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Hochwertiges Elastin für verschiedene Marktsegmente: Fraunhofer IMWS-Spin-off startet als »matrihealth GmbH« durch

Hochreines Elastin in medizinischer Qualität herstellen, das ist die Gründungsidee der »matrihealth GmbH«. Das Spin-off des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS ist seit 2020 als Gründungsprojekt unter dem Namen »matriheal« bekannt geworden und geht ab sofort als eigenständiges Unternehmen mit Sitz in Halle (Saale) an den Start. Die vier Gründer Dr. Marco Götze, Tobias Hedtke, PD Dr. Christian Schmelzer und Dirk Schuster wollen Elastin schnell, kosteneffizient und skalierbar herstellen und können damit marktspezifische Elastin-Lösungen unter anderem für die Bereiche Medizinprodukte, Nahrungsmittel, Kosmetik und für Forschungszwecke anbieten.

Das »matrihealth«-Gründerteam erforschte am Fraunhofer IMWS mehr als sechs Jahre lang Struktur und Eigenschaften von Elastin. Das Ergebnis ihrer Forschung ist eine Methode zur Gewinnung von natürlichem Elastin und dessen Umwandlung in ein wasserlösliches Derivat, welches vielseitig weiterverwertet werden kann. Diese innovative Technologie bildet nun die Basis für die Ausgründung. »Wir freuen uns sehr, dass wir nach sechsjähriger Forschungszeit unser Ziel der Ausgründung erreicht haben. Im wachsenden Markt der elastinbasierten Medizin- und Kosmetikprodukte sehen wir ausgezeichnete Chancen, uns mit unseren innovativen und nachhaltigen Produkten zu etablieren«, sagt Tobias Hedtke, Gründungsmitglied von »matrihealth«.

Elastin ist ein wichtiges Strukturprotein, das zusammen mit Kollagen für die Festigkeit und Elastizität der Haut, der Blutgefäße und anderer Organe und Gewebe sorgt. Im Gegensatz zu Kollagen wird es jedoch vom Körper nicht nachgebildet, was z.B. zu Problemen bei der Wundheilung führen kann und auch für Faltenbildung im Alter sorgt. Eine Lösungsidee ist daher, den Elastinverlust der Haut mit elastinhaltigen Produkten zu kompensieren.

Im Gegensatz zu bisherigen Herstellungsverfahren ist die von »matrihealth« verwendete Technologie zur Isolation und Aufreinigung von Elastin preiswerter, erlaubt eine Skalierung bis in den Industriemaßstab und bietet die Möglichkeit, Elastin auch in verschiedenen Qualitäten und Modifikationen für unterschiedliche Anwendungszwecke zu gewinnen. Das hochreine und wasserlösliche Elastin kann dann als Rohstoff zur Weiterverarbeitung in verschiedenen Märkten verwendet werden. Prof. Erica Lilleodden, Institutsleiterin am Fraunhofer IMWS, erklärt: »Eine Technologie am Institut zu entwickeln, die zu einer Ausgründung führt, ist eine großartige Transferleistung und zeigt, dass wir anwendungsorientierte Forschung leben«.

Aktuell will das Team Elastin zunächst gezielt für die Bereiche Medizin, Nahrungsmittel und Kosmetik produzieren und vertreiben. Später sollen auch eigene Halbzeuge und Produkte für die Wundversorgung entwickelt werden. Hier besitzt »matrihealth« aufgrund seiner langjährigen Forschungsarbeit am Fraunhofer IMWS bereits umfassende Erfahrungen, die in den vergangenen Jahren mit dem IQ-Innovationspreis der Stadt Halle (Saale) sowie dem Hugo-Junkers-Preis ausgezeichnet worden sind.

Auf dem Weg bis zur Ausgründung wurde »matrihealth« durch das Förderprogramm »Attract« der Fraunhofer-Gesellschaft und das Programm »Weinberg Campus Accelerator« des Technologie- und Gründerzentrums Halle GmbH (TGZ Halle) unterstützt. Gegenwärtig sind die Gründer auf der Suche nach Investoren, unter anderem zum Aufbau der ersten Produktionsanlage.

Über den Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.

Die Fraunhofer-Gesellschaft mit Sitz in Deutschland ist die weltweit führende Organisation für anwendungsorientierte Forschung. Mit ihrer Fokussierung auf zukunftsrelevante Schlüsseltechnologien sowie auf die Verwertung der Ergebnisse in Wirtschaft und Industrie spielt sie eine zentrale Rolle im Innovationsprozess. Als Wegweiser und Impulsgeber für innovative Entwicklungen und wissenschaftliche Exzellenz wirkt sie mit an der Gestaltung unserer Gesellschaft und unserer Zukunft. Die 1949 gegründete Organisation betreibt in Deutschland derzeit 76 Institute und Forschungseinrichtungen. Mehr als 30 000 Mitarbeitende, überwiegend mit natur- oder ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung, erarbeiten das jährliche Forschungsvolumen von 2,9 Milliarden Euro. Davon fallen 2,5 Milliarden Euro auf den Bereich Vertragsforschung.

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