Die Fachjury zeigte sich beeindruckt von den Leistungen und der Kreativität der teilnehmenden Teams in diesem Jahr: „Aus meiner Sicht hat der Engineering Newcomer 2021 ein neues Niveau erreicht. Die funktionsfähigen Prototypen zeigen eindrucksvoll die Qualität. Vor allem sind fast alle Projekte marktreif und haben ein hohes Marktpotenzial“, so das Jurymitglied Matthias Grywatsch vom Bundesarbeitskreis Fachschule für Technik. „Auch die Nutzung von Normalien und Standards ist in hohem Maße erfolgt bzw. eine Standardisierung und Flexibilität in der Anwendung ist sehr oft berücksichtigt und möglich.“
Clevere Konstruktionsideen entwickeln technische Trends weiter
Für die Preisverleihung des Engineering Newcomer 2021 versammelten sich zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Challenge, die Vertreter der jeweiligen Bildungseinrichtungen sowie die Jurymitglieder auf der Motek in Stuttgart, um zu erfahren, welches Projekt in diesem Jahr das Rennen machte.
Platz 1: Hochtemperatur 3D Drucker mit Werkzeugwechsler
Über den ersten Platz des Engineering Newcomer Wettbewerbs und ein Preisgeld im Wert von 2.000 Euro konnte sich Christian Rieger von der Technikerschule München freuen. Mit seinem Projekt Hochtemperatur 3D Drucker mit Werkzeugwechsler greift er das immer wichtiger werdende Thema der additiven Fertigung auf. Mit dem entwickelten Hochtemperatur 3D Drucker HTPx3 lassen sich bei einer maximalen Extruder Temperatur von 450°C und einer maximalen Baukammertemperatur von 120°C alle derzeit gängigen Filamente, sogar PEEK-Material, problemlos und präzise drucken. Drei individuell gesteuerte Z-Achsen ermöglichen zudem einen nicht-planaren Druck, so dass gekrümmte Teile ein glattes Finish erhalten. Das Preisgeld des Engineering Newcomers wird Christian Rieger in eine Vielzahl an verschiedenen Filamenten investieren: „Außerdem werde ich den 3D Drucker weiter optimieren und mit zusätzlichen Werkzeugen, wie z. B. einem Fräswerkzeug oder Laser, erweitern“, so der Gewinner des diesjährigen Konstruktionswettbewerbs.
Platz 2: Automatisierter Pellet Smoker
Den zweiten Platz und 1.000 Euro sicherte sich das 5-köpfige Team bestehend aus Patrick Körber, Jonas Zirlik, Michael Pröll, Thomas Hahn und Christian Roder von der Rudolf-Diesel-Fachschule Nürnberg. Auch sie beziehen sich mit ihrer Projektarbeit auf einen Trend, der sich aktuell stark auf dem Vormarsch befindet: Pellet Smoker kommen neben gängigen Gas- oder Holzkohlegrills immer häufiger zum Einsatz und ermöglichen mit ihrer gleichmäßigen Hitze sowie dezenter Rauchentwicklung ein sanftes Räuchern und Garen von Grillgut. Die Nachwuchsingenieure überzeugten die Fachjury mit ihrem automatisierten Pellet Smoker SmokeMatik, der die Pellet- und Luftzufuhr selbstständig regelt und die Temperatur in der Garkammer mithilfe von Sensoren überwacht. Durch die Projektarbeit und die Teilnahme am Engineering Newcomer 2021 haben die Teammitglieder viel praktisches Wissen im technischen Bereich gesammelt und ihre sozialen Kompetenzen ausgebaut. „Diese Erfahrungen sind für unseren weiteren Berufsweg wichtig und von hohem Nutzen. Die Projektarbeit war eine sehr gute Vorbereitung auf die zukünftigen Anforderungen an einen staatlich geprüften Techniker“, so das Team SmokeMatik.
Platz 3: Eindrehvorrichtung
Alexander Berkmann, Wilhelm Menke und Ilona Pollari von der Technikerschule München wurden beim Engineering Newcomer 2021 mit dem dritten Platz sowie 500 Euro geehrt. Mit ihrer Projektarbeit Eindrehvorrichtung möchte das Team einen Beitrag zum Umweltschutz und der Sicherung von Baumbeständen im Bauwesen leisten. Denn durch die zunehmende Bebauung in Deutschland müssen immer mehr alte Baumbestände gefällt werden, weil ihr Wurzelbereich z. B. zu nahe an Zufahrten reicht. Um die Bäume zu erhalten und ihre Standfestigkeit zu gewährleisten, können sogenannte Wurzelbrücken verlegt werden, die das Wurzelwerk schützen. Zur effektiven Verankerung der Hauptelemente mit Fundamentschrauben im Boden wurden bislang meist ein Handgerät und zwei Arbeitskräfte benötigt. Mit der Eindrehvorrichtung der Nachwuchsingenieure können die Fundamentschrauben mit einer Länge von 50-150 cm und einem Durchmesser von 89 mm mit Hilfe eines Minibaggers schneller und einfacher in den Erd- oder Kiesboden eingedreht werden. „Mit unserer Projektarbeit möchten wir einen Beitrag liefern, um Wohnraumverdichtung und Baumschutz auf einen Nenner zu bringen und dafür sorgen, dass diese nicht länger im Gegensatz zueinanderstehen“, bekräftigen die Teammitglieder. „Es freut uns daher sehr, dass unser Prototyp bereits verwendet wird und fleißig Schrauben in den Boden dreht.“
Bildungseinrichtungen punkten beim Engineering Newcomer
Neben den einzelnen Teams können auch deren Bildungseinrichtungen beim Engineering Newcomer punkten, indem sie sich mit ihrem Nachwuchs einen Platz auf der Ewigenliste sichern. Denn nicht nur die Gewinner sammeln wertvolle Punkte für ihre Schulen, sondern auch jeder eingereichte Beitrag wird mit Punkten vergütet, die fortlaufend über alle Wettbewerbsjahre gesammelt werden. Die jeweils aktuell erstplatzierte Bildungseinrichtung im Gesamtranking nach Beendigung des Wettbewerbs kann sich damit zusätzlich über 500 Euro freuen. In diesem Jahr belegt zum fünften Mal in Folge die Technikerschule München den ersten Platz der Engineering Newcomer Ewigenliste.
Engineering Newcomer als echtes Karrieresprungbrett
Der Engineering Wettbewerb bietet Studierenden und Berufseinsteigern seit 2014 die Chance, mit ihrem Erfindergeist Aufmerksamkeit in der Fachwelt und bei zukünftigen Arbeitgebern zu erlangen. Dabei können Schüler und Studierende zusammen mit ihrer Bildungseinrichtung ihre fortschrittlichen Konstruktionen, Projekt-, Diplom- oder Abschlussarbeiten einreichen. Zusätzlich werden attraktive Geldpreise für die Gewinner und deren Bildungseinrichtungen im Gesamtwert von 7.500 Euro ausgelobt.
Alle wichtigen Informationen über den Engineering Newcomer Wettbewerb finden Sie hier: www.engineering-newcomer.com
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