An der Entwicklung antiviraler Wirkstoffe zur Behandlung von Infektionen forschen Wissenschaftler:innen auf der ganzen Welt. Dabei sind Forscher:innen der Helmholtz-Zentren führend auf vielen Gebieten der Infektionsforschung und treiben seit Jahrzehnten die Entwicklung antiviraler Wirkstoffe voran. An der aktuellen SPRIND Challenge nehmen fünf ausgewählte Team unter Beteiligung von Helmholtz-Wissenschaftler:innen teil:
- Virustrap: Hendrik Dietz (TU München), Ulrike Protzer (Helmholtz Zentrum München, TU München) und Ralf Wagner (Universität Regensburg) nutzen DNA-Origami-Technologie für Viren-Fallen im Nanomaßstab.
- Exigent: Barbara Ensoli (Italian National Center for HIV/AIDS Research), Riccardo Gavioli (University Ferrara, Italien), Carlos Guzman (Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung), Giovanni Cozzone (Vaxxit Srl) entwickeln eine nächste Generation von antiviralen Wirkstoffen.
- MucBoost: Daniel Lauster (FU Berlin), Benedikt Kaufer (FU Berlin), Jakob Trimpert (FU Berlin), Christian Sieben (Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung), Christian Hackenberger (Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie), Prisca Boisgeurin (Université de Montpellier), Marius Hittinger (PharmaBio Tec) entwickeln ein Upgrade gegen Pathogene. Der Fokus liegt auf der Verstärkung der antiviralen Wirkung von Mukus.
- PROTAC: Mark Brönstrup (Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung), Rolf Hilgenfeld (Universität Lübeck), Katharina Rox (Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung), Marjolein Kichert (Leiden University), Hannah Maple (Bio-Techne), Graham Marsh (Bio-Techne) entwickeln eine Plattform für die beschleunigte Entwicklung von antiviralen Arzneimitteln der nächsten Generation mit breitem Wirkungsspektrum.
- BacDefense: Chase Beisel (Helmholtz Institute for RNA-based Infection Research), Mathias Munschauer (Helmholtz Institute for RNA-based Infection Research), Oliver Fackler (Universität Heidelberg), Olivia Merkel (LMU München), Claus-Michael Lehr (Helmholtz Institute for Pharmaceutical Research) nutzen die Vielfalt bakterieller Abwehrkräfte als neue Quelle für antivirale Wirkstoffe.
Ansätze für antivirale Wirkstoffe entwickeln
Die SPRIND Challenges versammeln visionäre Teams, die an radikal neuen Lösungen arbeiten. So sollen im Wettbewerb die besten Wege zur Bewältigung der großen Herausforderungen unserer Zeit gefunden werden. Übergeordnetes Ziel der Challenge ist es, grundlegend neue Ansätze für die Entwicklung von antiviralen Wirkstoffen zu erforschen. Mit bahnbrechenden Technologien soll das Repertoire an antiviralen Therapeutika erweitert werden, damit in Zukunft neue Behandlungsmöglichkeiten zur Auswahl stehen und Patienten und Patientinnen schnell geholfen werden kann. Lösungen können zum Beispiel neue Ansätze für Breitbandvirostatika beinhalten, aber auch Plattformtechnologien zur Entwicklung antiviraler Wirkstoffe sein.
Bis zu 700.000 Euro pro Team
Die SPRIND finanziert die Entwicklungsarbeit des Teams ab dem Start der Challenge. Für die Stufe 1 stellt die SPRIND bis zu 700.000 Euro pro Team zur Verfügung, abhängig von den finanziellen Anforderungen, die sie mit ihrer Bewerbung eingereicht haben.
Forschung in drei Stufen über drei Jahre
Die Challenge findet über einen Zeitraum von rund drei Jahren statt. Eine Jury aus weltweit anerkannten Expertinnen und Experten wählte insgesamt neun Teams aus, die nun zur Teilnahme eingeladen werden. Die Challenge beinhaltet drei Stufen. Jede Stufe dauert 12 Monate. Am Ende von Stufe 1 bewertet die Jury den Fortschritt der Teams und wählt bis zu 6 Teams aus, die in Stufe 2 weiterforschen. In ähnlicher Weise wählt die Jury am Ende von Stufe 2 bis zu 4 Finalisten-Teams aus, die in Stufe 3 aufsteigen, wo die Teams einen Proof-of-Concept in einem relevanten biologischen Modell durchführen.
Über SPRIND
Alleinige Gesellschafterin der Bundesagentur für Sprunginnovationen – SPRIND – ist die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). SPRIND hat sich zum Ziel gesetzt, neue, bahnbrechende Technologien für die großen Herausforderungen unserer Zeit zu finden und stellt sicher zu stellen, dass die Wertschöpfung der daraus entstehenden Unternehmen und Industrien in Deutschland und Europa bleibt. Weitere Informationen zur Challenge für neue antivirale Mittel finden Sie auf der entsprechenden Website von SPRIND.
Helmholtz leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Information, Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Helmholtz ist mit mehr als 43.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 5 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).
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