„Der Grundgedanke von RegioMORE ist, ein regionales Public-Private-Partnership-Modell zu initialisieren, das Bürgern und mittelständischen Unternehmen Digitalisierungsinhalte vermittelt und Digitalisierungsaktivitäten freisetzt“, erklärt Jivka Ovtcharova. Die KIT-Professorin möchte in dem digitalen Innovationszentrum die nötige Infrastruktur schaffen, um zu experimentieren, neue Technologien und Geschäftsmodelle zu entwickeln und auszuprobieren, gemeinsam zu denken, sich auszutauschen und letztlich auch Geld zu verdienen, indem das Wissen zeitnah in der regionalen Wirtschaft umgesetzt wird. In diesem offenen Raum der Begegnung von Wissenschaft und Unter-nehmertum, unterstützt von der öffentlichen Hand, sollen auf diese Weise Mehrwerte für alle Beteiligten entstehen, letztlich auch für die Bürger. Als Schwerpunkte des geplanten Zentrums benannte Ovtcharova digitale Bildung und Qualifikation für verschiedene Zielgruppen, Experimentierräume, „Business Corners“ für Unternehmer sowie eine „Entertainment Lounge“ mit Holodeck – das ist ein Raum, der mittels holografischer Projektion Simulationen und virtuelle Welten erzeugt.
Der Aufbau eines digitalen Innovationszentrums im Süden der TechnologieRegion Karlsruhe ist Bestandteil der „Regionalen Entwicklungsstrategie TechnologieRegion Karlsruhe 2030“. Bei der Finanzierung setzen TRK, KIT und Stadt auf den Wettbewerb „RegioWIN 2030“, über den Landes- und EU-Fördermittel ausgeschüttet werden. Der Antrag muss laut Jochen Ehlgötz bis 18. Dezember eingereicht werden. Der Geschäftsführer der TRK GmbH räumt dem Gemeinschaftsprojekt gute Chancen ein. Dafür spricht auch die Anwesenheit von rund 30 hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern der lokalen Wirtschaft bei einer ersten Info-Veranstaltung am vergangenen Donnerstag bei USM. Einige bekundeten bereits ihr Interesse, am Aufbau und Erfolg von RegioMORE mitzuwirken.
Das Projekt passt zudem perfekt zum Ansinnen der Stadt Bühl, an der digitalen Front nach vorne zu gelangen, wie es unter dem neuen Digitalisierungsbeauftragten Eduard Itrich bereits in vielen Aspekten gelungen ist. „Wir möchten stärker in den Bereich von Open Source eintreten und erreichen, dass öffentliches Geld zurück in die Region fließt“, sagt Itrich. Das „Ecosystem“ bezeichnet er als „Dreh- und Angelpunkt“ für ein solches Ziel. „Dort könnten alle Akteure zusammengebracht werden.“ Die städtische Wirtschaftsförderin Corina Bergmaier sieht in dem geplanten Innovationszentrum „die erste Frucht des Netzwerks 4.0“, das vor zwei Jahren von ihrem Fachbereich ins Leben gerufen wurde: „Damit haben wir frühzeitig die Sorgen und Nöte, die die Unternehmen teilen, kennengelernt.“ Mehr als 100 Unternehmen sind darin bereits Mitglied. Bei den regelmäßigen Netzwerktreffen stellen Bühler Firmen ihre Ansätze rund um die Digitalisierung vor.
Das Bild eines dreibeinigen Hockers aus praxisorientierter Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Hand zeichnet USM-Geschäftsführer Bernd Wagner. „Unsere Halle hat es verdient, hier eine Idee zu entwickeln“, meint er. Nach Wagners Ansicht benötigt es neben der Fantasie von Wissenschaft, Unternehmern und Politik auch Mut, „solch eine Geschichte zu beginnen“. Angetan vom Standort zeigt sich Jivka Ovtcharova: „Die Halle ist eine Inspiration.“ Und Jochen Ehlgötz gibt bereits einen Ausblick: „In Bühl wird Innovation produziert.“ Link zur Webseite: https://innovation.buehl.digital
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