Die Bundesregierung ist Opfer eines offensichtlich detailliert geplanten Hackerangriffs geworden. Dabei wurde das Regierungsnetz infiltriert und der Abfluss von vertraulichen Informationen ist wahrscheinlich. Noch unklar sind Volumen und Art der gestohlenen Daten. „Der Angriff an sich überrascht nicht. Der Umgang mit den überaus brisanten Details zu dem Angriffsszenario muss aber unbedingt verändert werden.“, erklärt Dr. Hans-Joachim Popp, Sicherheitsbeauftragter des VOICE-Präsidiums.
Der Angriff zeigt, dass die zur Cyber-Abwehr des Regierungsnetzes ergriffenen Maßnahmen bei weitem nicht ausreichen. „Es ist bekannt, dass ein direkt auf das Internet zugreifender Computer nicht adäquat gegen solche Attacken geschützt werden kann. Vorgeschaltete Firewalls helfen bei Spionagesoftware nicht ausreichend. Erst wenn Betriebssystem und Browser voneinander isoliert sind, ist ein ausreichender Schutz gegeben. Offensichtlich ist dieses Prinzip in den nachgeordneten Behörden noch nicht flächendeckend umgesetzt!“, erklärt Dr. Popp. „Das schwächste Glied in der Kette entscheidet über die Wirksamkeit des Schutzes. Ein hohes Maß an Sicherheit ist nur zu erreichen, wenn es klare Regeln gibt, die für alle Verwaltungsstellen gleichermaßen gelten und die von einer zentralen Stelle mit umfassenden Kompetenzen durchgesetzt werden. Aber leider fehlt uns eine solche Stelle bislang.“
Neben der bereits seit geraumer Zeit von VOICE geforderten zentralen Koordinierungsstelle hat der Bundesverband der IT-Anwender erst vor zwei Wochen 14 Forderungen an die Bundesregierung formuliert. (hier zum Download). Davon betreffen vier Forderungen die Themen Sicherheit und Datenschutz. Sie reichen von der Forderung nach mehr Sicherheits-Know-how für Entscheider in Politik und Industrie über klare Verkehrsregeln und Kennzeichnungspflicht im Datenverkehr bis hin zu Security by Design.
„Im Koalitionsvertrag steht viel Richtiges über IT-Sicherheit, unter anderem, dass eine ‚erfolgreiche Digitalisierungsstrategie Datensicherheit voraussetzt‘. Es ist jetzt dringend geboten, dass die Bundesregierung mit der Ausstattung der Ministerien eine Vorbildfunktion übernimmt und die erforderlichen Schutzmaßnahmen einheitlich umsetzt!“, rät Dr. Popp.
Mit ca. 400 Mitgliedern ist VOICE Bundesverband der IT-Anwender e.V. heute die größte Vertretung von IT-Anwendern im deutschsprachigen Raum. Der Verband repräsentiert einen Querschnitt aus DAX-, MDAX- und mittelständischen Unternehmen. Als Netzwerk bringt er Entscheidungsträger in Sachen IT und Digital Business führender Unternehmen unterschiedlichster Größe und Branchen zusammen – in Formaten wie Roundtables und Fachworkshops, aber auch virtuell auf einer exklusiven Online-Plattform. VOICE bietet seinen Mitgliedern eine kompetente, attraktive und dynamische Austauschplattform, von der sie persönlich sowie ihre Unternehmens-IT und ihre Digitalisierungsprojekte profitieren. In der Community werden Fachinformationen und Best-Practice-Erfahrungen zwischen Entscheidungsträgern auf allen Ebenen diskutiert und ausgetauscht. Das primäre Ziel von VOICE lautet: Die Wettbewerbsfähigkeit von Mitgliedsunternehmen durch den Einsatz von digitalen Technologien weiter zu stärken – mit zielgerichtetem Austausch zu den Top-Themen der Digitalisierung und durch die Wahrung der Interessen der Anwenderunternehmen.
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