„Die Forschung in den Fächern Mathematik, Informatik und Physik wird, genau wie jede wissenschaftliche Forschung, zum Großteil mit öffentlichen Geldern finanziert. Um die Öffentlichkeit am Diskurs über diese Forschung teilhaben zu lassen, ist es wichtig, dass wir den Zugang zu sehr komplexen Themen, etwa den theoretischen Hintergründen von Algorithmen, erleichtern und auch kritische Berichterstattung zu wichtigen, aber schwer zugänglichen Entwicklungen ermöglichen“, sagt Günter M. Ziegler, Präsident der Universität Berlin. Er ist Professor für Mathematik und Initiator des Projektes.
Damit die Journalistinnen und Journalisten sich einarbeiten können, bekommen sie Unterstützung von „Tandempartnerinnen und Tandempartnern“ aus der Wissenschaft. Außerdem steht ihnen am MIP.labor ein kleines Team mit praktischer Expertise in Softwareentwicklung, Graphik, Bewegtbild und Wissenschaftsredaktion zur Seite, um die Formatentwicklung umzusetzen.
Das MIP.labor, dessen Aufbau die Klaus Tschira Stiftung für drei Jahre unterstützt, ergänzt das vielfältige und seit Jahrzehnten bestehende Engagement der Stiftung für den gesellschaftlichen Diskurs über Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik. „Mit dem MIP.labor möchten wir auch den Wissenschaftsjournalismus stärken,“ betont Carsten Könneker, Geschäftsführer der Klaus Tschira Stiftung. „Die unabhängige Berichterstattung, Einordnung und Beobachtung der Wissenschaft, die Journalistinnen und Journalisten leisten, hilft uns allen, Entwicklungen aus der Forschung nachzuvollziehen und einzuordnen.“
Zudem wird am MIP.labor auch geforscht: an der Wirkweise und Reichweite der entwickelten journalistischen Formate. „Spätestens seit Corona ist der Ruf nach besserer Wissenschaftskommunikation nicht mehr zu überhören. Wir wissen aber immer noch sehr wenig darüber, mit welchen Formaten wir die Menschen am besten erreichen und am Diskurs teilhaben lassen können. Genau das wollen wir anhand der am MIP.labor zu entwickelnden Formate erforschen“, sagt Projektleiterin Anna Maria Hartkopf, die zum Thema Wissenschaftskommunikation in der Mathematik promoviert hat.
Journalistinnen und Journalisten, die an dem Programm teilnehmen möchten, können sich bis zum 30.04.2021 für ein sechs Monate umfassendes Fellowship bewerben. Weitere Informationen auf www.miplabor.de
Zum Hintergrund:
Die Freie Universität Berlin im Südwesten der Hauptstadt ist eine junge, dynamische und international ausgerichtete Spitzenuniversität. Sie wurde in allen drei Runden des Exzellenzwettbewerbs des Bundes und der Länder mit dem Titel einer Exzellenzuniversität ausgezeichnet; zuletzt im Verbund mit den beiden anderen großen Berliner Universitäten und der Charité – Universitätsmedizin Berlin. An der Hochschule forschen und lehren 470 Professorinnen und Professoren in einem breiten Spektrum an Fächern der Geistes- und Sozialwissenschaften sowie der Natur- und Lebenswissenschaften. Gegründet wurde die Hochschule 1948 von Studierenden und Professoren als freiheitliche Antwort auf die Verfolgung systemkritischer Studenten an der Universität Unter den Linden im damaligen sowjetischen Sektor der geteilten Stadt. Die Freie Universität ist nach Zahlen der Alexander von Humboldt-Stiftung und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes hierzulande beliebtester Ort für Spitzenforscherinnen und -forscher und für Studierende aus dem Ausland. Von dort kommt ein Fünftel der etwa 30.000 Studierenden und ein Drittel der 4.000 Doktoranden.
Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter: www.klaus-tschira-stiftung.de
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