Am 5. Mai 2014 war es so weit: Das EZD wurde bei strahlendem Sonnenschein von der damaligen Wirtschaftsministerin Bayerns, Ilse Aigner (CSU), nach nur knapp neun Monaten Bauzeit feierlich eröffnet. Entstanden ist das EZD in einer beeindruckenden Gemeinschaftsleistung. Die ursprüngliche Idee stammte von mehreren Unternehmen aus der heimischen Wirtschaft, die die Notwendigkeit und die Potenziale einer solchen Einrichtung im Fichtelgebirge erkannten. Das EZD ist ein Leuchtturmprojekt in Oberfranken, das von Deutschlands größtem Kunststoff-Institut, dem Kunststoff-Zentrum SKZ, in enger Kooperation mit der Industrie und erheblicher Unterstützung des Freistaates Bayern errichtet wurde. Das bayerische Wirtschaftsministerium unterstützte das EZD mit Fördermitteln in Höhe von 5,2 Millionen Euro.
Anlaufstelle für kleine und mittelständische Unternehmen
Die enorme Vielfalt an Fragestellungen zur optimalen Dispergierung bei Werkstoffen aus den unterschiedlichsten Bereichen ist enorm hoch und eine der Herausforderungen, der sich das Institut seit nun zehn Jahren stellt. Dabei soll das Forschungs- und Innovationszentrum vor allem als industrienahe Anlaufstelle fungieren, an die sich besonders kleine und mittelständische Unternehmen ohne eigene Entwicklungskapazität wenden können. Aktuell sind am EZD elf festangestellte Mitarbeiter beschäftigt, die regelmäßig von Studenten, die ihre Abschlussarbeiten am EZD schreiben, unterstützt werden.
Erweiterung des Standortes im Jahr 2023
Bereits im Jahr 2023, nur neun Jahre nach Gründung, konnte das Forschungsinstitut einen großen Meilenstein verbuchen. Nach knapp 15 Monaten Bauzeit wurde der Standort um ein weiteres Gebäude erweitert, das am 31. Juli 2023 feierlich in Betrieb genommen wurde. Mit dem Neubau wurde die vorhandene Fläche verdoppelt: Zusätzliche 700 m² stehen nun für Forschung & Entwicklung zur Verfügung. Im Zuge der Erweiterung wurde ein Labor für die Beschichtung und Charakterisierung von Oberflächen sowie ein Dispergier-Technikum aufgebaut. Das Institut wird somit die industrienahe Forschung zu Farben, Lacken und Tinten ausbauen, und das Angebot kompletter Lösungen vom Rohstoff bis zur Anwendung wird ermöglicht. Der Fokus liegt besonders auf der Entwicklung von biobasierten und funktionellen Beschichtungen. Im neuen Dispergier-Technikum werden die Schwerpunkte Upscaling und Digitalisierung von Dispergierprozessen sowie energieeffiziente Herstellung von Dispersionen verfolgt. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie förderte die Erweiterung des EZD in Selb mit ca. 4,1 Millionen Euro.
Aktives Partner-Netzwerk
Das EZD pflegt zudem ein aktives Partner-Netzwerk in dem interdisziplinären Bereich des Dispergierens. Verbesserungen im Bereich Dispergieren verschiedenster Stoffsysteme sind für etliche Industriepartner von essenzieller Bedeutung. Das Weiterbildungsangebot des Instituts umfasst sowohl Online- und Präsenzkurse als auch Individualschulungen rund um die Themen Dispergierung und Charakterisierung von Suspensionen, Farb- und Pigmentdispersionen, Formulierung und Charakterisierung von InkJet-Tinten sowie gefüllten Harzsystemen. Gerade die bemerkenswerte Verbindung von Theorie und Praxis im Labor und in der Aus- und Fortbildung machen das EZD europaweit zu einer Einrichtung mit absolutem Alleinstellungsmerkmal.
Mit mehr als 500 Unternehmen zusammengearbeitet
„Wir blicken mit Stolz auf die letzten zehn Jahre zurück. Seit der Gründung des EZD haben wir uns als Forschungspartner für Industrieunternehmen im Bereich der Formulierung, Herstellung und Charakterisierung etabliert – mit mehr als 500 Unternehmen haben wir bereits erfolgreich zusammengearbeitet. Neben den Aktivitäten im Bereich Forschung & Entwicklung sind wir auch im Bereich Weiterbildung und Wissenstransfer tätig. Als anerkannter Entwicklungspartner der Farb-, Lack- und Kunststoffindustrie stehen wir Unternehmen bei der Entwicklung und Herstellung innovativer Produkte zur Seite“, sagt Dr. Ing. Felipe Wolff-Fabris, Standortleiter des EZD. „Viele Partner begleiten das EZD in Selb schon von Beginn an und wir freuen uns auf die nächsten Jahre.“
Das EZD ist eine Einrichtung des Kunststoff-Zentrums SKZ und beschäftigt sich als interdisziplinäres und gemeinnütziges Forschungs- und Innovationszentrum mit der Herstellung und Charakterisierung von Dispersionen wie z. B. Klebstoffe, Harze, Tinten, Beschichtungen oder Elastomere. Es wurde in enger Kooperation mit der Industrie und mit Unterstützung des Freistaates Bayern 2014 errichtet. Eine hohe Priorität des EZD liegt auf dem Übertrag von der wissenschaftlichen Forschung in die angewandte Industrie.
FSKZ e. V.
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Standortleiter EZD Selb
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