Damit etabliert Professor Burkhardt die europäische Spitzenforschung zu diesem Thema an der Hochschule Pforzheim. Wie beim erfolgreichen EU-Projekt SusMagPro geht es wieder um Permanentmagnete – doch diesmal spielt das Recycling nur eine – wenn auch äußerst wichtige – Nebenrolle.
Ziel des Projekts ist der Aufbau einer resilienten Lieferkette für Magnetwerkstoffe auf Basis seltener Erden (RE). Diese sind unverzichtbar für den erfolgreichen grünen und digitalen Wandel in Europa und deshalb werden sie als äußerst versorgungskritisch eingestuft. Der Markt für RE-Magnete selbst ist zwar relativ klein – etwa 6,5 Milliarden Euro –, aber seine nachgelagerte Bedeutung ist enorm: Allein die Mobilitätsbranche in der EU27 wird bis 2030 voraussichtlich auf etwa 500 Milliarden Euro anwachsen und 6 Millionen Arbeitsplätze schaffen.
Und obwohl die EU bei der Herstellung von zum Beispiel Elektromotoren weltweit führend ist, ist sie in der gesamten Wertschöpfungskette von RE-Magnetmaterialien vollständig von Importen abhängig, da China in der RE-Lieferkette in allen Phasen, vom Bergbau über Aufbereitung bis zur Magnetfertigung, eine Quasi-Monopolstellung innehat.
Um dieses Problem zu überwinden, wird das von Burkhardt koordinierte EU-Projekt „REEsilience“ ein Produktionssystem aufbauen, das eine widerstandsfähige und nachhaltige Lieferkette für Elektromobilität, erneuerbare Energien und weitere strategische Sektoren in Europa gewährleistet. Herzstücke sind vollautomatisierte Produktionstechnologien und ein neu entwickeltes Software-Tool für vollständige Rückverfolgbarkeit aller Prozessschritte unter ethischen und ökologischen Gesichtspunkten. In Verbindung mit neuen und verbesserten Technologien für die Legierungsherstellung und die Pulveraufbereitung, insbesondere von Sekundärmaterialien, werden die Ausbeute und die Stabilität der Prozesse weiter verbessert, was eine weitere Erhöhung des Anteils von Recyclingwerkstoffen in der Produktion ermöglicht und gleichzeitig Abfall, Umweltschäden und den Energieverbrauch im Zusammenhang mit der Herstellung von Magneten reduziert.
Die Hochschule Pforzheim mit ihren drei Fakultäten – Gestaltung, Technik sowie Wirtschaft und Recht – genießt einen erstklassigen Ruf. Die Fakultäten verbinden Kreativität mit betriebswirtschaftlicher Ausbildung und technischer Präzision. Diese Kombination macht die Hochschule auch zu einem attraktiven Wissenschafts- und Forschungspartner für die regionale und überregionale Wirtschaft. Mit rund 6.200 Studierenden ist Pforzheim eine der größten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften des Landes Baden-Württemberg.
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