„Die COVID-19-Pandemie hat uns gerade erst gezeigt, wie wichtig die Infektionsforschung und die personalisierte Medizin sind – und dass Forschungserkenntnisse schneller aus dem Labor ans Krankenbett gelangen müssen“, sagte Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs. „Die Lebenswissenschaften sind insbesondere in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg einer der wichtigsten Innovationstreiber und versprechen wesentliche Verbesserungen in Diagnose und Therapie. Mit dem neuen Forschungsbau im Medical Park erhalten die interdisziplinär arbeitenden Forschungsgruppen des CiiM die Möglichkeit, ihre Vision einer besseren individuellen Versorgung von Patientinnen und Patienten umzusetzen.“
„Durch den Einsatz modernster molekularer, bildgebender und datenbasierter Technologien wird am CiiM daran geforscht, den individuellen Verlauf von Infektionskrankheiten deutlich präziser als bisher zu verstehen, um künftig maßgeschneiderte Behandlungen für einzelne Patienten oder Patientengruppen anbieten zu können“, sagte Prof. Dirk Heinz, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZI.
Prof. Michael Manns, Präsident der Medizinische Hochschule Hannover, ergänzte: „Das CiiM-Forschungsgebäude ist eine weitere Dokumentation der strategischen Partnerschaft der MHH mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig. Die personalisierte Medizin gewinnt immer größere Bedeutung für viele Bereiche der Medizin, um dem einzelnen Patienten die optimale Therapie hinsichtlich Wirksamkeit, Verträglichkeit und Kosten zu Teil werden zu lassen. Das CiiM hat internationalen Modell- und Leuchtturmcharakter für die personalisierte Infektionsmedizin.“
Unter Moderation der CiiM-Direktoren Prof. Markus Cornberg und Prof. Yang Li erfolgte die feierliche Grundsteinlegung, bei der auch eine Zeitkapsel in den Grundstein eingelassen wurde, die neben aktuellen Impressionen der Veranstaltung auch Wünsche der Gäste und zukünftigen Nutzenden des CiiM enthielt.
Nach Fertigstellung wird das CiiM-Gebäude erlauben, unter einem Dach Patientendaten und -proben systematisch zu lagern, zu prozessieren und mit modernsten Technologien zu analysieren. So suchen die Wissenschaftler:innen etwa nach individuellen Aspekten, die zu unterschiedlich schweren Krankheitsverläufen führen. Ziel ist es, neue Biomarker zu identifizieren, anhand derer angepasste Therapieansätze entwickelt werden können. Diese sollen dann klar definieren, wer besonders schnell behandelt werden muss, wie lange eine Behandlung dauern sollte und was mit den Patientinnen und Patienten geschieht, die nicht gut auf die Behandlung ansprechen. Der individualisierte Ansatz wird helfen, die Krankheitslast zu verringern, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern sowie die von Infektionen verursachten Kosten im Gesundheitswesen zu senken. Das CiiM wird damit die international einzigartige Expertise aus Klinik, Forschung und Datenwissenschaft in einem transdisziplinären Workflow bündeln, welcher den einzelnen Infektionspatienten und seine bestmögliche Behandlung in den Mittelpunkt stellt.
Diese Pressemitteilung finden Sie auch auf unserer Webseite, wo – sobald verfügbar – auch Fotos der Veranstaltung eingestellt werden: https://www.helmholtz-hzi.de/de/aktuelles/news/news-detail/article/complete/grundstein-fuer-das-zentrum-fuer-individualisierte-infektionsmedizin-ciim-gelegt/.
Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung:
Wissenschaftler:innen am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen in Braunschweig und an anderen Standorten in Deutschland bakterielle und virale Infektionen sowie die Abwehrmechanismen des Körpers. Sie verfügen über fundiertes Fachwissen in der Naturstoffforschung und deren Nutzung als wertvolle Quelle für neuartige Antiinfektiva. Als Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) betreibt das HZI translationale Forschung, um die Grundlagen für die Entwicklung neuartiger Therapien und Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten zu schaffen. www.helmholtz-hzi.de
Die Medizinische Hochschule Hannover:
Die MHH vereint als größte hochschulmedizinische Einrichtung Niedersachsens Forschung, Lehre und Krankenversorgung unter einem Dach. Die mehr als 10.000 Beschäftigten folgen dabei ihrem Motto „Jeden Tag für das Leben“. Mit fast 100 Millionen Euro verausgabten Drittmitteln im Jahr 2021 ist die MHH eine der forschungsstärksten Medizineinrichtungen im Land mit ihren Schwerpunkten Infektion & Immunität, Biomedizintechnik & Implantate sowie Transplantation & Regeneration.
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