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Hochschule Aalen beruft Dr. Judith Ungewiß als dritte Shared Professorship

Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler innovativ zur Professur qualifizieren – das ermöglicht das Projekt WINPROFSHIP im Rahmen des Bund-Länder-Programms FH-Personal an der Hochschule Aalen. Eine sogenannte Shared Professorship tritt nun Dr. Judith Ungewiß im Fachbereich Augenoptik/Optometrie an. Sie sammelt damit gleichzeitig Erfahrungen in der Forschung wie auch in der Industrie und qualifiziert sich so für eine HAW-Professur.

Die Hochschule Aalen geht mit dem Bund-Länder-Programm FH-Personal neue Wege, um neue Professorinnen und Professoren insbesondere im Bereich Naturwissenschaften und Technik zu gewinnen und ihre Attraktivität und Sichtbarkeit als Arbeitgeberin (über-)regional zu steigern. Bei dem Modell Shared Professorship sind Professorinnen und Professoren sowohl an der Hochschule Aalen als auch in einem kooperierenden Unternehmen in der Praxis jeweils zur Hälfte angestellt. So können junge Talente an der Hochschule gefördert und auf eine HAW-Professur vorbereitet werden. In diesem Programm startet Dr. Judith Ungewiß zum Wintersemester 2023/24 im Fachbereich Augenoptik/Optometrie an der Hochschule Aalen sowie bei der Carl Zeiss Vision International GmbH. Ungewiß: „Die Shared Professorship bietet eine engere Verbindung zwischen Hochschule und Industrie. So kann ich die Bedarfe der Industrie in den Forschungsthemen aufgreifen und die Ergebnisse wiederum direkt in der Praxis umsetzen. Außerdem kann ich meine Lehre entsprechend ausrichten und so dazu beitragen, unsere Studierenden unter anderem auf eine mögliche spätere Tätigkeit in der Industrie vorzubereiten. Ich sehe mich als Schnittstelle zwischen dem Ort, an dem wir die Zukunft, also die Studierenden, ausbilden und dem Ort, wo Entwicklung und Innovation stattfinden – also in der Industrie.“

Prof. Dr. Rainer Börret, Dekan der Fakultät Optik & Mechatronik: „Ich bin hocherfreut, dass wir diese Shared Professorship mit einem der wichtigsten Industriepartner in der Region haben. Über den Industriepartner Carl Zeiss Vision International GmbH bauen wir auch den Kontakt und Zusammenarbeit zum ZEISS Vision Science Lab an der Universität Tübingen aus. Sowohl für unsere Studierenden ergeben sich dadurch neue Möglichkeiten als auch neue Forschungsimpulse im Bereich Gesundheit.“

Judith Ungewiß studierte an der Hochschule Aalen Augenoptik und Hörakustik. Darauf folgte der Masterabschluss in Augenoptik und Psychophysik sowie 2020 die Promotion an der Universität Tübingen. Seit 2015 ist sie in der Arbeitsgruppe „Vision Research“ beschäftigt und übernahm bereits die Leitung des Fahrsimulators im „Aalen Mobility Perception & Exploration Lab“ (AMPEL), welches sie gemeinsam mit Prof. Dr. Ulrich Schiefer aufbaute. Zusätzlich arbeitet sie seit 2021 im Global Product Management der Carl Zeiss Vision International GmbH.

Im kommenden Wintersemester 2023/24 wird Ungewiß das Praktikum Subjektive Refraktion, das Wahlfach Physiological Aspects and Photonics sowie Projektarbeiten wie Forschungsprojekte betreuen.

Ein Forschungsschwerpunkt des Nachtfahrsimulators ist die Erfassung sinnesphysiologischer Parameter wie Sehschärfe und Kontrastempfindlichkeit unter Bedingungen, die das menschliche Sehsystem an die Grenze seines Leistungsvermögens bringen. Im Fahrsimulator ist es möglich, Hindernisse wie virtuelle Personen oder Tiere mit verschiedenen Kontraststufen wirklichkeitsnah darzustellen. Außerdem möchte Ungewiß weiter zu Blendung, beispielsweise durch Scheinwerfer entgegenkommender Fahrzeuge forschen. Zusätzlich ist der Nachtfahrsimulator mit einem Eyetracking-System ausgestattet, das die Aufzeichnung und Auswertung von Kopf- und Augenbewegungen ermöglicht. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die Wachheit bzw. Aufmerksamkeit von Personen. Künftig soll verstärkt interdisziplinär, beispielsweise in Zusammenarbeit mit dem Schwerpunkt Photonik, gearbeitet werden. Zwischen Zeiss und dem AMPEL-Labor bestehende Kooperationsverträge sollen weiterverfolgt bzw. intensiviert werden. Ungewiß: Ich freue mich auf die anstehende Zeit und die Möglichkeiten, die dieses Modell bietet – es wird sicher spannend, zu sehen, was wir im Verbund Hochschule und Industrie gemeinsam auf die Beine stellen werden.“

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