Schnelle Antworten auf die meistgestellten Fragen zum 3D-Druck
Ist das Teil druckbar? Und wenn ja, was kostet es? Diese beiden Fragen sind wohl die meistgestellten zum 3D-Druck. Schnelle Antworten darauf findet das Team von 3D Spark. Ruben Meuth, Co-Gründer und -Geschäftsführer des Hamburger Start-ups, wird in seinem Vortrag das dahinterstehende Geschäftsmodell vorstellen. Das Spin-off des Fraunhofer IAPT hat eine Software entwickelt, mit deren Hilfe sich die Beantwortung von Fertigungsanfragen deutlich verkürzen lässt. Mitarbeiter im Vertrieb oder in der Konstruktion gewinnen durch die Automatisierung von Software Zeit, sich ihren eigentlichen Aufgaben zu widmen. „Unser Ziel ist, den günstigsten, schnellsten sowie nachhaltigsten Weg für die Fertigung einer technischen Komponente aufzuzeigen. Der aktuelle Fokus liegt auf dem 3D-Druck. Benchmark-Kalkulationen gibt es zum Fräsen und zum Spritzguss sowie demnächst auch zum Umformen“, erklärt Ruben Meuth.
In seinem Vortrag geht der Wirtschaftsingenieur auf „Riesen und Zwerge in der Bahn“ ein. Damit sind Kunden wie der international agierende Schienenfahrzeugbauer Alstom bzw. das Miniatur Wunderland Hamburg, die größte Modelleisenbahnanlage der Welt, gemeint. Beide Unternehmen unterstützt 3D Spark dabei, die Produktion völlig unterschiedlich gearteter Bauteile hinsichtlich Verfahrens- und Materialwahl sowie Kosten beim 3D-Druck zu optimieren. Im Projekt mit Alstom ist es gelungen, bis Herbst 2022 rund 1,8 Millionen Euro an Kosten einzusparen. Das Spar-Ziel für 2023 heißt fünf Millionen Euro. „Wir sind hier auf einem guten Weg“, verrät Ruben Meuth.
Der Wirtschaftlichkeit additiver Prozesse haben sich auch die Partner des Projektes AddiMap verschrieben. Über die Ziele und Anwendungsmöglichkeiten dieses B2B-Ökosystems für alle Akteure im Umfeld der additiven Fertigung wird Johannes Eckstein, Geschäftsführer der NuCOS GmbH, berichten. AddiMap zielt dabei auf den LPBF-Druck, dem gängigsten Verfahren im Bereich des metallischen 3D-Drucks. Auf der Plattform werden Werkstoffe, Parameter, Daten und Dienstleistungen für eine beschleunigte Industrialisierung und Demokratisierung des Metall-3D-Drucks bereitgestellt. Der Marktplatz ermöglicht den Handel mit optimierten Prozessparametern, um z. B. eine schnellere Baurate zu erhalten. Interessenten haben die Möglichkeit, Daten zu kaufen oder aber selbst entwickelte und verifizierte Parameter zum Kauf anzubieten. Hierdurch können beim Käufer teure Testdrucke entfallen, um die optimalen Prozessparameter zu ermitteln, Anbieter von Prozessparametern können ihre Erfahrungen monetarisieren.
Next Level in AM: Durchgängige Prozesse
Innovative Software-Lösungen tragen ebenso dazu bei, durchgängig digitalisierte und automatisierte additive Ketten zu schaffen. Wege weg von Insellösungen und isolierten Einzelfertigungsschritten bilden einen weiteren Schwerpunkt des Forums. Wie sich dieses „Next Level in AM“ gestalten lässt, darüber berichtet Uwe Schulmeister von der toolcraft AG, in seinem gleichnamigen Vortrag. Der Bereichsleiter Additive Fertigung beim Spezialisten für metallische 3D-gedruckte High-End-Komponenten stellt insbesondere den Praxisbezug bei der Digitalisierung und Automatisierung im additiven Prozess in den Vordergrund.
Durchgängige Prozesse erfordern auch ein eine durchgängige Kontrolle. Dr. Bernhard Wiedemann, Director Business Development, und Dr. Claus Hermannstädter, Head of Additive Manufacturing Technology, von der Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH thematisieren in ihrem Vortrag die Herausforderungen für die automatisierte Fehleranalyse im industriellen Einsatz. Mit dem In-Process-Monitoring für Laser Powder Bed Fusion präsentieren sie eine innovative Technologie für die Pulverbettanalyse während und nach dem Druckprozess. Damit ist ein in-situ-Nachweis der Pulverbettqualität anhand von Aufnahmen und Fehlerstatistiken anstelle einer Prüfung der Teile nach dem Bauprozess möglich.
Das Fachforum Software & Prozesse ist Teil des Rapid.Tech 3D-Fachkongresses. Jeder Tag startet mit hochkarätigen Keynotes von renommierten Experten aus der Automobil- und Luftfahrtindustrie sowie der Wehrtechnik. Das dreitägige Programm offeriert vom 9. bis 11. Mai 2023 darüber hinaus Einblicke in neueste AM-Anwendungen und -Entwicklungen in den weiteren Fachforen Mobilität, Medizin, Luftfahrt, Design, Innovationen in AM sowie Wissenschaft. AM-Themen aus dem Bereich Chemie/Anlagenbau/Produktionstechnik sowie Nachbearbeitung & Qualitätssicherung werden erstmals in eigenständigen Fachforen diskutiert.
Mehr Infos zu den Teilnahmemöglichkeiten am Fachkongress unter: https://www.rapidtech-3d.de/konferenz/tickets/
Im Kongress- und im Ausstellerbereich der Rapid.Tech 3D 2023 bilden u. a. die 3D-Druck-Kompetenzen Indiens einen Schwerpunkt. Aktuell laufen zahlreiche Vorbereitungen für deutsch-indische Treffen sowie einen indischen Gemeinschaftsstand in Erfurt.
Informationen zu Sonderschauflächen wie die Additive Area oder die Start-up Area gibt es unter https://www.rapidtech-3d.de/aussteller/anmeldung-preise/.
Zur Rapid.Tech 3D 2022 kamen mehr als 2.500 Fachbesucher aus 18 Ländern nach Erfurt. Sie informierten sich über neue Produkte und Leistungen der additiven Fertigung bei 97 Ausstellern aus elf Ländern, darunter aus den USA, aus Großbritannien, Österreich und der Schweiz. Sehr gut nahmen die Besucher das Kongressangebot mit wegweisenden Keynotes und vertiefenden Vorträgen in den Fachforen an. Hier wurden mehr Gäste im Vergleich zum letzten Live-Kongress 2019 registriert.
Mehr Informationen: www.rapidtech-3d.de
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