In Deutschland gibt es rund 19 Millionen Wohnbauten. Davon sind rund zwei Drittel vor 1975 gebaut worden.* Zwar sind bereits bis 2018 bundesweit über 800 Millionen Quadratmeter Wärmedämmverbundsysteme an Hauswänden montiert worden und jährlich kommen etwa 40 Millionen hinzu, doch fehlt es vielen Altbauten immer noch an einer effizienten Dämmung.**
Die Pflichten und Vorgaben für Gebäudedämmungen regelt seit dem 1. November 2020 das Gebäudeenergiegesetz. Wenn Gebäudeteile verändert oder modernisiert werden sollen, gibt das Gebäudeenergiegesetz Mindeststandards vor, die durch die bauliche Veränderung erreicht werden müssen – beispielsweise, wenn der Putz einer Fassade erneuert wird oder die Fenster ausgetauscht werden sollen. Zwar greift das Gesetz nicht, wenn das Haus nur neu gestrichen wird, doch ist es sinnvoll, die Malerarbeiten mit einer Dämmung der Fassade – zum Beispiel mit Wärmedämmverbundsystemen – zu verknüpfen. Schließlich wird ein Gerüst so oder so aufgestellt.***
Die Auswahl des passenden Systems sowie seine Montage erfordern Expertenwissen. In der Regel werden die Bauarbeiten deshalb durch Stuckateure ausgeführt.****
Woraus setzen sich Wärmedämmverbundsysteme zusammen?
Außenseitige Wärmedämmverbundsysteme können bei allen Gebäudearten – sowohl im Neubau als auch bei Bestandssanierungen – angewendet werden. Ausnahmen bilden Gebäude mit denkmalgeschützten Fassaden.
Moderne Wärmedämmverbundsysteme bestehen aus aufeinander abgestimmten Komponenten, die Schicht für Schicht auf die Fassaden aufgetragen werden. Dabei ist der Aufbau der Systeme fast immer gleich: Auf die vorbereitete ebene, saubere und trockene Fassade werden die Dämmstoffplatten geklebt. Abhängig vom Untergrund und Dämmstoff kann zusätzlich zur Klebung auch eine Verdübelung angewendet werden. Bei besonders unebenen Untergründen können auch Schienensysteme, an denen die Platten befestigt werden, zum Einsatz kommen. Auf die Dämmplatten kommt anschließend ein sogenannter Armierungsmörtel, also ein Unterputz, in den ein Gewebe (zum Beispiel Glasfasergewebe) eingebettet wird. Das Gewebe dient dazu, die Fassadenspannung flächig zu verteilen und auf diese Weise Risse im Putz zu verhindern, die durch Temperaturunterschiede zwischen der äußeren Fassadenabdeckung und dem Untergrund entstehen können. Wenn die Oberfläche komplett trocken ist, wird beispielweise eine modifizierte Silikon-Dispersionsgrundierung aufgebracht, um einen gleichmäßigen saugenden Untergrund für den nächsten Verarbeitungsschritt zu liefern. Den Abschluss bildet ein Außenputz – auf Silikon-, Silikat- oder Kunstharzbasis – der das System schützt und in verschiedenen Korngrößen und farblich gewählt werden kann.*****
Vorteile von Wärmedämmverbundsystemen
- Effektive Wärmedämmung
- Heizkostenreduzierung
- Senkung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen
- Schutz der Bausubstanz
- Maximierung des Wohnraums
- Wertsteigerung der Immobilie
Wärmedämmverbundsysteme und Brandschutz
Schon bei der Planung eines Wärmedämmverbundsystems muss das Thema Brandschutz mitbedacht werden. Denn der in den Systemen verwendete Dämmstoff beeinflusst dessen brandschutztechnische Eigenschaften.
Im Rahmen ihrer Zulassung werden die Systeme als Gesamtsystem umfangreichen Tests unterzogen. Dazu zählen unter anderem Brandprüfungen.
Beispiele für verwendete Dämmstoffe und ihre Brennbarkeit:
Mineralwolle – Nicht brennbar
Mineralschaum – Nicht brennbar
Expandiertes Polystyrol – Schwer entflammbar
Polyurethan – Schwer entflammbar
Phenolhartschaum – Schwer entflammbar
Holzweichfaserplatten – Normal entflammbar
Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen – Normal entflammbar
Wer sich intensiver mit dem Thema Wärmedämmung sowohl von Neu- als auch Altbauten beschäftigt, dem wird klar: Wärmedämmverbundsysteme sind ein wichtiges Element, um die Energieeffizienz von Gebäuden zu erhöhen, Heizenergie zu sparen und klimaschädliche CO2-Emissionen zu reduzieren – Hand in Hand mit Klebstoffen.
Quellen:
* https://energieagentur-ebe-m.de/…
** https://www.umweltbundesamt.de/…
***https://www.verbraucherzentrale.de/…
**** https://www.hausjournal.net/…
***** https://www.energie-experten.org/…
Weitere Informationen: www.klebstoffe.com, www.klebstoffe.com/presse
Der Industrieverband Klebstoffe vertritt die wirtschaftspolitischen und technischen Interessen der deutschen Klebstoffindustrie gegenüber der Öffentlichkeit, Behörden, Verbrauchern und wissenschaftlichen Institutionen. Dem IVK gehören mehr als 155 Klebstoff-, Klebeband-, Dichtstoff- und Klebrohstoffhersteller sowie wissenschaftliche Institute und Systempartner an. Der IVK ist – auch im globalen Wettbewerbsumfeld – der größte und im Hinblick auf das angebotene Serviceportfolio gleichzeitig der weltweit führende Verband im Bereich Klebtechnik. Insgesamt beschäftigt die deutsche Klebstoffindustrie mehr als 18.000 Mitarbeiter*innen.
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