Die unabhängige Jury aus Wissenschaftlern und Journalisten wählte aus mehr als einhundertzwanzig eingegangenen Bewerbungen drei würdige Preisträger aus, die dem Namen „BESTES PRODUKT“ alle Ehre machen. Sie erfüllen in herausragender Weise die Wettbewerbsbedingungen: Produktivitätssteigerung, Kostenersparnis und Rationalisierung. Die ausgezeichneten Unternehmen leisten mit ihren Produkten einen Beitrag zu sicheren Prozessen, zur flexiblen Anpassung bei Veränderungen sowie zur Effizienzverbesserung und somit letztlich zur Steigerung der Produktivität in der Logistik. Vergeben wurde der Preis „BESTES PRODUKT“ im Rahmen der feierlichen Eröffnung in der LogiMAT Arena am Vormittag des ersten Messetages. Die Laudatio hielt Prof. Dr.-Ing. Johannes Fottner, Ordinarius des Lehrstuhls für Fördertechnik Materialfluss Logistik der Technischen Universität München.
In der Kategorie „Kommissionier-, Förder-, Hebe-, Lagertechnik“ ging der Preis an das slowakische Unternehmen Brightpick / Photoneo s.r.o. (Halle 6, Stand 6F64 und Eingang Ost, Stand EO41) für den Brightpick Autopicker
Der Brightpick Autopicker ist der weltweit erste autonome mobile Kommissionierroboter für die Auftragsabwicklung, der Aufträge direkt in den Lagergängen kommissionieren und konsolidieren kann. Dabei reicht die Bandbreite von ungekühlten und gekühlten Lebensmitteln bis hin zu Arzneimitteln, medizinischen Geräten, verpackten Waren, Kosmetika, Elektronik, Kleidung in Polybeuteln und mehr.
Der Autopicker hat ein patentiertes Design mit zwei Behälterplätzen. Dadurch kann er Lagerbehälter aus dem Regal nehmen und einzelne Artikel daraus in einen benachbarten Auftragsbehälter geben, der sich am Roboter befindet. Er tut dies wiederholt, während er sich durch das Lager bewegt, bis der Auftrag oder die Charge vollständig kommissioniert wurde.
Im Gegensatz zu anderen Fulfillment-Robotern muss der Brightpick Autopicker zentrale Kommissionierstationen erst anfahren, wenn die Kommissionierung abgeschlossen ist. Das bedeutet eine schnellere Kommissionierung und einen höheren Durchsatz. Neben der robotergestützten Zusammenstellung von Auftragsposten im Kommissioniergang kann der AMR auch für schwere oder schwer zu kommissionierende Artikel der Ware-zur-Person-Kommissionierung, zur Palettenkommissionierung und Bestandsauffüllung, für dynamisches Slotting sowie für Pufferung und Versand eingesetzt werden.
Der Roboter arbeitet mit Standardregalen und -behältern. Das ermöglicht einen schnellen Einsatz und eine einfache Integration in jede Lagerumgebung – einschließlich bestehender Abläufe und Zwischengeschosse. Der AMR ist innerhalb weniger Wochen einsatzbereit, reduziert die Kommissionierarbeit um 98 % und halbieren damit die entsprechenden Logistikkosten. Außerdem garantiert der Einsatz des Brightpick Autopickers bzw. einer solchen AMR-Flotte im Lager eine 100-prozentige Kommissionierzuverlässigkeit.
In der Kategorie „Identifikation, Verpackungs- und Verladetechnik, Ladungssicherung“ ging der Preis an das Unternehmen CMC Packaging Automation S.p.A (Eingang Ost, Stand ES55) aus Italien. Ausgezeichnet wurde die Maschine CMC CartonWrap DUO
CMC CartonWrap Duo ist die erste auf dem Markt erhältliche Maschine, die im selben Arbeitsablauf sowohl formatgerechte Kartons, als auch Umschläge entsprechend den Abmaßen der zu verpackenden Artikeln herstellen kann. Dies reduziert das Verpackungsvolumen, den Kartonabfall und die CO2-Emissionen von Transporten erheblich. Das bahnbrechende Konzept verbindet Nachhaltigkeit und Effizienz auf harmonische Weise. Denn es reduziert den Verbrauch von Wellpappe im Vergleich zu herkömmlichen Technologien um bis zu 50 % und benötigt bis zu 70 % weniger Klebstoff. Darüber hinaus werden Kundenerlebnis und -zufriedenheit verbessert, weil maßgeschneiderte Verpackungen mehr Sicherheit beim Transport bieten. Mit Packvertizing im CMC CartonWrap DUO lassen die individualisierten Verpackungen sich zudem ansprechend farbig bedrucken und produzieren.
Der Prozess beginnt mit dem Scannen des zu verpackenden Artikels unter Einsatz innovativer Scantechnologie. Auf der Grundlage der ermittelten Maße entwirft und erstellt die Maschine aus einer Endlosrolle Wellpappe eine Schachtel oder für dünnere Artikel einen Umschlag in Sondergröße. Sie schneidet, faltet und versiegelt die Pappe, um die gewünschte Form zu erhalten. Sobald die Schachtel bzw. der Umschlag geformt ist, wird der Artikel vorsichtig hineingelegt. Die Maschine sorgt dabei für einen passgenauen Sitz, um Bewegungen und mögliche Schäden während des Transports zu minimieren. Danach trägt sie den Klebstoff auf, um die Verpackungslaschen zu befestigen. Auf diese Weise entsteht eine vollständig geschlossene und gut versiegelte Verpackung. Last but not least wird automatisiert ein Versandetikett aufgeklebt und das Paket zur Identifizierung bedruckt. Das fertige Paket steht dann für Sortierung und Versand bereitet.
