Narda STS – ein „Hidden Champion“ wird 20

Gründung zur Jahrtausendwende
Im Jahr 2000 wird Narda STS von der US-amerikanischen L3 Technologies, New York, gegründet. Der HF-Messtechnik-Spezialist geht damals aus der Hochfrequenz-Messtechnik-Sparte der ehemaligen Wandel & Goltermann Gruppe hervor, eines Pioniers der analogen und später digitalen Nachrichten-Messtechnik. Heute ist Narda, Deutschland, mit Stammsitz im baden-württembergischen Pfullingen, nach dem Zusammenschluss von L3 Technologies und Harris 2019 in den USA, ein Unternehmen der neu formierten L3Harris Technologies.

Kleine wahre Anekdote
Was wäre ein runder Geburtstag ohne die typische kleine Geschichte im Rückblick? Da gibt es eine, die vielleicht mehr über das Unternehmen, seine Produkte und Philosophie verrät als so mancher hölzerne Versuch, es nüchtern zu charakterisieren. Demnach hatte Hans-Joachim Förster, langjähriger Narda-Geschäftsführer und Vorgänger im Amt von Martin Meisenburg, auf einem Funkturm in England einen Termin mit einem namhaften Kunden. Dieser hatte Förster berichtet, dass ihm das Narda-Gerät genau an dieser Stelle 150 Meter in die Tiefe gefallen sei. Er hatte schlicht, wie er später zugab, die für Arbeiten in großer Höhe vorgesehene Sicherungsschlaufe nicht bestimmungsgemäß genutzt.

Als er den Havaristen nach dem Abstieg vom Turm anschließend kurz in Augenschein genommen hatte, war er wohl restlos begeistert. Das Gerät hat nämlich noch funktioniert und nicht etwa ein falsches Messergebnis, sondern diszipliniert, authentisch und korrekt „Error“ im Display angezeigt. Und genau das hat der von diesem Zeitpunkt an neue Stammkunde nach eigenen Angaben von einem Profi-Gerät auch erwartet. Rückblickend ein Sinnbild dessen, was Narda Safety Test Solutions seit jeher angetrieben hat und noch heute motiviert: die Leidenschaft für technische Herausforderungen, anwendungsorientierte Produkte sowie Qualität und Ehrlichkeit.

Narda STS – die Produktbereiche
Narda-Geräte im Bereich EMF Safety umfassen Breitband- und Selektivmessgeräte, Messstationen und persönliche Monitore. Sie werden überall dort eingesetzt, wo Menschen EMF ausgesetzt sind. Dies gilt neben industriellen Anlagen zum Schweißen und Schmelzen besonders für Antennenanlagen für Rundfunk, Fernsehen und Telekommunikation sowie den öffentlichen Bereich.

RF-Test-&-Measurement-Geräte werden als Handpeiler im Akuteinsatz bei der Telekommunikation, dem Militär und Regulierungsbehörden im Feld eingesetzt und als schnelle Echtzeit-Spektrumanalysatoren in Entwicklung und Produktion genutzt.

EMV-Messempfänger haben sich vor allem in der Industrie und in Messlabors als normenkonforme Full-Compliance-Lösung etabliert, die durch direkt an den Antennen montierte Empfangsteile erhebliche Dynamikvorteile bieten.

Meilensteine
Das Technologie-Unternehmen setzt seit über 20 Jahren neue Standards in der Messtechnik für elektromagnetische Strahlung und strebt selbiges auch für das vergleichsweise junge Geschäftsfeld RF Test & Measurement sowie die EMV-Empfänger an.

Das Modell RadMan ist ein persönlicher Strahlungsmonitor, der sicher und rechtzeitig vor elektromagnetischer Strahlung warnt. Das Original steht für mehr als 20 Jahre Erfahrung und ist der meistverkaufte Personal Monitor aller Zeiten.

Die Entwicklung des hochspezialisierten SRM (Selective Radiation Meter) markiert einen Glanzpunkt aus den Anfängen des Unternehmens. Als erstes seiner Art hat das Messinstrument die frequenzselektive Messung weltweit bekannt gemacht und als führende Technologie etabliert. Es kann aus einem Frequenzgemisch automatisch sicher und genau bestimmen, welche Quelle, z. B. welcher Mobilfunkanbieter, gerade die höchste Exposition verursacht.

Bei der Störersuche hat Narda STS auf dem Gebiet des „Last Mile Interference Troubleshooting“ die Messlatte deutlich höher gelegt. Der IDA ist ein Gerät, das Kunden vor allem aus den Reihen der Regulierungsbehörden in die Lage versetzt, vor Ort schnell und unkompliziert Störsender aufzuspüren und Interferenzen zu beseitigen. „Horizontal Scan“ beispielsweise, eine Kompassanzeige einfallender Störer, war bis dahin bei Handpeilern nicht verfügbar.

In Bezug auf Messgeschwindigkeit, Abtastraten und Realtime-Bandbreite setzt der SignalShark neue Maßstäbe. Anwender erhalten ein Messinstrument mit einem in seiner Klasse bislang unerreichten POI (Probability of Intercept) – das Gerät erfasst versteckte Signale bis hinunter zu einer Signaldauer von 3,2 μs mit einer Wahrscheinlichkeit von 100 %. Damit ist es in der Lage, schnelle Hopping- und Radarsignale zu identifizieren und zu peilen. Die neue automatische Peilantenne ADFA 2 schließlich gilt zusammen mit dem SignalShark als die weltweit kompakteste Möglichkeit, Signale von 10 MHz bis 8 GHz präzise zu peilen.