Anfang Juni präsentierten 13 Teams in einer Pitch-Session ihre Visionen für mögliche Start-ups der Zukunft. Eine der Mentorinnen für den akademischen Nachwuchs ist Alina Hafner, Doktorandin am GCFE. Durch ihre eigene Erfahrung als Start-up-Gründerin konnte sie Einblicke in die Höhen und Tiefen eines Gründungsprozesses geben: „In den Vorlesungen habe ich auch über meine Fehler gesprochen, vor allem beim Fundraising. Hoffentlich machen sie nicht die gleichen.“
Von der Idee zum Konzept
Mit Jan Blasius und Jan Bastian standen ihr zwei Coaches der TUM Venture Labs zur Seite, die seit einigen Monaten auf dem Bildungscampus ihre Heimat gefunden haben. Ihre Motivation: „Wir von den TUM Venture Labs wollen nah an den Studierenden sein. Schließlich sind sie die Gründerinnen und Gründer von morgen“, erklärt Blasius. Wie viele der vorgestellten Konzepte in die Tat umgesetzt werden, ist noch nicht abzusehen. Der Mehrwert für die Bachelor-Studierenden im zweiten Semester liegt für Hafner aber auf der Hand: „Es ist einfach, Ideen zu haben, hier haben sie gelernt, sie zu validieren.“
Eine der Studentinnen, die an diesem Tag die Pitch-Bühne betritt, ist Inga Müller. Mit ihrem Team „FreshRec“ will sie der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken. Eine App soll im Kühlschrank Alarm schlagen, wenn das Haltbarkeitsdatum abläuft: „Da ich wenig Zeit zum Kochen habe, muss ich oft Lebensmittel nachkaufen, weil sie abgelaufen sind“, erklärt die 20-jährige Management & Technology-Studentin. Das kostet zum einen viel Geld und ist zum anderen nicht nachhaltig. Welche Zukunftschancen hat das Konzept? „Ich sehe mich nicht als Start-up-Gründerin, aber der Workshop war echt cool und ich habe Dinge gelernt, mit denen ich sonst nicht in Berührung gekommen wäre“, sagt Inga.
Eine Frage des Geschmacks
Ebenfalls mit Essen, aber in einem ganz anderen Zusammenhang, beschäftigte sich Sahil aus Indien. Auch bei ihm spielte die persönliche Betroffenheit eine entscheidende Rolle: „Indisches Essen ist das Einzige, was ich hier in Deutschland vermisse, und was hier in den Restaurants als indisches Essen angeboten wird, hat wenig mit dem Ursprung zu tun.“ Das wollen er und sein Team ändern und einen Lieferservice für authentisches indisches Essen ins Leben rufen. Ein positiver Nebeneffekt seiner Recherchen: „Ich konnte während und wegen der Arbeit viel kochen und verschiedene Gerichte probieren.“
Ob und welche Idee die Studierenden weiterverfolgen, wird sich zeigen. Eines haben sie durch die Präsentation auf jeden Fall gelernt: „Eine der wichtigsten Eigenschaften von Gründern ist es, komplizierte Dinge einfach zu erklären“, sagt Jan Bastian. Die Projekt- und Teamarbeit war herausfordernd, aber am Ende können alle Teams stolz auf das Erreichte sein. Geht es nach Alina Hafner, wird die Kooperation fortgesetzt: „Die Zusammenarbeit mit den TUM Venture Labs war hervorragend. Es ist sehr cool, dieses Ökosystem hier zu haben. Langfristig wird Heilbronn davon sehr profitieren.“
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