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120 Jahre HOFFMANN MINERAL – Erfolg durch Innovation und Verantwortungsbewusstsein

 

120 Jahre Neuburger Kieselerde – wie erklären Sie sich eine so beispiellose Erfolgsgeschichte?

Die Geschichte der Verwendung von Kieselerde geht deutlich weiter zurück als 120 Jahre. Schon die alten Römer nutzen sie wegen ihrer feuerfesten Eigenschaften. Die Neuzeit verbindet die Geschichte der Kieselerde vor allen Dingen mit dem Farbton Ultramarinblau, der im 19. Jahrhundert erstmals unter Einsatz von Kieselerde oder Kaolin hergestellt wurde. Erst 1903, im Zuge des zunehmenden Interesses an Neuburger Kieselerde als Inhaltsstoff in Metallpolituren, stieg mein Urgroßvater Franz Hoffmann in die Gewinnung, die Aufbereitung und den Vertrieb des besonderen Rohstoffs ein. Dass diese Erfolgsgeschichte bis heute andauert, verdankt sie vor allen Dingen ihrer Vielseitigkeit. Bereits in den 20er Jahren ging mein Großvater, gemeinsam mit seinem Bruder, als zweite Generation den Weg in die Kautschukindustrie. Und immer noch zeigt die Neuburger Kieselerde ihre Stärken in einer Reihe von modernen Elastomeren, beispielsweise Gummiprofilen und -dichtungen.

Wo steht HOFFMANN MINERAL heute?

Mit den genannten und neuen Anwendungsbereichen, vor allen Dingen als Füllstoff in der Herstellung von Farben und Lacken, ist es HOFFMANN MINERAL gelungen, sich über die Jahrzehnte und alle historischen Herausforderungen hinweg zu behaupten. Durch ständige technologische Weiterentwicklung und qualitative Vorteile sind wir bereits seit den frühen 70er Jahren der einzig verbliebene von mehreren Herstellern der Neuburger Kieselerde. Aus der mutigen Idee meines Urgroßvaters ist über die Jahre eine Unternehmensgruppe gewachsen, zu der nicht zuletzt der deutsche Marktführer und weltweit stark aufgestellte Markenhersteller für Autopflege-Produkte SONAX zählt. Heute beliefert HOFFMANN MINERAL Industriekunden in mehr als 100 Ländern mit innovativen Produkten.

Also sind HOFFMANN MINERAL und die Neuburger Kieselerde konkurrenzlos?

Einzigartig, aber nicht konkurrenzlos. Die Neuburger Kieselerde überzeugt in einigen wichtigen Anwendungen durch ihre weltweit einmalige Zusammensetzung. Mit maximal 30 Prozent Kaolinit-Gehalt, überwiegend aber feinsten Kieselsäure-Partikeln unterscheidet sie sich deutlich von reinem Kaolin. Nichtsdestotrotz müssen auch wir uns mit einem so herausragenden Produkt immer wieder Herausforderungen stellen. In den letzten Jahren sind das vor allen Dingen die anspruchsvollen Bedingungen für Rohstoffgewinnung in Deutschland. Produktionskosten und Auflagen erhöhen den Druck im internationalen Wettbewerb zunehmend.

Apropos Auflagen: Der Tagebau genießt allgemein nicht den besten Ruf. Wie steht es um die Nachhaltigkeit der Neuburger Kieselerde?

Das Thema Umweltschutz ist untrennbar mit unserer Arbeit verbunden. Mit den Auswirkungen des Abbaus der Neuburger Kieselerde setzen wir uns nicht erst auseinander, seit Begriffe wie Corporate Social Responsibility für Unternehmen ein unausweichlicher Imagefaktor geworden sind. Bereits in den 60er Jahren wurde unter Leitung meines Vaters damit begonnen, abgebaute Tagebaue zu verfüllen und zu renaturieren. Bei der Planung neuer Tagebaue wurde seitdem von Anfang an die Wiedereingliederung in die Natur in die langfristige Planung einbezogen. So entstehen wertvolle Biotope und nach dem Abbau hinterlassen wir Flächen, die schon nach wenigen Jahren die harten Eingriffe kaum mehr erahnen lassen. Jedes Jahr begleite ich Führungen für die Öffentlichkeit und kann deshalb aufgrund der positiven Resonanz behaupten, dass wir unsere Tagebaue nicht verstecken müssen, sondern stolz darauf sein können.

Wie steht es um die Zukunft des Familienunternehmens HOFFMANN MINERAL?

Die Neuburger Kieselerde ist fast 100 Mio. Jahre alt, da ist unsere Unternehmensgeschichte nur ein Wimpernschlag. Trotzdem sind wir stolz auf alles, was wir in vier Generationen erreicht haben, und ich freue mich, noch ein paar weitere Jahre meinen Beitrag dazu leisten zu können. Meine beiden Kinder sollen die Geschichte einmal weiterschreiben. Hierfür qualifizieren sie sich aktuell noch in anderen Unternehmen.

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