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MIPI Alliance schließt Entwicklung von A-PHY v1.1 ab, verdoppelt die Datenübertragungsrate und erweitert Optionen für Automobilhersteller

Die MIPI Alliance, eine internationale Organisation, die Schnittstellenspezifikationen für mobile und mobilitätsrelevante Industrien entwickelt, gab heute bekannt, dass die Entwicklung von A-PHY v1.1, der nächsten Version der Serializer-Deserializer (SerDes) Physical-Layer-Schnittstelle für den Automobilbereich, abgeschlossen ist. Version 1.1 verdoppelt die maximale Datenübertragungsrate im Downlink von 16 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) auf 32 Gbit/s und enthält weitere Verbesserungen, um Automobilhersteller und ihre Zulieferer bei der Implementierung von Hochleistungs-Bildsensoren und -Displays in Fahrzeugen der nächsten Generation zu unterstützen. Die Spezifikation wird derzeit von den Mitgliedern geprüft, die offizielle Verabschiedung wird innerhalb der nächsten 90 Tage erwartet.

MIPI A-PHY ist die erste dem Industriestandard entsprechende asymmetrische SerDes-Schnittstelle mit großer Reichweite, die Hochleistungsverbindungen zwischen Bildsensoren und -displays in Kraftfahrzeugen und den zugehörigen elektronischen Steuergeräten (ECUs) ermöglicht. Sie wurde entwickelt, um die Integration einer größeren Anzahl von Onboard-Sensoren und -Displays für Anwendungen wie fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme (ADAS), digitale Cockpits, Infotainment im Fahrzeug (IVI) und autonome Fahrsysteme (ADS) zu vereinfachen.

A-PHY bietet eine Reichweite von bis zu 15 Metern, höchste Stabilität mit einer extrem niedrigen Paketfehlerrate von 10-19, hohe Störsicherheit und eine extrem niedrige Latenzzeit. Es bildet auch die Grundlage für die MIPI Automotive SerDes Solutions (MASS), einem End-to-End-Framework für den Anschluss von Kameras, Sensoren und Displays mit integrierter funktionaler Sicherheit und Datenschutz.

A-PHY v1.1 verdoppelt die gesamte Downlink-Datenrate von 16 auf 32 Gbit/s, indem es Unterstützung für Star Quad (STQ) geschirmte Doppeldifferenzialkabel (Shielded Dual Differential Pair) bietet, die zwei unterschiedliche Leiterpaare in einem einzigen geschirmten Mantel enthalten. Dadurch werden zwei A-PHY-Ports über ein einziges Kabel möglich, was im Vergleich zur Verwendung von zwei separaten Koaxial- oder Shielded Twisted Pair-Kabeln Kosten, Gewicht und Komplexität spart.

Mit Version 1.1 wird auch eine optionale PAM4-Kodierung für die A-PHY-Downlink-Verbindungen G1 und G2 mit Datenraten von 2 Gbit/s bzw. 4 Gbit/s eingeführt. Die PAM4-Kodierung zeichnet sich durch eine geringere Modulationsbandbreite für den Betrieb unter 1 GHz aus und ermöglicht Herstellern eine einfachere Migration zu A-PHY, wobei sie entweder die bisherigen Kabel auf aktuellen Plattformen oder kostengünstigere Kabel auf neuen Plattformen verwenden können.

Mit der neuen Version wird auch ein schnellerer Uplink mit einer Datenrate von bis zu 200 Mbit/s eingeführt. Dies ist doppelt so hoch wie die bisherige Uplinkrate von 100 Mbit/s und bietet mehr Bandbreite für die Steuerung von Peripheriegeräten im Fahrzeug. A-PHY v1.1 wird vollständig interoperabel mit A-PHY v1.0 sein, und Geräte, die beide Spezifikationen verwenden, können im selben Netz koexistieren.

Diese Verbesserungen ermöglichen es Automobilherstellern, Anwendungen der nächsten Generation zu entwickeln, die die neuesten Kamera- und Display-Technologien nutzen, darunter leistungsfähigere Kombiinstrumente und Infotainment-Displays, Innenraumüberwachungssysteme für Fahrer und Beifahrer, virtuelle Seitenspiegel sowie weitere ADAS-, IVI- und ADS-Anwendungen.

„A-PHY entwickelt sich kontinuierlich weiter, um die ständig steigende Nachfrage nach leistungsstarken, durchgängigen Konnektivitätslösungen für die Automobilindustrie mit hoher Zuverlässigkeit, Ausfallsicherheit und Interoperabilität zu erfüllen," erklärt Joel Huloux, Vorsitzender der MIPI Alliance. „Mit einer beispiellosen Bandbreite und einer wachsenden Zahl von Implementierungsoptionen ist A-PHY in der Lage, die Entwicklung der nächsten Generation von sicheren, besser vernetzten und autonomen Fahrzeugen voranzutreiben."

Nach Abschluss des MIPI Alliance Verabschiedungsprozesses wird A-PHY v1.1 auch zur Anerkennung als IEEE-Standard vorgeschlagen werden. Erst zu Beginn dieses Jahres wurde A-PHY v1.0 von IEEE anerkannt als IEEE 2977-2021. IEEE ist die weltweit größte technische Fachorganisation, die sich dem Fortschritt der Technologie für die Menschheit widmet.

MIPI stellt laufend neue Informationsressourcen und Schulungsmaterial für Systemarchitekten, Ingenieuren und Entwicklern im Automobilbereich zur Verfügung, darunter auch das neu veröffentlichte White Paper „An Introductory Guide to MIPI Automotive SerDes Solutions (MASS)”. Die MIPI Alliance fungiert auch als unterstützende Organisation für die in dieser Woche stattfindende Automotive SerDes Konferenz und wird am 17. November einen virtuellen Automotive Workshop veranstalten, um weitere Informationen zu ihrem MASS-Framework zu vermitteln.

Aktuelle Informationen über die MIPI Alliance gibt es auch auf dem MIPI Blog sowie auf Twitter, LinkedIn und Facebook.

MIPI® ist ein eingetragenes Warenzeichen im Besitz der MIPI Alliance. MIPI A-PHYSM ist eine eingetragene Marke der MIPI Alliance. IEEE 2977™ ist ein Warenzeichen von IEEE.

Über MIPI Alliance

Die MIPI Alliance (MIPI) entwickelt Schnittstellenspezifikationen für die Mobilbranche und von mobilen Anwendungen beeinflusste Branchen. In jedem heute hergestellten Smartphone ist mindestens eine MIPI-Spezifikation enthalten. Die 2003 gegründete Organisation hat über 325 Mitgliedsunternehmen weltweit sowie 14 aktive Arbeitsgruppen, die Spezifikationen für das Mobilfunk-Ökosystem entwickeln und bereitstellen. Zu den Mitgliedern der Organisation gehören Mobiltelefonhersteller, OEMs, Softwareanbieter, Halbleiterunternehmen, Entwickler von Anwendungsprozessoren, IP-Tool-Anbieter, Automobilhersteller und Tier-1-Zulieferer, Test- und Testausrüstungsunternehmen sowie Hersteller von Kameras, Tablets und Laptops. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.mipi.org.

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