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Wieder befüllbar? Wieder verwertbar! Worauf es bei nachhaltigen Verpackungen ankommt.

Kaum ein anderes Thema im Lebensmittelbereich wird so kontrovers diskutiert wie das Thema Verpackung. Besonders bei Fragen der Nachhaltigkeit prallen die Meinungen aufeinander. Es herrscht große Unsicherheit: bei den Abfüllern, im Handel und nicht zuletzt bei den Verbrauchern. Hintergrund sind diverse politische Vorhaben, allen voran die Packaging & Packaging Waste Regulation (PPWR) auf EU-Ebene sowie weitere nationale Initiativen, wie das Einwegkunststofffondsgesetz. Immerhin haben alle das gleiche Ziel: Abfall zu verringern und die Kreislaufwirtschaft zu fördern.

Um es klar zu sagen: ich halte es für enorm wichtig, dass wir diese Themen angehen. Die Verpackungswirtschaft muss sich neu aufstellen, um die vielfältigen Herausforderungen zu lösen.

Viele Wege führen nach Rom.

Recycling ist der Schlüssel zu einer funktionierenden, nachhaltigen und effizienten Kreislaufwirtschaft, da es wertvolle Materialien in Gebrauch hält und so Abfall vermeidet. Doch auch hier führen viele Wege nach Rom. Ist Mehrweg besser als Einweg? Glas klimafreundlicher als Getränkekartons? Eine Pfandpflicht zielführender als über Mülltrennung aufzuklären? Sollte für leichtverderbliche Lebensmittel das Gleiche gelten wie für andere? Meine Antwort ist ein klares Jein. Schwarz-Weiß-Denken hilft uns nicht weiter, dafür sind die Herausforderungen zu komplex. Schauen wir uns lieber die neuesten Entwicklungen im Recyclingprozess genauer an.

Die Recyclingfähigkeit eines Getränkekartons in Deutschland liegt bei
über 90 %.

Anders als für die meisten anderen Verpackungsarten werden Getränkekartons in Sortieranlagen als solche erkannt und getrennt; sie sind eine eigene Fraktion. Seit 2021 haben wir auch für Kunststoff und Aluminium eigene Recyclinganlagen zur Gewinnung neuer Rohstoffe. Über 90 % wären möglich. Die weit verbreitete Meinung „am Ende wird alles ohnehin verbrannt“ ist also schlichtweg falsch.

Zum Thema Mehrweg: das ökologisch vorteilhaftere System – so sehen es viele – speziell in Deutschland. Es stimmt, Einwegverpackungen werden nicht wieder befüllt und können technisch dafür auch nicht umgestellt werden. Doch gerade das geringe Gewicht, die Platzersparnis beim Transport und die längere Haltbarkeit von Lebensmitteln machen sie unverzichtbar. Das Umweltbundesamt (UBA) bestätigte 2021 sogar: Kartonverpackungen sind meist deutlich klimafreundlicher und CO2-sparender als Mehrweg-Glasflaschen, insbesondere bei größeren Transportdistanzen. Ich bin daher der festen Überzeugung, dass eine Kreislaufwirtschaft dann effizient und nachhaltig ist, wenn Mehrweg- und Einwegsysteme sinnvoll koexistieren.

Entscheidend darf nicht die Wiederbefüllbarkeit einer Verpackung sein, sondern die Wiederverwertbarkeit.

Es muss ausschließlich darum gehen, Materialien im Kreislauf zu halten. Damit Rohstoffe wiederverwendet werden können, müssen sie über den gelben Sack oder die gelbe Tonne entsorgt und gesammelt werden. Hier kann jeder seinen Beitrag zu einer sauberen Umwelt leisten.

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