Um wettbewerbsfähig zu produzieren ist eine Echtzeitanalyse der Betriebsdaten unverzichtbar. Hierzu stellte die Firma ProSeS aus Pforzheim ihre Softwaresysteme zur Betriebsdatenerfassung vor. Damit lassen sich unterschiedlichste Produktionsmaschinen in Echtzeit überwachen und planen. Dieses System aus dem Südwesten kommt bereits bei vielen Unternehmen in der Region zum Einsatz. Das modulare Konzept eignet sich daher auch als Einstieg in die Welt von Industrie 4.0 für kleinere Unternehmen. Die Firma Kistler aus der Schweiz zeigte, wie man mit künstlicher Intelligenz den optimalen Umschaltpunkt beim Einspritzen erkennt. Die im Werkzeug verbauten Sensoren geben die Messwerte an die Software weiter und mit Hilfe von statistischen Methoden (DoE) werden diese ausgewertet. Die bei der Verarbeitung gewonnenen Daten unterstützen den Maschinenbediener dabei, die optimale Einstellung der Maschine zu finden.
Miniaturisierung ist heute nicht nur ein Thema in der Elektronik: Mechanische Komponenten, wie kleinste Zahnräder aus Kunststoff mit einem Durchmesser unter 1 mm, werden heute im Spritzgussverfahren hergestellt. Hierzu stellte Dr. BOY eine Spritzeinheit vor, die mit einer Schnecke mit einem Durchmesser von 8 mm das Kunststoffmaterial aufschmilzt und in die Form einspritzt. In diesem Bereich hat der Maschinenhersteller aus Fernthal bei Neustadt-Wied langjährige Erfahrung und verfügt über das entsprechende Know-how sowie die entsprechende Verfahrenstechnik.
Gerade im Bereich der Medizintechnik kommen häufig hochwertige Kunststoffe zum Einsatz, die zum Teil weit über 1.000 €/kg kosten. So wie man es beispielsweise von der Zahnbürste her kennt, gibt es immer mehr Kunststoffteile, die aus mehreren Komponenten bestehen. Hierzu stellte Dr. BOY ein flexibles Zusatzaggregat vor, das jede Standardmaschine in eine Mehrkomponentenanlage verwandeln kann. Als Beispiel wurde eine Anwendung von einem bekannten Spielzeughersteller dargestellt: dabei handelte es sich um ein bewegliches Kunststoffmännchen, welches aus fünf Komponenten besteht und auf einer Maschine in aufeinander abgestimmten Einspritzvorgängen hergestellt wird. Die Teilnehmer konnten nach diesem Tag erkennen, welches Potential noch in der Kunststoffindustrie steckt und dass sich Europa aufgrund der technologischen Tiefe der heute am Markt angebotenen Lösungen nicht hinter der asiatischen Konkurrenz verstecken muss.
Das SKZ unterstützt mit seinen Aktivitäten in den Bereichen Forschung, Prüfung sowie Aus- und Weiterbildung die verarbeitende Industrie. Der stellvertretende Standortleiter Jürgen Kern und Ausbildungsmeister Thomas Fischer zeigten sich sehr zufrieden und werden auch weiterhin Informationsveranstaltungen für Spritzgießer in Horb anbieten.
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