet unzählige Erinnerungen fürs Leben, gemeinsames Lachen und Weinen sowie neue Freundschaften rund um den Globus, die hoffentlich für immer halten. Wir sind einzigartig – wir sind TUM – wir sind eins”, sagte sie in ihrer Begrüßungsrede.

Unterstützung in allen Lebenslagen und wahre Freundschaft über alle Grenzen hinweg – das macht das Buddy Program, bei dem erfahrene Studierende („Buddies“) sich intensiv um ihre Kommilitonen aus dem ersten Semester („Freshers“) kümmern, zu etwas ganz Speziellem. Weitere Besonderheiten verdeutlichte Daniel Gottschald, Geschäftsführer der „Die TUM Campus Heilbronn gGmbH“: „Vielfalt und Harmonie zeichnen den Campus aus“, sagte er, und nahm damit auch Bezug auf die kreative musikalische Einleitung von Amir Bouslama und Mohamed Amine Jradi: Die beiden Information Engineering-Studenten am TUM Campus Heilbronn vereinten auf dem traditionellen Saiteninstrument Oud und dem Klavier orientalische Klänge mit Jazz-Improvisationen.

Als Gesellschaft füreinander einstehen

Das Buddy Program basiere auf freiwilligem Einsatz und lohne sich dennoch, sagte Gottschald: „Wir tragen das Programm, weil wir als Civic University einen Beitrag zur Gesellschaft leisten wollen. Das Buddy Program lehrt uns, wie wir als Gesellschaft füreinander einstehen können.“ Das sei angesichts der zahlreichen gesellschaftlichen Konflikte ein unschätzbarer Wert. Und weil zur Erfolgsstory des Programms eine Person gehört, die das Engagement aller Beteiligten und ihre vielfältigen Ideen in Einklang bringt, gab es für Adelheid Schäfer-Terino, „das Gesicht, das Herz und die Seele des Programms“, einen Blumenstrauß.

Die Geehrte blickte anschließend auf die bewegte Geschichte des Programms zurück. Herausfordernd waren die Umstände, die den Start begleiteten: Für die ersten 27 Studierenden der TUM School of Management (MGT) am TUM Campus Heilbronn gab es weder fest vor Ort angestellte Professoren noch einen Studierendenservice, geschweige denn ein Semesterticket. Als die ersten neun Buddys starteten, stand noch kein Budget für gemeinsame Aktivitäten mit den Freshers zur Verfügung. Doch das Programm entwickelte sich rasant: Als im 2021 auch die TUM School of Computation, Information and Technology (CIT) an den Campus kam, war schnell klar: „Jemand musste sich um diese Studierenden kümmern. Wir hatten bereits unser Buddy Program, also nahmen wir sie darin auf.“ 

Engagement ohne Grenzen

Heute ist das Programm in mehrerlei Hinsicht einzigartig: Es vereint Studierende verschiedener Fachbereiche. Buddies und Freshers werden einander mithilfe eines selbstentwickelten digitalen Matching Tools zugewiesen. Jeder kann ohne weitere Vorbedingungen Buddy werden. Längst seien diese zu Botschaftern geworden – für ihren Campus und Heilbronn, für ganz Deutschland und natürlich für die internationale Studierendenschaft am Campus. Das Engagement sei eine Lebensentscheidung: „Man hört niemals auf, ein Buddy zu sein. Buddy zu sein ist ein Lebensstil.“

Dass das keine leeren Worte sind, bestätigte TUM Campus Heilbronn-Alumni Abdelrahman Gad bei der folgenden Podiumsdiskussion: „Das Programm hat auf jeden Fall eine wichtige Rolle in meinem Leben gespielt: Ich habe ein Unternehmen mit einer Person gegründet, die ich durch das Buddy-Programm kennengelernt habe“, berichtete der frühere Management & Technology-Student, inzwischen Software-Unternehmer in den Niederlanden. „Ich wollte vor allem andere Studierende kennenlernen und immer bereit sein, ihnen zu helfen“, sagte Andrea Antinori Acosta, Management & Technology-Studentin und studentische Hilfskraft am Heilbronner Campus. Moderator Dr. Rangel Trifonov hatte sie nach ihrer Motivation gefragt, sich im Programm zu engagieren. Costanza Terino, Leiterin des Studierenden-Service-Center der CITam Campus, betonte den ganzheitlichen Ansatz: „Wir wollen die Studierenden als ganze Person fördern. Die Einstellung eines Buddys, anderen helfen zu wollen, ist wichtig im Leben.“

Die Welt mit anderen Augen sehen

Adelheid Schäfer-Terino hob hervor, wie sehr sie das Programm in all den Jahren erfüllt hat: „Die Unterstützung durch meine Kollegen gibt mir das Gefühl, eine Fresher zu sein, die ihre fürsorglichen Buddies hat. Die Studierenden lehren mich, die Welt mit ihren Augen zu sehen, was eine große Bereicherung ist.“ Einen Blick nach vorne warf Sabrina Huber, Director School Office am TUM Campus Heilbronn: „Die Kernkomponenten des Buddy Programs werden auch in Zukunft gleichbleiben: Es bringt die Studierenden zusammen und sie helfen sich gegenseitig. Gleichzeitig werden wir aber auch viele neue Dinge in den nächsten fünf bis zehn Jahren erleben. Was das genau sein wird, bestimmen die Studierenden – wir dürfen gespannt sein.“

Zum Abschluss des offiziellen Teils übergab Adelheid Schäfer-Terino noch Urkunden an verdiente Unterstützerinnen und Unterstützer: an Amir Bouslama, der zusammen mit Nikita Grigorev das Matching Tool für Buddies und Freshers entwickelt hat, und an Zuzana Zechovská, Programmkoordinatorin am International Office der MGT. Sie nahm die Auszeichnung für die MGT entgegen. Stellvertretend für die Abteilung „Undergraduate and Postgraduate Education“ wurde Katja Leßke, Programmkoordinatorin für die Master-Studiengänge an der TUM in München, geehrt. Ein studentisches Projekt bestand an diesem Abend übrigens seine Feuertaufe mit Bravour: „The Buddy Band“, bestehend aus fünf Studierenden des TUM Campus Heilbronn, glänzte beim allerersten Auftritt mit mitreißenden Interpretationen internationaler Pop-Klassiker.

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