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„… damit es reibungslos weitergeht“

Drohen Unternehmensübergaben zu scheitern, weil potenzielle Nachfolger Mangelware sind? Die Sorge ist berechtigt, denn gerade in Ostdeutschland sind besonders viele Firmen betroffen, weil hier viele Gründungen kurz nach der deutschen Wiedervereinigung fast gleichzeitig stattfanden und sich diese sogenannten Wendegründer nun nach und nach in den Ruhestand verabschieden wollen. Dies belegen Zahlen der Wirtschaftskammern für Westbrandenburg.

Vor einem Generationenwechsel im IHK-Bezirk Potsdam stehen rund 25.000 Firmenlenker der gewerblichen Wirtschaft. Das ist fast ein Drittel der gut 85.500 Mitgliedsunternehmen der Industrie- und Handelskammer Potsdam.  Im Handwerk sind mehr als 40 Prozent der Inhaberinnen und Inhaber der rund 17.500 Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammer Potsdam inzwischen älter als 55 Jahre. In den kommenden zehn Jahren stehen auch hier etwa 7.500 Betriebe mit ihren rund 30.000 Angestellten vor der Aufgabe, sich um die Unternehmensnachfolge zu kümmern.

Die Anzahl der Unternehmen, die übergeben möchten oder müssen, wächst stetig, und damit die Notwendigkeit der Unterstützung beim Nachfolgeprozess und insbesondere bei der Nachfolgersuche.

Ina Hänsel, Präsidentin der IHK Potsdam, sagt: „Die Politik sollte bessere Finanzierungsbedingungen bei Betriebsübernahme schaffen. Das heißt: stärkere erbrechtliche und steuerliche Anreize setzen und bürokratische Hürden abbauen. Es braucht aber auch Kampagnen zur Stärkung von Unternehmertum, um insbesondere auch junge Gründungswillige, für eine Unternehmensnachfolge zu gewinnen, damit es reibungslos weitergeht. Ansonsten werden nicht alle übergabereifen Betriebe in den kommenden Jahren den Fortbestand schaffen.“

Robert Wüst, Präsident der Handwerkskammer Potsdam, sagt: „Unsere Handwerksbetriebe sind nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale Anker in den Regionen. Fehlen Nachfolger, drohen der Verlust dieser Strukturen und der Zukunftsperspektiven junger Menschen im Land. Deshalb sind entschlossene politische Maßnahmen nötig: Anreize, Unterstützung und Begleitung junger Menschen bei dem Weg in die Selbstständigkeit. Eine Nachfolge bietet die Chance, in ein etabliertes Unternehmen mit vollen Auftragsbüchern einzusteigen und erfolgreich weiterzuarbeiten. Umso wichtiger ist es, die Rahmenbedingungen für Betriebsübernahmen zu verbessern und junge Menschen für diesen Schritt zu begeistern. Nur so können wir sicherstellen, dass die handwerkliche Tradition in Brandenburg auch in Zukunft Bestand hat.“

Bei der heutigen NEXXT-NIGHT in Neuruppin setzten die Handwerkskammer Potsdam und die IHK Potsdam deshalb besonders auf Austausch, Wissensvermittlung und Vernetzung. Ausgewiesene Fachleute referierten zum Vermögensübergang in der Betriebsnachfolge und zu den häufigsten steuerlichen Stolperfallen. Der Praxisbezug war durch die Teilnahme von Unternehmerinnen und Unternehmern garantiert, die sich gern mit Gleichgesinnten oder potenziellen „Neuen“ austauschen.

Die NEXXT-NIGHT, gemeinsam von der Handwerkskammer Potsdam und der IHK Potsdam organisiert, fand heute bereits zum 16. Mal statt. Partner und Aussteller des Events sind die Berliner Volksbank eG, die Bürgschaftsbank Brandenburg GmbH, der DEHOGA e.V., der Handelsverband Berlin-Brandenburg (HBB), die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) sowie die Sparkasse Ostprignitz-Ruppin.

 

Über die Industrie- und Handelskammer Potsdam

Die Industrie- und Handelskammer Potsdam vertritt die Interessen der gewerblichen Wirtschaft im Kammerbezirk Potsdam – von der Prignitz bis zum Fläming. Durch die Arbeit der IHK wird sichergestellt, dass neben den großen Firmen ebenso kleine und mittlere Unternehmen ein Mitspracherecht in öffentlich-rechtlichen Belangen haben. Heute gehören zur IHK Potsdam insgesamt gut 85.500 Unternehmen.

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Über Handwerkskammer Potsdam

Die Handwerkskammer (HWK) Potsdam ist eine als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming und die kreisfreien Städte Potsdam und Brandenburg an der Havel. Sie ist die Interessenvertretung von rund 17.400 Mitgliedsbetrieben und ihren mehr als 70.500 Beschäftigten in über 150 Gewerken.

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