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WFS zieht positive Bilanz: Knapp 200 Teilnehmer beim Workshop mit japanischer Yamagata Universität zu flexibler Elektronik in der Medizintechnik

Knapp 200 sächsische, japanische und europäische Teilnehmer aus Unternehmen, Forschungsinstituten und Hochschulen informierten sich gestern im Workshop über den neuesten Stand der Entwicklung im Bereich flexible und gedruckte Elektronik aus Japan und der EU mit Schwerpunkt Sachsen. Der technologische Fokus lag auf der Medizin- und Gesundheitstechnik.

„Sachsen ist mit über 40 Unternehmen und 20 Forschungseinrichtungen Europas größter Cluster für organische und flexible Elektronik und damit auch international ein interessanter Partner, wie die hohe Zahl japanischer und europäischer Teilnehmer bestätigt. Flexible Elektronik und Sensoren sind Schlüsselelemente für die Zukunft der Medizin- und Gesundheitstechnik, wenn es darum geht, bspw. durch die besondere Biegsamkeit Funktionalitäten wie Tragbarkeit, Mobilität oder Implantierbarkeit zu unterstützen. Japan liegt auf diesem Feld mit an der Spitze der Entwicklung, so dass wir hoffen, dass aus den zahlreichen Gesprächen auch tragfähige Kooperationen entstehen“, erklärte Thomas Horn, Geschäftsführer der WFS nach seiner Eröffnung der Online-Veranstaltung.

Organisiert wurde der Workshop vom Organic Electronics Saxony e.V. (OES) gemeinsam mit der renommierten japanischen Yamagata Universität und der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS).

Ziel der Veranstaltung war die Vernetzung von Unternehmen und Institutionen aus Japan und Sachsen, bzw. Deutschland im Bereich neuer Elektronik. Hierzu gibt es bereits seit mehreren Jahren intensive Kontakte. So besuchten im Oktober 2012 erstmalig 20 Wissenschaftler und Unternehmensvertreter aus Japan anlässlich der „Plastic Electronics Exhibition and Conference” Dresden zu einem ersten Projektworkshop des OES. Im Gegenzug waren Vertreter Dresdens zu Gast auf der Messe und Konferenz „nanotech Tokyo 2013“ und luden mit der Yamagata Universität gemeinsam zu einem von WFS und OES als Begleitprogramm organisierten Workshop in Japan ein. Dieses Format wurde in den letzten Jahren verstetigt, so dass in diesem Jahr bereits die zehnjährige Jubiläumsveranstaltung stattfand.

Themen und Schwerpunkte der Workshops variierten dabei von Materialien für organische Elektronik über Prozesse gedruckter Elektronik bis hin zu Anwendungen flexibler Elektronik. Im Ergebnis konnten einige Kooperationsprojekte, u.a. zu organischer Elektronik auf ultradünnem Glas, gedruckter Leuchtwerbung auf Getränken oder 3D-geformter gedruckter Elektronik umgesetzt werden. Neue Projekte sind in der Beantragung und Diskussion.

Die gegenseitige Kompetenzschau mit zahlreichen Präsentationen, Kurzvorstellungen und individuellen Videokonferenzen am gestrigen Tag haben die Attraktivität und Vielfalt Sachsens als Kooperationsstandort und „Technologie-Hub“ zwischen Japan und Europa in der organischen und gedruckten Elektronik gezeigt. Der Bedarf im Design und Industriedesign, mit zunehmender Digitalisierung in die dritte Dimension zu gehen, schlägt sich perspektivisch auch in der Elektronik-Hardware nieder und der Bedarf nimmt zu. Es ist ein strategisches Ziel Sachsens, sich hier als ein Hightech-Standort dieser Technologie zu etablieren.

