Als Sekundärdaten bezeichnet man Informationen, die zunächst zu einem anderen Zweck gesammelt wurden und nun für ein anderes Vorhaben wiederverwendet werden. Das Aufkommen verschiedener Gesundheitsgadgets, Apps und elektronischer Gesundheitsakten führt zu einer bisher beinahe ungenutzten Fülle an Gesundheitsdaten. Prof. Renard und seine Co-Autor:innen sehen in der kombinierten Nutzung von Primär- und Sekundärdaten im Gesundheitsbereich großes Potenzial, etwa aufkommende Krankheitswellen schneller entdecken und Übertragungsmuster besser überwachen und vorhersehen zu können.
"In der Pandemie haben wir gesehen, wie stark wir auf Daten aus verschiedenen Kanälen angewiesen sind, aber das betrifft eben nicht nur die großen Ereignisse, sondern viel mehr die vielen kleinen Signale, die sich idealerweise schon sehr frühzeitig wahrnehmen lassen," so Prof. Renard.
Für die optimale und verantwortungsvolle Nutzung dieser Daten zeigen die Wissenschaftler:innen in ihrem Paper Wege, wie sich in den Sekundärdaten enthaltene mögliche Bias beheben lassen und beschreiben Leitlinien für eine ethische Datenerfassung und -verarbeitung und internationale Regelungen.
Link zum Forschungspapier "Secondary data for global health digitalisation": https://www.thelancet.com/journals/landig/article/PIIS2589-7500(22)00195-9/fulltext
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