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TU Ilmenau entwickelt neue Modelle der Arbeitsgestaltung

Die Technische Universität Ilmenau startet heute (01.06.2021) das Thüringer Verbundprojekt InnoFARM. Gemeinsam mit Thüringer Unternehmen entwickelt sie innovative Modelle und In-strumente der Arbeitsgestal-tung in kleinen und mittleren Unternehmen. Damit sollen deren Strukturen flexibler gestaltet und die Einsatzbe-reitschaft und Effektivität der Mitarbeiter gestärkt werden. 45 Bündnisse von Hochschulen und Unternehmen in Deutschland hatten sich um die För-derung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Rahmen der Maßnahme REGION.innovativ beworben – als eines von acht erhielt das Thü-ringer Verbundprojekt unter Koordination der TU Ilmenau den Zuschlag. Das Projekt hat bei einer Laufzeit von drei Jahren ein Gesamtfördervolumen von gut 1,5 Millionen Euro, davon gut eine Million Euro für die TU Ilmenau.

Die digitale Transformation, der demografische Wandel und eine veränderte Wettbewerbssituation stellen vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in strukturschwachen Regionen vor große Herausforderungen. Um ihre Wettbe-werbsfähigkeit und die Attraktivität der Standorte insgesamt langfristig zu stär-ken, wird das Thüringer Verbundprojekt InnoFARM („Innovative Modelle für Ar-beit im Mittelstand“) neuartige Instrumente der Arbeitsorganisation entwickeln und in der Praxis erproben. KMU-spezifische Modelle der Arbeitsgestaltung sollen die Unternehmensstrukturen flexibler machen und die Autonomie und Eigen-macht der Beschäftigten, Fachleute sprechen von Empowerment, stärken. So soll die betriebliche Innovationskraft in Thüringen nachhaltig gestärkt werden.

Im InnoFARM-Projekt werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Ilmenau in den kommenden drei Jahren in einem Verbundprojekt mit den Unter-nehmen Deguma Schütz, Lindig Fördertechnik und Sealable Solutions einen vir-tuellen Modulbaukasten erarbeiten, der passgenaue Instrumente für die ver-schiedensten kleinen und mittleren Unternehmen bereitstellen wird. Mithilfe von Interviews von Beschäftigten und Beobachtungen vor Ort werden zunächst die genauen Bedürfnisse der Unternehmen ermittelt und analysiert. Anschließend werden Handlungsfelder wie Kommunikationskultur, Wissensmanagement oder überbetriebliche Kooperation festgelegt und gemeinsam mit den Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern im Unternehmen Maßnahmen entwickelt. Diese werden dann, zeitlich befristet, von den Unternehmen erprobt und die Ergebnisse der Probephase ausgewertet. Maßnahmen, die sich als positiv herausgestellt haben, werden schließlich in den Methodenbaukasten aufgenommen und stehen für die Zukunft zur Wettbewerbsstärkung anderer Unternehmen zur Verfügung.

Mit ausschlaggebend dafür, dass das Projekt vom Bundesforschungsministerium ausgewählt wurde, war neben dem inhaltlich überzeugenden Antrag, dass die Forschung im Verbundprojekt auf bestehende Kooperationen mit Partnerunternehmen aufbaut. Prof. Norbert Bach, Leiter des Fachgebiets Unternehmensführung und Organisation der TU Ilmenau, freut sich auf die Kooperation: „Unsere Partnerunternehmen sind der Beweis dafür, dass in der Thüringer Wirtschaft nach vorne gedacht wird. Ich bin überzeugt, dass das InnoFARM-Projekt ein Leuchtturmprojekt nicht nur für unser Fachgebiet, sondern für ganz Thüringen sein wird.“

Das InnoFARM-Projekt wird zum Thema Digitalisierung Ergebnisse des ebenfalls an der TU Ilmenau angesiedelten Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 aufgreifen, das Thüringer KMUs bei der Digitalisierung und der Integration von Künstlicher Intelligenz in ihre Betriebsabläufe unterstützt. Ebenso sollen gemeinsam mit dem Zentrum Digitale Transformation Thüringen (ZeTT) Methoden erarbeitet und in den Methodenbaukasten aufgenommen werden.

Mit dem Start des Projekts sind kleine und mittlere Unternehmen herzlich willkommen, sich noch daran zu beteiligen. Langfristig sollen die Ergebnisse des Projekts Unternehmen thüringenweit zur Verfügung gestellt werden. Dazu greift das Projekt auf die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen und das Thüringer Ministerium für Arbeit und Qualifizierung zurück, die die Ergebnisse in ihren Netzwerken und in Veranstaltungen verbreiten werden. Die so erzielte Förderung der Innovationskultur in den Unternehmen wird helfen, die Wirtschaftskraft des mittelständisch geprägten Thüringen nachhaltig zu steigern.

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