Henkel entwickelte Anfang 2019 ein einfach zu bedienendes Softwaretool um Kunststoffverpackungen während der Produktentwicklung auf ihre Recyclingfähigkeit zu überprüfen – auf Grundlage öffentlich anerkannter Kriterienkataloge. Es analysiert dabei die Zusammensetzung und die einzelnen Gewichtsanteile der Bestandteile – zum Beispiel Grundmaterialien, Verschlusssysteme, Etiketten oder Farben. Für alle Bestandteile ist die jeweilige Eignung für die Sortier- und Recyclingprozesse hinterlegt. Auf dieser Basis zeigt das Tool nach einem Ampelbewertungssystem ein klares Ergebnis an: Es veranschaulicht, welches Design zu welchem Prozentsatz recyclingfähig ist und wo Verbesserungspotenziale bestehen. So unterstützt es bei der Entwicklung nachhaltiger Verpackungslösungen. Das Tool steht auch anderen Unternehmen und Organisationen kostenlos auf der Website von Henkel zur Verfügung und wurde bereits über 2500 Mal heruntergeladen.
Umfassende Analysemöglichkeiten für gängige Verpackungsmaterialien
Die neueste Version des Bewertungs-Tools ermöglicht Verpackungsentwicklern, auch Verpackungen, die aus Papier/Karton, Glas, Aluminium oder Weißblech bestehen, zu analysieren. Dafür wurden Design-Richtlinien, die von der Fachhochschule Campus Wien erstellt wurden, sowie der deutsche Mindeststandard für Verpackungen integriert. Eine unabhängige Prüfung durch das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT bestätigte, dass das weiterentwickelte Tool die Recyclingfähigkeit zuverlässig bewertet. »Wir freuen uns, dass Henkel mit der Weiterentwicklung der Software sein Engagement für die Entwicklung nachhaltiger Verpackungslösungen ausbaut und dieses Tool auch weiterhin anderen Unternehmen zur Verfügung stellt«, sagt Dr. Markus Hiebel, Abteilungsleiter Nachhaltigkeit und Partizipation bei Fraunhofer UMSICHT. »Die zusätzliche Möglichkeit der Bewertung weiterer Verpackungen ist ein wichtiger Schritt, um den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen.«
Ziel: Funktionierende Kreislaufwirtschaft
Henkel hat sich ambitionierte Verpackungsziele für das Jahr 2025 gesetzt: Bis dahin sollen 100 Prozent der Verpackungen von Henkel recycelbar oder wiederverwendbar werden*, und die Menge an neuen Kunststoffen aus fossilen Quellen soll um 50 Prozent reduziert werden. Außerdem will das Unternehmen dazu beitragen, dass keine Kunststoffabfälle in die Umwelt gelangen. »Wir setzen uns für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ein. Dafür sind recyclingfähige Verpackungen eine grundlegende Voraussetzung. »Erkenntnisse aus dem Bewertungstool haben uns darin unterstützt, neue nachhaltige Verpackungslösungen zu entwickeln, die auf unsere Ziele für das Jahr 2025 einzahlen«, sagte Colin Zenger, zuständig für die Entwicklung nachhaltiger Verpackungslösungen im Unternehmensbereich Laundry & Home Care bei Henkel. »Jetzt gehen wir den nächsten Schritt: Die Software bewertet nun zusätzlich zu Kunststoffverpackungen auch die Recyclingfähigkeit von Verpackungen aus allen anderen gängigen Materialien.«
* Mit Ausnahme von Klebstoffprodukten, bei denen Rückstände der Recyclingfähigkeit beeinträchtigen oder Recyclingströmeverschmutzen können.
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