In der Förderperiode von drei Jahren erhält das Konsortium rund 3,4 Millionen Euro aus Brüssel. Das Geld kommt aus dem heiß umkämpften EU-Topf „Future Emerging Technologies“, der interdisziplinäre Forschungsprojekte mit mutigen Zukunftsvisionen fördert, von denen man sich technologische Durchbrüche erhofft. „FEMTOCHIP“ ist DESYs erstes Projekt aus diesem Förderbereich.
Tatsächlich sind bis zur Verwirklichung eines integrierten Kurzpulslasers auf einem Chip große Fortschritte in der Laserphysik, Mikrotechnologie und den Materialwissenschaften nötig, die das Team anstrebt. „Wenn wir schaffen, was wir uns mit dem „FEMTOCHIP“-Projekt vorgenommen haben, legen wir die Basis für eine rauscharme und leistungsfähige Femtosekunden-Lasertechnologie, die der Wissenschaft und Industrie dann für einen Bruchteil der üblichen Kosten zur Verfügung stehen wird”, sagt Franz Kärtner, Leitender Wissenschaftler bei DESY. „Bruchteil ist hier wörtlich zu nehmen: wir hoffen, dass Femtochip-Laser nur etwa ein Prozent dessen kosten, was Forschungszentren im Moment für Lasersysteme ausgeben.“
Das Konsortium besteht neben DESY aus der niederländischen University of Twente, Aalto University in Finnland, der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne in der Schweiz und den Firmen LIGENTEC SA aus der Schweiz und EURA AG aus Deutschland. Die geballte Expertise von Expert:innen für ultraschnelle Lasertechnologie, Mikro-Integration, Materialwissenschaften und industrielle Anwendungen will gemeinsam die vielen technischen Hürden überwinden, die bisher Femtoskundenlaser auf Chips unmöglich gemacht haben.
Die Laserblitze sollen später mit einer ultrahohen Präzision direkt auf dem Mikrochip produziert werden. Alles, was klein oder mobil sein muss und exakt getaktete Laserpulse braucht, könnte hiervon profitieren – zum Beispiel die Medizindiagnostik, mobile Umweltsensoren, Navigationssysteme und die Quantentechnologien.
Hinweis: Der Artikel wurde mit freundlicher Genehmigung von DESY (Deutsches Elektronen-Synchrotron) veröffentlicht.
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