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Einbruch: Wie sich Täterverhalten ändert

Noch vor 10 Jahren gehörten Glasbruchmelder zum Standardrepertoire eines jeden Sicherheitskonzepts.
„Die mediale Aufbereitung von Einbrüchen und Diebstählen hat jedoch dazu geführt, dass man inzwischen den Eindruck gewinnt, dass beispielsweise bei Fenstern „kein Glas mehr bricht“, dass Täter nur noch über das Aufhebeln der Fenstermechanik nach innen gelangen. Das kann die Statistik allerdings so nicht nachweisen. Das Täterverhalten stellt sich inzwischen wesentlich breiter auf, so dass wir uns bei der Erstellung von Sicherheitskonzepten dementsprechend anpassen müssen. Die Geschichte zeigt, dass es ein immerwährendes Wettrüsten zwischen Tätern und Sicherheitssystemen gibt,“ sagt Sascha Puppel, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Sicherheitstechnik und Sicherheitskonzepte und Vorstandsmitglied im Bundesverband Sicherheitstechnik e.V. (BHE).

„Mechanische Sicherungen, die sinnvoll aufeinander abgestimmt sind, stehen an erster Stelle, um sich wirksam gegen Einbruch zu schützen und bilden grundsätzlich die Basis für ein solides Sicherungskonzept.“ Elektronische Sicherungen bieten zusätzlichen Schutz. Diese Herangehensweise und die Erfahrung, dass Täter in der Vergangenheit häufig über das Aufhebeln eindringen konnten, führt inzwischen zu einer Um- und Nachrüstung von (Schau-)Fenstern und Terrassentüren. Dazu gehören beispielsweise die Nachrüstung auf Pilzkopfzapfen, abschließbare Fenstergriffe oder Aufschraubsicherungen, die einen ungewollten Einstieg erschweren.
Nach wie vor ist das Aufhebeln mittels eines Schraubendreher die gängigste Methode für den Gelegenheitsdieb , der in den meisten Fällen die „Gunst der Stunde nutzt“. Inzwischen ist dieser Methode allerdings das Durchstechen der Glasdichtung dicht auf den Fersen. Dabei stechen Einbrecher diese mit einem Schraubendreher durch, um den Fenstergriff oder Terrassentürgriff zu erreichen. Können sie diesen bewegen, können Fenster oder Terrassentür ganz leicht geöffnet werden.
Um einen wirksamen Schutz gegen diese inzwischen häufige Methode zu erreichen, ist eine zusätzliche elektronische Sicherung des Fensters bzw. der Glasflächen sinnvoll. Dies kann beispielsweise durch die fachgerechte Installation eines Glasbruchmelders erreicht werden. Glasbruchmelder sind elektronische Sensoren, die, angeschlossen an eine Einbruchmeldeanlage, frühzeitig auf eine Gefahr hinweisen. Es gibt verschiedene Arten von Glasbruchmeldern, darunter aktive, passive und akustische Modelle, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile, sowie Anwendungsbereiche haben.

Aktiver Glasbruchmelder

Aktive Glasbruchmelder übertragen Ultraschallsignale über das Glas. Im Normalzustand wird dieses Übertragungsverhalten bewertet und entstehenden Änderungen beim Glasbruch führen zum Alarm.
Aktive Glasbruchmelder eignen sich für alle Glasflächen, im Besonderen für Verbundgläser oder mit Folien beklebe Gläser, auf denen passive und akustische Glasbruchmelder rein physikalisch nicht funktionieren. Sie ermöglichen eine präzise Erkennung von Glasbruch, selbst bei unterschiedlichen Glasdicken. Aktive Glasbruchmelder sind zudem die einzige Möglichkeit der Glasüberwachung nach VdS Klasse C.

Passiver Glasbruchmelder

Im Gegensatz dazu verwenden passive Glasbruchmelder keine ausgesendeten Signale, sondern reagieren auf die Schallwellen, die bei einem Glasbruch entstehen. Die Melder sind mit Sensoren ausgestattet, die nicht nur auf die charakteristischen Frequenzen von Glasbruchgeräuschen, sondern auch auf die Amplitude reagieren. Sobald diese erkannt werden, löst der Melder einen Alarm aus.
Passive Glasbruchmelder eignen sich für Einscheibengläser wie Float bzw. ESG. Sie sind grundsätzlich einfach zu installieren, allerdings muss besonderes Augenmerk auf die Klebestelle gelegt werden. Der passive Glasbruchmelder kann, im Gegensatz zum aktiven, nicht erkennen, wenn sich der Melder vom Glas löst oder ein Defekt am eigentlichen Sensorelement vorliegt.

Akustischer Glasbruchmelder
Akustische Glasbruchmelder nutzen Mikrofone, um die Schallwellen von Glasbruch zu erfassen. Diese Mikrofone sind darauf programmiert, die charakteristischen Geräusche von zerbrechendem Glas zu identifizieren und den Alarm auszulösen.
Die akustischen Glasbruchmelder eignen sich besonders für Türen und Fenster mit mehreren Glasscheiben nebeneinander. Sie benötigen grundsätzlich einen kurzen Abstand zum Glas und eine direkte „Sichtverbindung“. „Viele schallschluckende Materialien im Raum, wie beispielsweise ein dicker Teppich oder Vorhänge, können allerdings zu einer verminderten Detektionssicherheit führen. Um optimale Funktionalität sicherzustellen, muss die Platzierung und Anzahl der Melder entsprechend berücksichtigt werden,“ so Puppel.

Fazit
Integriert in eine ganzheitliche Sicherheitsarchitektur und einem Sicherungskonzept, das mechanische und elektronische Technik sowie sicherheitsbewusstes Verhalten (organisatorische und personelle Maßnahmen inkl. Intervention) berücksichtigt, bilden Glasbruchmelder als proaktive Maßnahme eine wichtige Komponente. Dabei erreicht man durch den aktiven Glasbruchmelder, der sich in seiner Funktion sogar selbst überwacht und mit seiner VdS-C Klasse eine besondere Zertifizierung nachweist, die höchstmögliche Sicherheit bei der nachträglichen Glasüberwachung. Die hohe Verlässlichkeit und frühzeitige Alarmierung machen Glasbruchmelder zu einem unverzichtbaren Element bei der Risikominimierung und zum Schutz von Menschen, Vermögenswerten und sensiblen Informationen.

Über Schmeissner GmbH Sicherheits- und Kommunikationstechnik

Als Familienunternehmen in zweiter Generation entwickelt und produziert die SCHMEISSNER GmbH seit mehr als 30 Jahren Sensoren der Einbruchmeldetechnik. Dabei liegt der Fokus neben den klassischen Komponenten wie Magnetschaltern, Glasbruchmeldern und Erschütterungsmeldern vor allem auf der Entwicklung von zertifizierten Sondermeldern und Sensoren zur Absicherung von wertvollen Kunstgegenständen.

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