Weltweit wachsen Städte. Infolge des Klimawandels werden mehr Hitzeperioden und Starkregen erwartet. In urbanen Räumen fehlen aufgrund dichter Bebauung Pflanzen zur natürlichen Regulierung. Fraunhofer UMSICHT forscht mit Partnern an neuartigen Begrünungssystemen auf Basis von Kalksandstein, die die Luftqualität verbessern und Hitzeinseln reduzieren können. Der kostengünstige Baustoff ist sehr saugfähig und dient somit auch als Wasserspeicher. Durch die Pflanzen in den Wänden wird CO2 gebunden, Feinstaub absorbiert und Sauerstoff produziert. Die Pflanzenmauern verbessern so das Mikroklima und die Luftqualität in Städten.
Jannick Armenat (30) entwickelte in seiner Masterarbeit eine IoT-basierte Regelungstechnik, die eine homogene Bewässerung der Pflanzen ermöglicht und Verlustwasser minimiert. Dazu wurden verschiedene Berechnungsmethoden für Verdunstungsmengen oder den Flüssigkeitstransport erarbeitet, auf deren Basis ein Regelkreis erstellt wurde. Zur Anwendung der mathematischen Modelle wurde eine eigene Wetterstation etabliert, um zukünftige Verdunstungsmengen berechnen zu können und eine ideale Bewässerung zu ermöglichen.
Markteinführung in Vorbereitung
Jannick Armenat studierte Maschinenbau an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen und arbeitete bereits seit 2011 als studentische Hilfskraft beim Fraunhofer UMSICHT in der Abteilung Produktentwicklung. Dort beschäftige er sich bereits mit dem Begrünungssystem Biolit Vertical Green® und schrieb dann seine Masterarbeit dazu. »Mich interessiert das Thema sehr. Denn mich motiviert es, ein so nachhaltiges und zukunftsweisendes Produkt voranzubringen«, erklärt Jannick Armenat. Derzeit ist er beim Projektpartner Unika dabei, die Markteinführung dieses vertikalen Begrünungssystems vorzubereiten.
Einmal jährlich verleihen die Westfälische Hochschule Gelsenkirchen, bp und Uniper den Energie- und Umweltpreis an herausragende Masterarbeiten und eine Bachelorarbeit Die Kooperation zwischen Uniper, bp und der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen besteht bereits seit 15 Jahren und hat zum Ziel, eine bedarfsgerechte Ausbildung zwischen Hochschule und Arbeitgeber zu fördern. Die Preisverleihung fand imMärz im Rahmen des Energie- und Umweltdialogs virtuell statt.
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