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Franc Meyer erhält GDCh-Preis für Anorganische Chemie

Vom 26. bis 28. September findet die gemeinsame Vortragstagung für Anorganische Chemie der Fachgruppen Wöhler-Vereinigung & Festkörperchemie und Materialforschung statt. An der Philipps-Universität Marburg werden die beiden Fachgruppen der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) neueste Trends aus allen Teilbereichen der Anorganischen Chemie vorstellen. Darüber hinaus werden im Rahmen der Tagung einige renommierte Auszeichnungen an herausragende Chemikerinnen und Chemiker verliehen. So erhält Professor Dr. Franc Meyer, Georg-August-Universität Göttingen, den GDCh-Preis für Anorganische Chemie.

Auf dem Programm der Tagung stehen fachübergreifend Themen, die die gesamte Bandbreite der modernen Anorganischen und Festkörperchemie bis hin zu industriellen Anwendungen und wichtigen Zukunftsthemen repräsentieren. Das Spektrum der Vorträge reicht von der Hauptgruppenelementchemie über die Koordinationschemie von d- und f-Blockelementen bis hin zur Festkörper- und Materialchemie in Grundlagenforschung und industrieller Anwendung. 

Direkt zu Beginn der Tagung erhält am 26. September Professor Dr. Franc Meyer, Georg-August-Universität Göttingen, den mit 7500 Euro dotierten GDCh-Preis für Anorganische Chemie. Die GDCh würdigt damit seine konstante wissenschaftliche Exzellenz auf dem Gebiet der Koordinationschemie, insbesondere auf dem Gebiet der kooperativen Effekte zwischen multinären Metallzentren, bei denen er eine weltweit führende Rolle einnimmt. 

Franc Meyer, geboren 1965 in Hamburg, studierte Chemie an der RWTH Aachen, an der er 1993 auch promovierte. Nach einem Postdocaufenthalt an der University of Utah, Salt Lake City, Utah, USA, habilitierte er sich von 1995 bis 2000 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 2001 folgte er einem Ruf an die Georg-August-Universität Göttingen, wo er bis heute als Professor am Institut für Anorganische Chemie tätig ist. Meyer forscht zu Metallkomplexen in biologischen Systemen. Im Labor baut er synthetische Metallverbindungen, um die Grundlagen und Effizienz ihrer katalytischen Wirkung zu verstehen. Er will die molekularen Grundlagen aufklären, um Prozesse im Körper besser zu verstehen, aber auch um neue technische Katalysatoren zu entwickeln. Für seine Arbeiten erhielt Meyer bereits zahlreiche Auszeichnungen und er ist unter anderem Mitglied in der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, der Königlichen Physiographischen Gesellschaft in Lund – Akademie für Naturwissenschaft, Medizin und Technik, Schweden, sowie der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Seit 1991 ist er engagiertes GDCh-Mitglied und derzeit stellvertretender Vorsitzender der Wöhler-Vereinigung für Anorganische Chemie. 

Der GDCh-Preis für Anorganische Chemie geht auf den seit 1950 verliehenen Alfred-Stock-Gedächtnispreis zurück. Im März 2022 beschloss der GDCh-Vorstand, den Preis für Anorganische Chemie nicht mehr nach Stock zu benennen. Der Vorstand betont mit dieser Maßnahme die klare Haltung der GDCh gegen Antisemitismus und Diskriminierung sowie ein eindeutiges Bekenntnis für Diversität und Chancengleichheit. Eine detaillierte Begründung ist im Heft 07/08 2022 der Nachrichten aus der Chemie zu lesen. 

Im Rahmen der Tagung wird außerdem Professor Dr. Thomas Fässler, Technische Universität München, mit der Rudolf-Hoppe-Vorlesung ausgezeichnet. Die Namensvorlesung umfasst die Einladung, vier durch die Fachgruppe finanzierte Vorträge an unterschiedlichen Standorten Deutschlands zu halten, und ist darüber hinaus mit 1000 Euro dotiert. Die Fachgruppe Festkörperchemie und Materialforschung würdigt mit der Auszeichnung insbesondere Fässlers herausragende Arbeiten zu Lithiumionen-Leitern sowie seine exzellenten interdisziplinären Beiträge auf dem Gebiet der Festkörper- und Materialforschung.

Den mit 5000 Euro dotierten TANIOBIS-Promotionspreis der Fachgruppe Festkörperchemie und Materialforschung – gestiftet von der TANIOBIS GmbH – teilen sich in diesem Jahr Dr.-Ing. Janett Schmelzer für ihre an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg verfasste Dissertation, in der sie einen neuartigen Ansatz zur Darstellung verschiedener Legierungsvarianten vanadiumbasierter Mehrphasenwerkstoffe beschreibt, und Dr. Nicolas Zapp für seine an der Universität Leipzig angefertigte Dissertation zur Synthese komplexer heteroanionischer Verbindungen der Seltenerdelemente.

Die Wöhler-Vereinigung für Anorganische Chemie verleiht zudem den mit 5000 Euro dotierten Wöhler-BASF-Nachwuchspreis an Dr. Terrance J. Hadlington, Technische Universität München. Er erhält die Auszeichnung für seine herausragenden Forschungen an neuartigen Katalysatoren zur Bindungsaktivierung kleiner Moleküle an der Schnittstelle zwischen niedervalenten Hauptgruppenfragmenten und Übergangsmetallen unter Anwendung neuartiger Single-Center ambiphiler Liganden.

Außerdem verleiht die Fachgruppe zum ersten Mal den mit 1000 Euro dotierten Wöhler-Promotionspreis für Anorganische Chemie. Ausgezeichnet werden Dr. Gabriele Hierlmeier, Langquaid, für ihre an der Universität Regensburg verfasste Dissertation mit dem Titel „Phosphorus-Containing Tetrahedranes: Synthesis and Reactivity Studies“ und Dr. Bastian Rösch, Emskirchen, für seine an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg verfasste Doktorarbeit mit dem Titel „Moving Frontiers in Organometallic and Low-valent Alkaline Earth Metal Chemistry“.

Weitere Informationen zur Tagung: http://www.gdch.de/inorgchemconf2022 

Über den Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker ist mit rund 30 000 Mitgliedern eine der größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 27 Fachgruppen sowie 60 Ortsverbände und Regionalforen des JungChemikerForums. Die GDCh fördert die wissenschaftliche Arbeit sowie den Austausch und die Verbreitung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. Sie unterstützt die Schaffung von Netzwerken, transdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit und die kontinuierliche Aus- und Fortbildung in Schule, Hochschule und Beruf.

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