In der Kategorie „Software, Kommunikation, IT“ ging der Preis an das deutsche Unternehmen Logistics Reply GmbH (Halle 8, Stand 8F37) für die erste bidirektionale Open AI-Sprachsteuerung für Warehouse Management Systeme LEApedia
Die KI-Anwendung ist eine bidirektionale Open AI-Sprachsteuerung für Warehouse Management Systeme. Der intelligente Chatbot reagiert auf Befehle und Fragen in natürlicher Sprache. Die Anwendung ist als Modul LEApedia in die Cloud-native SaaS-WMS-Lösung LEA ReplyTM integriert. Über die intelligente Suchfunktion können Benutzer mit natürlicher Spracheingabe beispielweise nach Begrifflichkeiten oder Prozessbeschreibungen suchen, um sich im System leichter und schneller zurechtzufinden.
Das Modul lässt sich in kürzester Zeit integrieren und bei laufendem Betrieb spezifisch auf die jeweiligen Kundenanforderungen und Softwareumgebungen zuschneiden. Der intelligente Chatbot LEApedia bietet den Mitarbeitern die Möglichkeit, sofort Antworten auf Fragen zu Prozessen, Fachterminologien, Systemkonfigurationen und mehr zu erhalten. Sie verlieren dadurch keine Zeit mit manueller Suche, sondern erhalten die benötigten Informationen unverzüglich auf einen Blick. Die präzisen und konsistenten Ergebnissen reduzieren potenzielle menschliche Fehler deutlich.
Ein weiterer Vorteil: Das Programm erkennt nicht nur Eingabefragen in natürlicher Sprache; es antwortet auch in natürlicher Sprache und verzichtet auf Fachchinesisch. Damit ist es für jeden Benutzer unabhängig von seiner Qualifikation und seinen Sprachkenntnissen verständlich. Das spart viel Zeit und ermöglicht effiziente Arbeitsabläufe. Diese Benutzerautonomie reduziert zudem den Bedarf an Umschulungen und Supportanfragen und sorgt insgesamt für mehr Produktivität.
„Ich freue mich ganz besonders, dass die Preisträger in diesem Jahr aus drei Ländern kommen. Dies unterstreicht die Bedeutung der LogiMAT als internationaler Hotspot für Innovationen und die Strahlkraft, die vom Standort Stuttgart ausgehen“, so Messeleiter Michael Ruchty vom Veranstalter EUROEXPO GmbH. „Die drei mit dem Preis „BESTES PRODUKT 2024“ ausgezeichneten Produkte stehen beispielhaft für alle anderen internationalen Aussteller, die auf der LogiMAT ihre Innovationen dem Fachpublikum zeigen.“ Die weltweit größte Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement findet noch bis zum 21. März 2024 auf dem Messegelände in Stuttgart statt.
Hintergrundinformationen:
Der Preis „BESTES PRODUKT“ wurde vom Veranstalter der LogiMAT initiiert, um auf die Spitzenleistungen der Aussteller, von denen viele aus dem Mittelstand kommen, aufmerksam zu machen. Seitdem werden innovative Produkte ausgezeichnet, die wesentlich zur Rationalisierung, Kostenersparnis und Steigerung der Produktivität in der innerbetrieblichen Logistik beitragen. Die Auszeichnung „BESTES PRODUKT“ wird in drei Kategorien verliehen:
∙ Software, Kommunikation, IT
∙ Kommissionier-, Förder-, Hebe-, Lagertechnik
∙ Identifikation, Verpackungs- und Verladetechnik, Ladungssicherung
Die Preisträger werden von einer unabhängigen Jury gekürt, die die eingereichten Bewerbungen kritisch nach den genannten Gesichtspunkten im Vorfeld der Messe sondiert. Zu den Jurymitgliedern zählen Vertreter aus Wissenschaft und Medien. Der Preis hat sich mittlerweile als eine der begehrtesten Auszeichnungen in der Intralogistik-Branche etabliert. Die Sieger des Wettbewerbs werden im Rahmen der feierlichen Eröffnung der LogiMAT mit einer Urkunde und einer Medaille ausgezeichnet.
Der Fachjury für den Preis „BESTES PRODUKT“ gehören an:
Prof. Dr.-Ing. Johannes Fottner, Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik, Technische Universität München (Vorsitz)
Jan Kaulfuhs-Berger, Fachzeitschrift Technische Logistik
Prof. Dr.-Ing. Alice Kirchheim, Helmut Schmidt Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg
Matthias Pieringer, Fachzeitschrift LOGISTIK HEUTE
Prof. Dr.-Ing. Wolf-Michael Scheid, VDI-Gesellschaft Produktion und Logistik (VDI-GPL)
Prof. Dr.-Ing. Robert Schulz, Universität Stuttgart, Institut für Fördertechnik und Logistik (IFT)
Tobias Schweikl, Fachzeitschrift LOGISTRA
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