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Diskussion: „Vom Mangel zum Markt“. Erfahrungen ostdeutscher Handwerksbetriebe in Diktatur und Demokratie.

Sehr geehrte Medienvertreter, liebe Kolleginnen und Kollegen,
ostdeutsche Handwerksbetriebe vor und nach 1989: Kein Wirtschaftszweig ist in Krisen und Systembrüchen so anpassungs- und überlebensfähig wie das Handwerk. Politisch als privatwirtschaftliche Überbleibsel ungewollt, wuchs die Bedeutung von Handwerksbetrieben für die Versorgung der Bevölkerung in der DDR-Mangelwirtschaft. Nach dem Fall der Mauer und der Abwicklung der Volkseigenen Betriebe (VEB) wurde das Handwerk zum marktwirtschaftlichen Rückgrat der Gesellschaft – ohne dabei von Rückschlägen und Konkursen verschont zu bleiben.

Anlässlich des 50. Jahrestags der letzten großen Verstaatlichungswelle der DDR im Jahr 1972, bei der viele erfolgreiche Handwerksbetriebe ihre Selbstständigkeit verloren, setzt sich die Veranstaltung mit den Problemen, Handlungsspielräumen und Überlebensstrategien des ostdeutschen Handwerks von der Ära Honecker bis in die Transformationszeit auseinander.

Das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung, die brandenburgische Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur und die Handwerkskammer Potsdam laden zu dieser presseöffentlichen Diskussionsveranstaltung herzlich ein.

Dr. Ronny Grundig, Historiker am Leibniz Zentrum für Zeithistorische Forschung, diskutiert mit Kosmetikermeisterin Anette Zimmermann, Schlossermeister Klaus Windeck, dem ersten demokratisch gewählten Präsident der Handwerkskammer Potsdam sowie Augenoptikermeister Stefan Scharnbeck darüber, wie sich Betriebe unter den Bedingungen der zentralen Planwirtschaft behaupteten, aber auch, welchen Anteil das Handwerk nach 1990 am ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Neuanfang hatte.

Denn nach 1989 wurde das private Handwerk in vielen ostdeutschen Regionen zum Rückgrat der lokalen Wirtschaft und bestimmt hier bis heute maßgeblich die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung. Obwohl Tradition für viele Handwerksbetriebe große Bedeutung hat, ist den Beteiligten oft nicht bewusst, dass sie Geschichte geschrieben haben und sich ohne ihre Erfahrungen und ihr Wissen eine Geschichte des Handwerks nicht schreiben ließe.

Termin: Dienstag, 21. Juni 2021, 18:00 Uhr

Veranstaltungsort: Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte,
am Alten Markt 9, 14467 Potsdam

Über Handwerkskammer Potsdam

Die Handwerkskammer (HWK) Potsdam ist eine als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming und die kreisfreien Städte Potsdam und Brandenburg an der Havel. Sie ist die Interessenvertretung von rund 17.400 Mitgliedsbetrieben und ihren mehr als 70.500 Beschäftigten in über 150 Gewerken.

Die HWK Potsdam setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche ein, bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks und bietet ihren Mitgliedsbetrieben zahlreiche Unterstützungen bei wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Handwerksbetriebe aller Branchen; vor allem aus dem Bau- und Ausbaugewerbe, Elektro und Metall, Holz, Bekleidung und Textil, Gesundheit, Reinigung sowie Nahrungsmittel.

Die HWK Potsdam bietet an ihrem Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) Götz umfangreiche Angebote für die Weiterbildung im westbrandenburgischen Handwerk und führt in den dortigen Lehrwerkstätten auch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung durch. Sie ist zuständig für Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungen im Handwerk.

www.hwk-potsdam.de

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