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Strukturwandel in Schwedt/O. trifft auch bei Studierenden auf großes Interesse

Eine Stadt im Wandel: Davon konnten sich 20 Bacheloranden des Fachbereiches Stadtplanung der btu Cottbus in Schwedt/O. am Montag, den 13.06. überzeugen. Der Besuch startete mit einem Stadtrundgang und wurde von Sabine Pozdorecz, der leitenden Stadtplanerin der Nationalparkstadt, mit zahlreichen wissenswerten Informationen und Anekdoten gespickt. Der starke Rückbau von Plattenbausiedlungen sowie großflächige Sanierungen sind ein bedeutender Part der städtischen Entwicklung.

„Vor allem der Umbau im Bestand war eine große Herausforderung. Es ist ein Unterschied, ob ich auf einer grünen Wiese neu baue oder im bewohnten Bestand umbaue, mit allen damit zusammenhängenden Fragen und Problemen wie Umzüge der Mieter oder Belastungen durch die Bauarbeiten“, beschrieb sie die Herausforderungen, vor denen die Stadt Schwedt in der jüngeren Vergangenheit stand.

In anschließenden Fachvorträgen gaben der Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung in der Stadtverwaltung, Philip Pozdorecz und Pauline Malischewski vom Industriemanagement der Investor Center Uckermark GmbH (ICU) Einblicke in die Charakteristik des regionalen Wachstumskern Schwedt/O., der vor allem von der Großindustrie geprägt ist.

Erdölverarbeitung und Papierindustrie bilden das Rückgrat der Industrielandschaft der Uckermark. Unter der starken Konzentration auf die prägende Industrie wirken sich Marktverzerrungen besonders intensiv auf den Standort aus. Aktuelles Beispiel: der gestiegene Transformationsdruck der PCK Ölraffinerie. „Für einen ähnlichen Ausstieg aus der Kohle und den verbundenen Strukturwandel hat die Lausitz 19 Jahre Zeit. In Schwedt den gleichen Weg, jedoch innerhalb weniger Monate, zu schaffen ist in der Form nicht darstellbar.“, sagte Pozdorecz.

Als ein Baustein für die künftige wirtschaftliche Entwicklung gilt der Innovation Campus, der die Entwicklung der Nationalparkstadt vom Industrie- zum Innovationstandort begleiten soll und dessen Vorhaben vom Industriemanagement koordiniert wird. Die Ziele sind somit hochgesteckt: die Industrie soll erhalten bleiben, die Wettbewerbsfähigkeit, die Produktivität und die Innovationsfähigkeit sowie die überregionale und grenzüberschreitende Zusammenarbeit gestärkt werden. Ursprünglich von der Leipa-Papierfabrik angeregt, arbeiten innerhalb des Projektes mit dem Industriemanagement mehrere, hauptsächlich regionale Unternehmen und Institutionen am Gelingen des Vorhabens. In einem abschließenden Vortrag stellte Juliane Roloff, Leiterin der Präsenzstelle der Hochschulen in Brandenburg in Schwedt/O., das Angebotsprofil der Einrichtung vor, die organisatorisch der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) zugeordnet ist. Mit den Studierenden der btu Cottbus, die sich bereits im Vorfeld mit Schwedt/O., dem Innovation Campus sowie der aktuellen Medienwahrnehmung des Standortes im Rahmen von Recherchen und Studienarbeiten befasst haben, entstand eine rege Diskussion.

Vorbereitet und organisiert wurde die Exkursion der durch das Industriemanagement der ICU und die Schwedter Präsenzstelle der der Hochschulen des Landes Brandenburg, die als zentrale Anlaufstelle in der Uckermark für alle Fragen rund um die Angebote der brandenburgischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen gilt.

Der Innovation Campus meBEST bietet zukünftig Startups, Instituten, Schüler*innen und Studierenden einen grenzüberschreitenden Ort zum Entwickeln, Forschen und Kooperieren. Die direkte Nähe zu etablierten Unternehmen und deren angewandtem Know-How in Verfahrenstechnik und Umwelttechnologie macht den Innovation Campus meBEST zum Ausgangspunkt für Lösungen zu Megatrends wie Digitalisierung, Bioökonomie und Wasserstofftechnik. An der Entwicklung des Innovation Campus und von ersten Campus-Projekten arbeiten die Partner aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft intensiv zusammen.

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