- Großprojekte Neu- und Umbau von vier großen Anlagenkomplexen: Brammenlager, Warmbandwerk 4, Stranggießanlagen 3 und 4, Hubbalkenöfen 1 und 2
- Ausbau des Portfolios höherfester Stähle und Premiumoberflächen unter anderem für zukünftige Anforderungen der Energie- und Mobilitätswende
- Investitionsvolumen von rund 800 Millionen Euro, das größte Investitionspaket im Rahmen der Strategie 20-30
- Fertigstellung aller Um- und Neubauten bis Anfang 2026
thyssenkrupp Steel setzt einen weiteren bedeutenden Meilenstein im Zuge der Umsetzung der "Strategie 20-30". Mit der Grundsteinlegung zum Bau eines modernen Warmbandwerkes und eines Brammenlagers, dem Um- und Neubau zweier Stranggießanlagen sowie dem Bau von zwei neuen Hubbalkenöfen setzt das Unternehmen entscheidende Schritte zur Stärkung seiner Position im europäischen Wettbewerb und zum Ausbau seiner Technologie- und Qualitätsführerschaft. Die Investitionen von rund 800 Millionen Euro setzen sich zusammen aus den Mitteln der Strategie 20-30 sowie Basisinvestitionsmitteln. Mit den Projekten wird der Stahlstandort Duisburg weiter gestärkt und langfristige Beschäftigung gesichert. Anfang 2026 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.
NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur: „Mit den Großvorhaben setzt thyssenkrupp in schwierigen Zeiten ein eindrucksvolles Zeichen für unser Industrieland. Durch erhebliche Investitionen in den Neu- und Umbau von Produktionstechnologien in Duisburg zeigt das Unternehmen Weitblick und Innovationskraft auf dem Weg der doppelten Transformation. Neue Produkte für die Energiewende und insbesondere Elektromobilität mit höchster Qualität made in NRW schaffen nicht nur einen globalen Wettbewerbsvorteil, sondern stärken auch unseren Standort und sichern gute Arbeitsplätze. Mein besonderer Dank gilt auch den beteiligten Anlagenbauern, die maßgeblich zur Realisierung dieses wegweisenden Projekts beitragen."
Mit dem jetzt ausgelöstem Investitionspaket erweitert und flexibilisiert der Duisburger Stahlhersteller seinen Anlagenpark und steigert die Produktionskapazitäten. Die Maßnahmen setzen zum einen an der Brammen- und Warmbandfertigung an. Dazu zählt neben dem Neubau der Stranggießanlage 3 vor allem die Auftrennung der Gießwalzanlage am Standort Duisburg. Die Anlage nahm bisher im Rahmen des Produktionsnetzwerkes eine Schlüsselstellung bei der Versorgung der weiterverarbeitenden Aggregate ein. Allerdings reichen die qualitativen Fähigkeiten der vor fast 25 Jahren in Betrieb genommenen Gießwalzanlage perspektivisch nicht mehr aus, um kommende Anforderungen der Kunden zu erfüllen. Daher erfolgt jetzt der Schritt, das Aggregat in eine Stranggießanlage und ein dahinter geschaltetes Warmbandwerk zukunftsfähig umzuwandeln, das auch die Weiterverarbeitung am Standort Bochum vorsorgen wird. Im Ergebnis wird durch die verbesserte Flexibilität der Produktionsprozesse eine höhere Liefer- und Terminsicherheit in Richtung Kunde erreicht werden.
Dr. Heike Denecke-Arnold, Produktionsvorstand bei thyssenkrupp Steel: "Der Neu- und Umbau unserer Anlagen versetzt uns in die Lage, den sich wandelnden Bedürfnissen des Marktes, zum Beispiel der Nachfrage nach geringeren Toleranzen sowie und höheren Festigkeiten und optimierten Oberflächen optimal gerecht zu werden. Das ist auch ein starkes Signal an unsere Kunden, die zusätzlich von der erhöhten Flexibilität und Verfügbarkeit der neuen Anlagen profitieren werden. Jetzt geht es an die Umsetzung der Pläne. Unsere Teams beim Stahl eint dabei ein Ziel: Wir investieren in ein starkes, wettbewerbs- und zukunftsfähiges Stahlunternehmen an Rhein und Ruhr. "
Ein zentraler Fokus der Strategie 20-30 liegt auf hochwertigen Stahlgüten, die für effiziente Lösungen im Bereich E-Mobilität, Automobilbau und Industrieanwendungen benötigt werden. Hierzu zählen beispielsweise im Bereich Motoren sowie Generatoren das Produkt powercore® Traction. Produkte wie ZM Ecoprotect® und Dualphasenstähle, die für den automobilen Leichtbau und crashrelevante Komponenten entscheidend sind, werden hier produziert.
Die Projekte im Überblick
Stranggießanlage 4 und Warmbandwerk 4
Die bestehende Gießwalzanlage wird in eine Stranggießanlage mit nachgelagertem Warmbandwerk umgebaut, wobei die Modernisierung bis 2025 abgeschlossen sein wird. Dies ermöglicht nicht nur eine Steigerung der Gieß- und Walzkapazitäten, sondern auch die Produktion höherfester Stähle und Premiumoberflächen. Kunden profitieren von höherer Qualität, flexiblerer Brammenproduktion und verbesserten Liefermöglichkeiten.
Stranggießanlage 3
Eine neue Stranggießanlage ist ebenfalls geplant und wird die Stranggießanlage 1 ersetzen. Dies wird metallurgische Vorteile bieten, die sich in gesteigerter Produktivität und besseren Oberflächenqualitäten niederschlagen werden. Der Bau der Anlage ist für 2025 vorgesehen.
Hubbalkenöfen 1 und 2
Die neuen baugleichen Hubbalkenöfen 1 und 2 werden die Brammen zukünftig besonders materialschonend durch Anheben durch die Öfen transportieren. Die homogene Erhitzung der Brammen mit bis zu 1250°C im heißesten Bereich des Ofens sowie der materialschonende Transport der Brammen erlauben dem nachfolgenden Warmbandwerk zukünftig Stahl mit höchster Oberflächenqualität zu produzieren.
Brammenlager:
Ein vollautomatisiertes Brammenlager wird in Zusammenarbeit mit dem italienischen Anlagenbauer Danieli errichtet. Besonders bemerkenswert ist die intelligente Logistiksteuerung, die Echtzeit-Synchronisation von jährlich rund 1,7 Millionen Tonnen Brammen ermöglicht. Dies verbessert die Betriebssicherheit erheblich und minimiert die Notwendigkeit von Personal vor Ort. Die Fertigstellung erfolgt in zwei Phasen bis Mitte 2024.
*Auf dem Bild: v. l. n. r.: Mahmut Özdemir, MdB SPD, Parlamentarischer Staatssekretär; Tekin Nasikkol, Vorsitzender Konzernbetriebsrat thyssenkrupp; Dr. Harald Espenhahn, Head of Technology & Environment Management, thyssenkrupp Steel; Dr. Heide Denecke-Arnold, Chief Operational Officer thyssenkrupp Steel; Lars Klingbeil, Bundesvorsitzender SPD; Ali Güzel, Betriebsratsvorsitzender Duisburg, thyssenkrupp Steel; Bernhard Osburg, Vorstandsvorsitzender thyssenkrupp Steel; Mona Neubaur, NRW Wirtschaftsministerin; Eyüp Demirtas, Betonfacharbeiter Rempke; Michael Rüscher, Beigeordneter für Wirtschaft, Sicherheit und Ordnung der Stadt Duisburg.
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