„Mit QuiS reagiert die Landesregierung auf die Bedürfnisse einer zunehmend heterogenen und diversen Studierendenschaft sowie auf die Internationalisierung des Studiums. QuiS gibt uns die Möglichkeit schnell und direkt auf aktuelle Herausforderungen zu reagieren. Mit dem Programm wollen wir die Durchlässigkeit im Bildungssystem erhöhen, Studierenden ein chancengerechtes Studium ermöglichen und sie zu einem erfolgreichen Studienabschluss führen“, begrüßte Christoph Degen, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, die Beteiligten aus Wissenschaft, Administration und Hochschulpräsidien. Seit 2021 arbeiten die hessischen Hochschulen, unterstützt durch das Förderprogramm QuiS (Qualität in Studium und Lehre in Hessen), an vielfältigen Projekten zur Entwicklung der Hochschullehre. In der Laufzeit des aktuellen Hessischen Hochschulpaktes stehen rund 130 Millionen Euro zur Verfügung.
Koordiniert wird das Programm von der QuiS-Servicestelle an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) in Gießen. Deren Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Katja Specht, sprach dem Programm zu, die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Hochschulen gestärkt und den Austausch von Ideen und Best Practices gefördert zu haben. „QuiS ist zu einer Marke geworden, die für Innovation und nachhaltige Qualität in Studium und Lehre in Hessen steht“, sagte sie: Das breite Spektrum von QuiS umfasse Themen und Projekte aus den Bereichen Internationalität und Diversität, über Future Skills und Mental Health bis hin zur Flexibilisierung des Studiums.
Die Tagung als Netzwerk- und Arbeitstreffen im Leitz-Park des Kameraherstellers Leica diente dem vertieften Austausch über Ansätze und Ideen. Das Rahmenprogramm wurde moderiert von Prof. Dr. Claudia Schmeink und Jörg Pulfrich, die Plenumsdiskussionen leiteten und die Vorstellung von Workshop-Ergebnissen übernahmen. In zwei Runden mit je vier Workshops wurden die in den Grußworten benannten Schlagworte diskutiert, aber auch ganz konkrete Fragen behandelt, etwa: „Wie können wir Entscheidungskompetenzen bei Teilnehmenden von Orientierungssemestern stärken?“
Ihre ganz individuelle Perspektive auf die in QuiS bedachten Fragestellungen gaben Studierende, aber auch Mitglieder der Präsidien, Hochschuldidaktiker sowie Mitglieder der „Kommission Studienerfolg“. Sie kamen als Reaktion auf die Keynote von PD Dr. Malte Persike zu Wort. Er ist Wissenschaftlicher Leiter des Centers für Lehr- und Lernservices der RWTH Aachen. In seinem Vortrag „Die Blended University – Auf dem Weg zur Lernarchitektur der Zukunft“ griff er die Idee des Blended Learning als Kombination von digitalen und analogen Lehrformaten auf und übertrug sie auf alle Teilbereiche einer Hochschule. „Die Umsetzung der Blended University wirkt auf Servicestrukturen, Raumgestaltung, das Rollenverständnis aller Mitarbeitenden, die gemeinsame Arbeit verschiedener Akteure und verändert im Ergebnis maßgeblich die Kultur des gesamten Systems Hochschule“, plädierte er für mutiges Denken über die ausschließliche Modernisierung der Lehre hinaus. Sein Fazit: Für die Realisierung der Blended University brauche es einen strategischen Change-Prozess, der partizipativ mit allen Statusgruppen erarbeitet und umgesetzt wird.
Die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) ist eine der größten Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) in Deutschland und bietet über mehr als 80 Studiengänge an 12 Fachbereichen und das duale Studienangebot von „StudiumPlus“ an. Die Hauptstandorte Friedberg, Gießen und Wetzlar liegen verkehrsgünstig in der hessischen Rhein-Main-Region. Die derzeit mehr als 15.600 Studierenden der THM profitieren von bewährten Studienbedingungen und kleinen Lerngruppen sowie von der Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen. Unter den HAWen zeichnet sich die THM durch ihre anwendungsbezogene Forschungsstärke aus. Neben acht eigenen, interdisziplinären Kompetenzzentren besteht eine Zusammenarbeit mit den Universitäten in Gießen und Marburg, über die auch kooperative Promotionen in den Ingenieurwissenschaften möglich sind. Als erste HAW eröffnete die THM 2016 zudem ein eigenständiges Promotionszentrum und besitzt seither das Promotionsrecht für den Doktoringenieur.
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