Die US-amerikanische Professorin Liba C. Taub, University of Cambridge, UK, erhält den Paul-Bunge-Preis in Anerkennung ihrer herausragenden Beiträge zur Geschichte wissenschaftlicher Instrumente. Taub studierte Wissenschaftsgeschichte an der University of Oklahoma und promovierte im Jahr 1987. Die Schwerpunkte ihrer Forschung liegen in der antiken griechischen und römischen Astronomie, Physik und Meteorologie und der Geschichte wissenschaftlicher Instrumente. In den Jahren 1991 bis 1994 war die Wissenschaftshistorikerin im Adler Planetarium and Astronomical Museum in Chicago (USA) als Kuratorin und Leiterin der Abteilung für Astronomiegeschichte tätig. Seit 1995 ist sie Direktorin und Kuratorin des Whipple Museum of the History of Science in Cambridge (Großbritannien), das sich der Geschichte der Wissenschaft, einschließlich der Sammlung und Ausstellung wissenschaftlicher Instrumente, verschrieben hat. Zudem lehrt sie Geschichte und Philosophie der Wissenschaft am Newnham College der University of Cambridge und kann auf zahlreiche wissenschaftliche Publikationen in Sammelbänden und Fachzeitschriften zurückblicken.
Ihre berufliche Laufbahn umfasste zuvor unter anderem Stationen an Universitäten in den USA, den Niederlanden und der Schweiz, im Deutschen Museum in München und in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. In den Jahren 2010 bis 2014 gehörte sie, gefördert durch die Einstein Foundation in Berlin, dem interdisziplinäreren Forschungsverbund Excellence Cluster Topoi an. In diesem Rahmen setzte sie sich umfassend mit frühen wissenschaftlichen Aufzeichnungen auseinander und trug dadurch zur Erschließung und Erforschung antiker Formen der Wissenschaftsvermittlung bei.
Taub wurde bereits mit mehreren wissenschaftlichen Auszeichnungen bedacht und gehört als gewähltes Mitglied zahlreichen wissenschaftlichen Vereinigungen an. Seit 2017 ist sie Vizepräsidentin der Académie internationale d’Histoire des Sciences.
Die Verleihung des Paul-Bunge-Preis an Liba C. Taub erfolgt im Rahmen der 120. Hauptversammlung der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für physikalische Chemie (DBG), der Bunsen-Tagung 2021, die vom 10. bis 12. Mai virtuell stattfindet. Auf der Tagung wird außerdem Professor Simon Werrett, University College London, der Paul-Bunge-Preis 2020 verliehen. Im letzten Jahr musste die 119. Bunsen-Tagung kurzfristig abgesagt und die Verleihung verschoben werden.
Weitere Informationen zur Tagung unter www.bunsentagung.de
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 30 000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie unterhält zahlreiche Stiftungen, so die Hans-R.-Jenemann-Stiftung. Die Verleihung des Paul-Bunge-Preises der Hans-R.-Jenemann-Stiftung erfolgt jährlich, abwechselnd auf DBG-Hauptversammlungen und Vortragstagungen der GDCh-Fachgruppe Geschichte der Chemie.
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