Mehr als 60 Gäste aus Forschung, Unternehmen und öffentlicher Hand waren zur Abschlussveranstaltung der Fach- und Clusterinitiative „Pflanzenbasierte Fasern für regionale Wertschöpfungsketten“ in die IHK Karlsruhe gekommen. Die gesamte Initiative wurde vom MLR BW im Rahmen der Landesstrategie „Nachhaltige Bioökonomie für Baden-Württemberg“ gefördert und von der TRK GmbH koordiniert.
Die TRK GmbH präsentierte gemeinsam mit den Partnern Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (Fraunhofer ISI) und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) die Vorgehensweise und Ergebnisse des einjährigen Projektes. Ziel der Initiative: Akteure aus Unternehmen, Forschung sowie öffentlicher Hand zusammenbringen und so Kooperationen sowohl in der Produktentwicklung als auch Vermarktung im Bereich der Erzeugung und Nutzung biobasierter Fasern anzubahnen und zu stärken.
Hirth (KIT): „Region zeigt Wege von Forschung zur konkreten Anwendung“
Professor Dr. Thomas Hirth, Vizepräsident für Transfer und Internationales des KIT, betont: „Die Initiative hat gezeigt, in wie vielen Bereichen unsere Forschung auf dem Feld der biobasierten Materialien bereits erfolgreiche Anwendung findet. Sie hilft uns, die Anwendungspotenziale für unsere Forschung zu identifizieren und uns mit konkreten Anwendern zu vernetzen.“
Während des Jahres haben sich ca. 40 Akteure aktiv an der Initiative beteiligt. „Die große Resonanz der heutigen Veranstaltung bestätigt die Attraktivität und Aktualität des Themas für die Region“, so Koordinatorin Petra Jung-Erceg (TRK GmbH). Welche Aktivitäten es in der TechnologieRegion gibt und am Entstehen sind, wurde dem Publikum exemplarisch mit Projekten des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg (LTZ), dem Ersatz von Plastikfolien durch Holzfasermaterialien (Duale Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe – PLAFCO) und anhand von Bauelementen auf Basis von Hanf (evohaus GmbH) präsentiert. In seiner Keynote zeigte Dr. Rolf Moors von der Technikum Laubholz GmbH, welche weiteren Hochleistungen bspw. Holzfasern entlockt werden können. Weitere interessante Innovationen und Akteure aus der TRK und Baden-Württemberg sind in einer neu erschienenen Broschüre dargestellt, die kostenlos über die Webseite der TRK GmbH bezogen werden kann. Download über https://technologieregion karlsruhe.de/innovation/biooekonomie
Wydra (ISI): „Bioökonomie greift auf Reststoffe aus der Landwirtschaft zurück und ist Chance für ländliche Regionen.“
Die Bioökonomie zielt darauf ab, Produkte auf Basis nachwachsender, zumeist pflanzlicher Roh- und Reststoffe, zu erzeugen. Aus Umwelt- und Klimaschutzgründen sollen diese biobasierten Produkte konventionelle Produkte ersetzen oder ergänzen, die ganz oder zu wesentlichen Anteilen aus fossilen Rohstoffen wie Erdöl hergestellt werden. „Die Nutzung biobasierter Rohstoffe verspricht unter anderem die (Wieder-)Regionalisierung von Lieferketten und neue Wertschöpfungspotenziale im ländlichen Raum. Besondere Potenziale für die umwelt- und klimafreundliche Produktion von Gütern mit hohem Kreislaufnutzungspotenzial hat die Nutzung von Reststoffen aus der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion“, erklärt Dr. Sven Wydra, Leiter des Geschäftsfelds "Bioökonomie" des Fraunhofer ISI.
Jung-Erceg (TRK GmbH): „Bioökonomie als viertes wichtiges Standbein der Wirtschaft in der TRK ausbauen“
Die Bioökonomie ist zu einem zentralen Thema für die nachhaltige Transformation und Prosperität der Wirtschaft geworden. Neben der ökologischen Notwendigkeit gibt es auch große wirtschaftliche Chancen, da auf ausländischen Märkten die Nachfrage nach nachhaltigen, biobasierten Produkten und passender Fertigungstechnik extrem dynamisch ist. Dr. Petra Jung-Erceg, Koordinatorin Strategieentwicklung bei der TRK GmbH, betont: „Die TRK GmbH hat die Zeichen der Zeit erkannt und will die Bioökonomie langfristig als viertes wichtiges Standbein der Wirtschaft in der TechnologieRegion Karlsruhe ausbauen. Ich freue mich insbesondere, dass unsere Initiative die Akteure nicht nur miteinander vernetzt, sondern bereits einige Kooperationsprojekte zwischen den Akteuren angestoßen hat, die sich vorher nicht kannten. Damit tragen wir unserer Rolle als regionale Innovations- und Wirtschaftsförderung Rechnung und führen die großartigen Kompetenzen in der TRK zusammen.“
Für die Weiterführung der Initiative gibt es bereits ein ebenfalls vom MLR BW gefördertes Folgeformat mit Fokus auf die Bauwirtschaft. So wird unter anderem im Mai dieses Jahres der IMMO TALK mit einem Fachforum zum Thema: „Bioökonomie beim Bauen – Pflanzenbasierte Baustoffe im Lebenszyklus von Gebäuden“ stattfinden.
Weitere Informationen zur Bioökonomie in der TechnologieRegion Karlsruhe erhalten Sie unter: https://technologieregion-karlsruhe.de/innovation/biooekonomie
Die TechnologieRegion Karlsruhe GmbH ist eine regionale, bundeslandübergreifende und transnationale Standortvermarkterin fokussiert auf Wirtschaft, Innovation und Wissenschaft.
Gemeinsam denken, testen und machen – zu diesem Zweck haben sich 32 Gesellschafter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen in der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH zusammengeschlossen. Ihr Ziel: Ein Motor für die Themen Energie, Mobilität und Digitalisierung sein und den Prozess von der Idee bis zur Umsetzung beschleunigen. So sollen modellhaft Lösungen für drängende Zukunftsfragen entwickelt und die Innovation in der Region vorangebracht werden.
Die Gesellschafter*innen sind: die Städte Baden-Baden, Bretten, Bruchsal, Bühl, Ettlingen, Gaggenau, Karlsruhe, Landau, Rastatt, Rheinstetten, Stutensee und Waghäusel; die Landkreise Germersheim, Karlsruhe, Rastatt und Südliche Weinstraße; La Collectivité européenne d’Alsace, der Regionalverband Mittlerer Oberrhein; die Unternehmen 4L Vision GmbH, Badischer Gemeinde-Versicherungs-Verband, Bechtle GmbH & Co. KG IT-Systemhaus Karlsruhe, EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH, evohaus GmbH, GRENKE AG, MiRO Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG, Nussbaum Medien Verwaltungs-GmbH, SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG und Vulcan Energie Ressourcen GmbH; die Kammern Handwerkskammer Karlsruhe sowie die Industrie- und Handelskammer Karlsruhe; die Wissenschaftseinrichtungen FZI Forschungszentrum Informatik und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats ist Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup (Karlsruhe), der Geschäftsführer Jochen Ehlgötz.
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