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Veranstaltung zur Kreislaufwirtschaft am 28. Juni in Karlsruhe

Soll die Transformation zur Kreislaufwirtschaft gelingen, muss sie auf vielen Ebenen gleichzeitig vorangetrieben werden. Circular Black Forest vernetzt dazu unter der Schirmherrschaft der Fairantwortung gAG zukünftig sämtliche Akteur:innen der Schwarzwaldregion miteinander. Bereits vorhandenes Wissen wird genutzt, um gemeinsam konkrete Lösungen für die Kreislaufwirtschaft zu entwickeln. Die Auftaktveranstaltung zur Initiative findet am 28. Juni im SteamWork in Karlsruhe statt.

„Echte Kreislaufwirtschaft braucht einen Systemwandel. Innerhalb von Organisationsgrenzen ist das nicht zu schaffen. Deshalb bringen wir Akteur:innen aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft an einen Tisch“, stellte Fairantwortung-Vorstand Alice Knorz heraus. Und Anna Reiners, Co-Initiatorin von Circular Black Forest fügt hinzu: „Wir verstehen uns als DoTank. Wir vereinen Innovationswillen und Tatkräfte, um die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft Realität werden zu lassen.“ Momentan leben wir in einem linearen Wirtschaftssystem, d.h. am Ende unserer Ressourcennutzung steht die Produktion von unerwünschtem Material (Abfall). So gehen nicht nur wertvolle Ressourcen verloren, es wird auch immer wieder Nachschub an Rohstoffen und Energie benötigt, um neue Produkte herzustellen. Dies führt zu Ressourcenknappheit, Lieferengpässen, steigenden Preisen und Lebenshaltungskosten sowie der Degeneration unserer Natur. Um diesen Entwicklungen entgegenzutreten, muss in Anerkennung der planetaren Grenzen ein Systemwandel in Richtung Kreislaufwirtschaft vollzogen werden. Das bedeutet Abfallvermeidung, die schon im Design neuer Produkte und Services mitgedacht wird. Produkte sind länger und intensiver zu nutzen. Zudem braucht es eine kreislauffähige Infrastruktur, beispielsweise Sekundärrohstofflagerung und Rückführlogistik, sinnvoll begleitet von digitaler Technologie. Die Umstellung von linearer Recyclingwirtschaft auf Kreislaufwirtschaft trägt zur Regenerierung der natürlichen Systeme bei und bedeutet aktiven Klimaschutz. Sie fördert erneuerbare Energieversorgung und reduziert damit deutlich Treibhausgasemissionen, Ressourcenverbrauch, Bodenvergiftung und Wasserverschmutzung, die in einer linearen Wirtschaftsweise entstehen.

Der Schwarzwald umfasst viele kleine bis mittelgroße Städte, die ähnliche Herausforderungen haben. Circular Black Forest versteht sich als Reallabor im Schwarzwald, will durch die Erarbeitung einer modellhaften Kreislaufwirtschaftsagenda zirkuläre Stadtkonzepte auf Regionalebene bringen, in die bestehende Nachhaltigkeitskonzepte aufgenommen werden können. Indem zirkuläres Wirtschaften Materialien und Rohstoffe im Kreislauf hält, soll sich die Schwarzwaldregion weitgehend unabhängig von Lieferketten und globaler
Materialverfügbarkeit machen können. Das bedeutet einerseits wirtschaftliche Stabilität für die Region und sichert Arbeitsplätze. Andererseits bietet der Fokus auf Klima-, Umwelt- und Wasserschutz langfristige Stadtortvorteile, erhält einen wünschenswerten Wohn- und Lebensraum für zukünftige Generationen und bleibt Tourismusmagnet dank seiner intakten Natur. „Alles in allem bedeutet unser aktives Engagement für die Kreislaufwirtschaft Daseinsvorsorge – so kann sich unsere Schwarzwaldregion fit für die Zukunft machen“, bringt Reiners die Motivation der Initiative auf den Punkt.

Geplant ist auch eine Ökosystemkarte, in die sich Akteur:innen aufnehmen lassen können, die bereits Projekte umsetzen oder sich in Richtung Kreislaufwirtschaft bewegen. Sie soll sichtbar machen, dass die Transformation zur Kreislaufwirtschaft zu bewältigen ist und es bereits praxistaugliche Ansätze gibt. Denn Nachhaltigkeit ist nicht, wie fälschlicherweise oft angenommen, allein mit Verzicht verbunden, sondern bietet wirtschaftliche Chancen durch ihr systemisches Innovationspotenzial. „Als Partnerorganisation der Circular City Challenge können wir aufzeigen, dass es für Herausforderungen rund um Klimaneutralität und Klimapositivität schon zirkuläre Lösungen gibt“, führt Reiners weiter aus. Nach der ersten erfolgreichen Durchführung in 2022 findet die Circular City Challenge dieses Jahr zum zweiten Mal statt. Gemeinsam definieren die teilnehmenden Städte, Kommunen und Landkreise, für welche Herausforderungen Lösungen aus der Kreislaufwirtschaft erforderlich sind, um ihre Klimaziele zu erreichen. Anschließend werden Initiativen und Anbieter aufgerufen, ihre bereits existierenden Lösungen für eine Umsetzung bei den teilnehmenden kommunalen Partnern vorzustellen. Die kommunalen Partner wählen dann aus den für ihr Aufgabenfeld relevanten Anbietern ihre Favoriten aus, um gemeinsam die nächsten Schritte zur Umsetzung zu identifizieren. Dabei geht es beispielsweise um Fragen zur Reduzierung der grauen Energie bei Gebäuden, der Durchführung von abfallärmeren Veranstaltungen, alternative Mobilitätskonzepte, die dauerhafte Reduzierung von Müllaufkommen und Lebensmittelverschwendung sowie das Weitergeben oder gemeinsame Nutzen und Reparieren von Produkten.

Auf ihrer Auftaktveranstaltung am 28. Juni im SteamWork in Karlsruhe gibt Circular Black Forest einen Überblick über die Kreislaufwirtschaft, informiert über Vorhaben und Projekte. Außerdem gibt es ausreichend Zeit zum Vernetzen, Austauschen und Diskutieren. Weitere Informationen sind abrufbar unter www.circular-blackforest.de

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