"Wir wollen Kenntnisse und Fähigkeiten für den Aufbau eines effektiven eigenen Datenschutzmanagement-Systems vermitteln, das den Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung genügt", sagt Haarhoff. Eingehen wird sie vor allem auf Aspekte wie die Betroffenenrechte, die Auftragsverarbeitungsvereinbarung, das Verfahrensverzeichnis und die Datenschutzfolgenabschätzung.
Hinweise, was bei Datenpannen zu unternehmen ist
"Die Teilnehmenden sollen einen Überblick über die Anforderungen der DSGVO bekommen, die ein Unternehmen erfüllen muss, und auf typische Probleme in der Praxis hingewiesen werden", so die HPI-Justiziarin. Sie verspricht zudem konkrete Hinweise, was im Falle einer Datenpanne zu unternehmen ist.
Haarhoff, die auch Fachanwältin für Handels- und Gesellschaftsrecht ist und sich schwerpunktmäßig mit Vertrags- und Datenschutzrecht beschäftigt, sieht den Schutz personenbezogener Daten aus zwei Gründen immer stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken: "Einerseits macht die fortschreitende Digitalisierung mehr und mehr bewusst, dass das Internet nichts vergisst. Andererseits sorgen Fälle mit sehr hohen Bußgeldern für gesteigerte Aufmerksamkeit".
Die Kursleiterin erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass im Oktober vergangenen Jahres ein Bußgeldbescheid in Höhe von 35,3 Millionen Euro gegen die Modekette H&M erging, weil diese in rechtswidriger Weise Mitarbeiter überwacht und Krankheitsdiagnosen in Mitarbeiterprofilen gespeichert hatte.
Haarhoffs vierwöchiger Kurs ist in zehn Abschnitte mit kurzen Lehr-Videos gegliedert, deren Bearbeitung jeweils rund zehn Minuten dauern dürfte. Vorwissen ist für die Bewältigung des Stoffes nicht erforderlich. Ein Online-Forum lädt zur Diskussion zwischen Lehrender und Lernenden ein. Wer mehr als 50 Prozent der möglichen Kurspunkte erzielt, erhält ein Zertifikat des renommierten Instituts.
Seine interaktiven Kursangebote im Internet hat das Hasso-Plattner-Institut als Pionier unter den europäischen Wissenschafts-Institutionen am 5. September 2012 gestartet – auf der Plattform https://open.hpi.de. Diese bietet seitdem einen Gratis-Zugang zu aktuellem Hochschul-Wissen aus den sich schnell verändernden Gebieten der Informationstechnologie und Innovation. Das geschieht bislang hauptsächlich auf Deutsch, Englisch und Chinesisch. Im Herbst 2017 hat openHPI aber erstmals auch die Online-Übersetzung und Untertitelung eines Kurses in elf Weltsprachen angeboten. Mittlerweile wurden auf openHPI gut 944.000 Kurseinschreibungen registriert. Mehr als 270.000 Personen aus 180 Ländern gehören derzeit auf der Plattform zum festen Nutzerkreis. Er wächst täglich. Für besonders erfolgreiche Teilnehmer an seinen "Massive Open Online Courses", kurz MOOCs genannt, stellte das Institut bisher rund 105.000 Zertifikate aus. Das openHPI-Jahresprogramm umfasst zahlreiche Angebote für IT-Einsteiger und Experten. Auch die in der Vergangenheit angebotenen rund 80 Kurse können im Selbststudium nach wie vor genutzt werden – ebenfalls kostenfrei. Studierende können sich für das Absolvieren von openHPI-Kursen jetzt auch Leistungspunkte an ihrer Universität anrechnen lassen. Wer sich Videolektionen aus den Kursen unterwegs auch dann anschauen will, wenn keine Internetverbindung gewährleistet ist (etwa im Flugzeug), kann zudem die openHPI-App für Android-Mobilgeräte, iPhones oder iPads nutzen. Partnerplattformen, die mit derselben Lerntechnologie arbeiten, sind openSAP und OpenWHO. Zudem kommt die HPI-Plattform beim KI-Campus zum Einsatz. Dieses vom Bundesforschungsministerium geförderte Projekt soll in der Bevölkerung die Kompetenzen zum Thema Künstliche Intelligenz stärken.
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