Meinel erinnert bei seiner Gratulation daran, dass der gebürtige Frankfurter in Karlsruhe studiert und promoviert habe, bevor er dort 1979 an der Universität zum Informatikprofessor berufen worden sei. "Zusammen mit Ihrem Team erreichten Sie am 3. August 1984, dass Deutschland der vierte Staat der Welt wurde, in dem E-Mails übers Internet gesendet und empfangen werden können", hebt der Potsdamer Wissenschaftler hervor. Vier Jahre später habe Zorn entscheidend dazu beigetragen, dass auch China ans Netz der Netze angeschlossen wurde. Die erste E-Mail, die er am 20. September 1987 von der Technischen Universität Peking aus nach Karlsruhe sandte, lautete "Über die große Mauer erreichen wir alle Ecken der Welt."
Meinel unterstreicht auch Zorns stark ausgeprägten Pioniergeist. 1989 habe dieser begonnen, im Rahmen eines Drittmittel-Projekts aus der Universität Karlsruhe heraus einen der ersten Dienste als Internet Service Provider anzubieten – genannt Xlink. Daraus wurde dann ein Start-up-Unternehmen als hundertprozentige Tochter des Unternehmens Bull, bevor es später weiterverkauft wurde. "Ihr damaliges Uni-Projekt Xlink hat für langfristig wirksame Impulse gesorgt und war letztlich eine Keimzelle für die Entwicklung Karlsruhes zur damaligen Internet-Hauptstadt Deutschlands", so Meinel.
Zwei Jahre nach Gründung des Hasso-Plattner-Instituts sei Zorn nach Potsdam gewechselt. Bewogen dazu habe ihn der vom Gründungsdirektor Prof. Siegfried Wendt eingesetzte Ansatz zur Beschreibung komplexer Systemstrukturen (Fundamental Modelling Concept). "In Ihrem Fachgebiet Kommunikationssysteme mit dem großen Spektrum vom schlichten Modem bis zum weltumspannenden Netz der Netze haben Sie auf dieser Basis dazu beigetragen, dass Anschaulichkeit und Berechenbarkeit mit einem erweiterten Werkzeugkasten der Modellierung verbessert werden konnten", betont Meinel.
Seinen 80. Geburtstag will der in Berlin-Wannsee und am Atlantik in Südwestfrankreich lebende Informatiker Zorn in Versailles bei Paris verbringen.
Hinweis an Redaktionen: Zu Prof. Zorns 80. Geburtstag hat das HPI auf seiner Webseite ein aktuelles Interview mit dem Altersjubilar veröffentlicht:
https://hpi.de/news/jahrgaenge/2022/prof-dr-werner-zorn-feiert-80sten-geburtstag.html
Ehrungen für Prof. Werner Zorn
2006: Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande
2013: Aufnahme in die Internet Hall of Fame, Category Pioneers
2014: Verleihung des Chinese Government Friendship Award
2016: Ehrenmitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin
Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für Digital Engineering (https://hpi.de). Mit dem Bachelorstudiengang "IT-Systems Engineering" bietet die gemeinsame Digital-Engineering-Fakultät des HPI und der Universität Potsdam ein deutschlandweit einmaliges und besonders praxisnahes ingenieurwissenschaftliches Informatikstudium an, das von derzeit rund 700 Studierenden genutzt wird. In den fünf Masterstudiengängen "IT-Systems Engineering", "Digital Health", "Data Engineering", "Cybersecurity" und "Software Systems Engineering" können darauf aufbauend eigene Forschungsschwerpunkte gesetzt werden. Bei den CHE-Hochschulrankings belegt das HPI stets Spitzenplätze. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 300 Plätze für ein Zusatzstudium an. Derzeit sind am HPI 22 Professorinnen und Professoren sowie über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen IT-Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Irvine, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche.
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