In vielen Fällen entscheiden sich die Installateure für ein von der Telekommunikationsinfrastruktur separates Paging-System. Obgleich diese Lösung das Ausrollen des Alarmsystems vereinfacht, verursacht sie zusätzliche Kosten für den Kunden und zwingt zumindest einen Teil des Pflegepersonals dazu, mehrere Geräte bei sich zu tragen. Dieser Umstand entsprach nicht der Vorstellung von Voice Solutions, dem niederländischen Spezialisten für maßgeschneiderte IP-Telefonie-Infrastrukturen bei systemrelevanten Organisationen. Der Anbieter suchte deshalb nach einer Lösung, die es ermöglichte, schnurlose IP-DECT-Handsets sowohl als Telefon für das Pflegepersonal als auch als Endgerät für das Evakuierungssystem unter Einhaltung der Norm NEN2575-4 zu nutzen. Dabei fiel die Auswahl auf DECT, da das Messaging über dieses Protokoll deutlich sicherer und stabiler ist als bei Smartphones.
Anforderungen der Norm NEN2575-4 an DECT-Endgeräte
Unter den nach der NEN2575-4-Norm erforderlichen Kriterien sind folgende maßgebend:
- Brandmeldungen müssen spätestens innerhalb von 20 Sekunden empfangen werden.
- Ein Feueralarm soll die höchste Priorität über alle Aktivitäten haben. Bei Einsatz eines Handgerätes, das man auch zum Telefonieren nutzt, soll der Alarm während eines aktiven Telefonats empfangen werden, darf allerdings das Gespräch nicht unterbrechen.
- Jeder Systemfehler muss innerhalb von 100 Sekunden gemeldet werden, und die Verfügbarkeit des Gesamtsystems muss bei mindestens 99,7 % jährlich liegen.
- Die (Not-)Stromversorgung muss den Anforderungen der EN54-Norm entsprechen (= zertifizierte Stromversorgung) und über ein batteriebetriebenes Backup von mindestens 12 Stunden verfügen, davon 30 Minuten im Vollalarm.
- Die maximale Lautstärke des Klingeltons für den Alarm soll anders sein als die für andere Funktionen des Endgerätes.
- Alle Komponenten innerhalb des Netzes, die für das Evakuierungssystem eingesetzt werden, müssen auf Fehlfunktionen überwacht werden.
- Handgeräte, die im Evakuierungssystem verwendet werden, müssen mittels eines Multiladegeräts aufgeladen werden, das gegen Ausfall geschützt ist.
Zudem sollten schnurlose IP-DECT-Telefone im Zuge der von Voice Solutions angestrebten infrastrukturellen Integration ebenfalls Nachrichten aus dem Schwesternrufsystem empfangen können. Dabei musste das Display eine vollständige Nachricht anzeigen (ca. 60 Zeichen), Tasten zum Annehmen und Ablehnen eines Gespräches sowie eine Rückruf-Option vorweisen und über eine (vorzugsweise rote) Paniktaste verfügen.
Im Evaluierungszeitraum stellte Voice Solutions fest, dass Snoms IP-DECT-Endgeräte und Basisstationen diese Funktionen unterstützen, die obendrein via API an die Anforderungen angepasst werden können. Einzige Ausnahme dabei war das Multiladegerät, das Voice Solutions zu diesem Zweck selbst entworfen und produziert hat.
Die Zertifizierung
Anhand interner Tests wurde bald klar, dass die Kombination des von Voice Solutions entworfenen Alarmsystems und der Snom-Telefone die Anforderungen sogar bei Weitem übertraf. So ging der Anbieter das Zertifizierungsverfahren ein. Ein hierfür von der niederländischen Regierung designiertes Unternehmen prüfte die Gesamtlösung auf Herz und Nieren. Das von Voice Solutions aufgebaute System mit Snom-Telefonen und ATT-AMX-Servern bestand alle Prüfungen mit Erfolg. Dadurch ist Voice Solutions der erste Anbieter, der in der Lage war, den Einsatz von Snoms IP-DECT-Telefonen in einem Evakuierungssystem gemäß dem niederländischen Gesetz zu zertifizieren.
Erste Anwendungsfälle
Die zertifizierte Lösung wurde erfolgreich bei der Valuas Zorggroep installiert. Das Unternehmen ist mit der Installation sehr zufrieden und plant den Einsatz des Gesamtsystems in weiteren vier neuen Standorten im Laufe des nächsten Jahres.
Stephan Fuchs, Channel Director Benelux & Nordics, kommentiert: «Es ist wirklich großartig zu sehen, welchen Grad der Integration Voice Solutions und ATT A.G. mit unserem M900-Multizellensystem und unseren DECT-IP-Telefonen Snom M90 erreicht hat. Die Einsparung von bis zu 12 Sekunden der gesetzlich vorgeschriebenen maximalen Zeit für den Empfang einer Alarmmeldung ist erheblich und könnte eines Tages buchstäblich lebensrettend sein!»
1997 in Berlin gegründet, wurde Snom zum Pionier für professionelle Voice-over-IP-Endgeräte und -Lösungen und entwickelte sich schnell zu einer weltweit anerkannten Premiummarke für modernste Telefonielösungen und innovative Smart-Workplace-Technologien im Unternehmens- und Industriebereich.
Der Fokus der Produktentwicklungsstrategie von Snom liegt dabei ganz auf Marktbedürfnissen und individuellen Anforderungen der Kunden und Partner in der ganzen Welt. Dadurch trägt Snom der neuen, von Mobilität und zunehmender Digitalisierung geprägten Realität mit modernsten Technologien Rechnung: Die Endgeräte der Marke Snom passen sich problemlos allen Anforderungen an – vom Büro- oder Konferenzraum über Kreativstudios und Verwaltungsgebäude der öffentlichen Hand bis hin zu anspruchsvollen Umgebungen wie Produktionsstätten und Krankenhäusern.
Snom verfügt über Niederlassungen in Spanien, Italien, Benelux, England und Südafrika. Seit 2016 ist Snom überdies Teil der VTech-Gruppe, dem weltweit größten Hersteller von Schnurlostelefonen. Hier übt Snom die volle Kontrolle über den gesamten Produktionszyklus der in Deutschland entwickelten Produkte und Lösungen aus, die weltweit über ein Netzwerk von 3500+ zertifizierten Snom-Partnern vertrieben werden. Letztere profitieren von einem dedizierten Partnerprogramm, Fern- und Vor-Ort-Support-Services und einer dreijährigen Garantie. Damit ist Snom ein überzeugender Partner in jedem Geschäftsumfeld.
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