Für Sachsen ist Japan ein wichtiger Handelspartner. So haben sich die sächsischen Ausfuhren in den vergangenen gut 15 Jahren fast verdreifacht auf 600 Millionen Euro in 2020. Japan liegt damit im Länderranking auf Platz 16. Exportiert wurden vor allem Erzeugnisse des Kraftfahrzeugbaus. Was die Importe angeht, gehört Japan mit Platz 10 zu den TOP10-Handelspartnern. Hauptsächlich eingeführt wurden in 2020 Produkte des Maschinenbaus.

Auch als Investoren schätzen japanische Unternehmen den Standort Sachsen und gehören zu den wichtigsten Partnern. Bereits seit 1998 hat die TD Deutsche Klimakompressor GmbH (TDDK) – ein Unternehmen der beiden japanischen Automobilzulieferer Toyota Industries Corporation und Denso Corporation – als ein führender Hersteller von Kompressoren für Fahrzeugklimaanlagen in Europa im sächsischen Bernsdorf seinen Sitz. Auch der Halbleiterhersteller Nagano Keiko in Dresden und die Görlitzer Sysmex Partec, ein weltweit führender Anbieter von Systemen für klinische Labore, sind japanische Investitionen.

Hintergrundinformationen:

In Sachsen wird im Bereich organische und flexible Elektronik die gesamte Wertschöpfungskette von der Grundlagenforschung bis hin zu fertigen Produkten abgedeckt. Hier arbeiten z. B. die Technologieführer in punkto Energieeffizienz von organischen Leuchtdioden, die Produzenten der effizientesten organischen Solarzellen und Technologietreiber im Bereich der elektronischen Molekulartechnologie (small molecules).

Die sächsischen Universitäten besitzen herausragende Kompetenzen in der technologiespezifischen Ausbildung. So bietet die Technische Universität Dresden einen weltweit einzigartigen Studiengang an – den Master in „Organic and Molecular Electronics“. An der Technischen Universität Chemnitz wird u. a. im interdisziplinären und internationalen Studiengang „Print and Media Technology“ ausgebildet. Er ist zudem eine führende Forschungseinrichtung im Bereich der gedruckten Funktionalitäten und gedruckter Elektronik.

Das Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP) ist ein europaweit führendes Zentrum für Entwicklung und Pilotproduktion von Bauelementen auf Basis organischer Halbleitermaterialien. Das Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden (IPF) ist eine der größten Polymerforschungseinrichtungen in Deutschland und betreibt anwendungsorientierte Grundlagenforschung.

Organic Electronics Saxony e.V. (OES) gilt mit 47 Mitgliedern, Unternehmen, renommierten FuE-Einrichtungen und Hochschulen als Europas führendes Cluster für Organische, Gedruckte und Flexible Elektronik. Das Kompetenznetzwerk bietet seinen Mitgliedern und Partnern eine aktive Plattform zur Kooperations- und Geschäftsanbahnung sowie Weiterbildung und Technologie-Transfer.

 

Über die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH

Die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) wurde 1991 als Unternehmen des Freistaates Sachsen gegründet. Sie wirbt für den Wirtschaftsstandort Sachsen im In- und Ausland, akquiriert, berät und betreut Unternehmen, die sich in Sachsen ansiedeln oder erweitern wollen und betreut ausländische Wirtschaftsdelegationen, die in den Freistaat kommen. Für sächsische Unternehmen bietet sie Informationen und Kontakte zur Erschließung von Auslandsmärkten sowie zur Absatzförderung im In- und Ausland. Darüber hinaus kooperiert sie mit sächsischen Branchennetzwerken, Kammern, Verbänden sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen und unterstützt diese bei der Zusammenarbeit.

Eine wichtige Grundlage für die effektive Arbeit der WFS ist zudem ihre strategische Ausrichtung an den sächsischen Kernbranchen und deren kontinuierliche Betreuung. Das frühzeitige Erkennen von relevanten technologischen Trends und ihre Einbeziehung in das Ansiedlungs- und Absatzförderungsgeschäft sowie in das Standortmarketing gehören zu den Kompetenzfeldern der WFS.

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