Eine höchstmögliche Digitalisierung auch im Engineering umzusetzen ist heute mehr Pflicht als Kür. Das bedingt hochwertige Daten, die Engineering-, Fertigungsaspekte wie auch kaufmännische Informationen umfassen. Um Anwendern künftig einen höheren Nutzwert für Daten zu ermöglichen, erarbeiten die Monheimer derzeit den „Eplan Data Standard“ für die Gerätedaten im Data Portal. Der Standard soll als gemeinsame Sprache für Komponentenhersteller und Elektroingenieur dienen.
„Unser neuer Datenstandard definiert zum einen, welche Art von Daten vom Komponentenhersteller zur Verfügung gestellt werden sollen“, erklärt Hauke Niehus, Vice President Cloud Business. Für typische elektrische Komponenten sind dies beispielsweise ein Schaltplanmakro, eine 3D-Datei und Anschlussbilder. „Darüber hinaus definiert der Standard auch den Inhalt bestimmter Datenfelder in Eplan“, fährt Niehus fort, „um daraus einheitliche Stücklisten zu erstellen oder das Schaltschrankgewicht durch standardisierte Gewichtsangaben zuverlässig berechnen zu können.“
„Mit dem Eplan Data Standard werden wir die Qualität der Komponentendaten im Portal signifikant erhöhen“, ist sich Sebastian Seitz, CEO von Eplan, sicher. Dazu bedarf es einiger Kernarbeitsschritte: Artikelauswahl, Schaltplan- und Stücklistenerstellung, Gewichts- und Klimaberechnungen, der virtuelle Schaltschrankaufbau als Input für die moderne Produktion sowie die vollständige Dokumentation der Maschine und einige logistische Prozesse.
Ein Praxisbeispiel:
In einem durchschnittlichen Schaltschrank für die Steuerungstechnik sind rund 500 Verbindungen verlegt, mit unterschiedlichen Farben, Querschnitten und Konfektionierungen. Eine Vorbereitung und Verdrahtung aller Verbindungen von Hand erfordert durchschnittlich vier Minuten pro Draht – zu viel, um im Wettbewerbsdruck mitzuhalten. Moderne Fertigungen beziehen die Drähte vorgefertigt von Maschinen. Sie ersparen sich unter anderem das manuelle Ablängen und Konfektionieren. Woher aber weiß die Maschine, welche Verbindungen im Einzelnen vorliegen müssen? Die Antwort liegt im digitalen Abbild des Schaltschranks. Alle Komponenten wurden zuvor im Engineering ausgewählt, elektrotechnisch im Stromlaufplan dargestellt und anschließend in 3D im Schaltschrank aufgebaut. Die Anschlusspunkte und -bezeichnungen der Komponenten sind im 3D-Layout bereits beschrieben. Mithilfe dieser Komponentendaten kann der Elektrokonstrukteur auf Knopfdruck die Farben, Längen und Verdrahtungsziele der Verbindungen ausgeben und an die Maschine übergeben.
Wirksame Unterstützung für Komponentenhersteller
Auch die Bedürfnisse der Komponentenhersteller fließen in den Eplan Data Standard ein. Schließlich ist der Aufwand für die Erstellung von Komponentendaten durchaus nicht trivial. Insofern verknüpft Eplan die Anforderungen des eigenen Datenstandards mit eCl@ss Advanced, einem neutralen Standard für Komponentendaten. Diese nach eCl@ss Advanced beschriebenen Artikeldaten sollen ohne zusätzliche Aufwände in der Software Eplan nutzbar gemacht werden. Auf diesem Wege können Hersteller ihren Kunden eine deutliche Effizienzsteigerung ermöglichen, ohne selbst neue Daten erstellen zu müssen. Voraussetzung dafür sind Datensätze im eCl@ss Advanced Format.
Hintergrund:
Im Schaltschrank-, Maschinen- und Anlagenbau wird die Digitalisierung gelebt. Die Qualitätsanforderungen der Kunden sind hoch. Die Verfügbarkeit von Fachkräften ist begrenzt. Um dennoch eine hohe Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen, streben viele Firmen danach, Prozesse zu automatisieren und zu vereinfachen. Schaltschränke werden in 3D konstruiert, Kabellängen automatisch errechnet, Montageplatten von Maschinen bearbeitet und vieles mehr. Für diese effizienten Prozesse sind standardisierte Komponentendaten eine unverzichtbare Basis.
Mehr Infos unter: www.eplandataportal.de
EPLAN bietet Software und Service rund um das Engineering in den Bereichen Elektrotechnik, Automatisierung und Mechatronik. Das Unternehmen entwickelt eine der weltweit führenden Softwarelösungen für den Maschinen-, Anlagen- und Schaltschrankbau. EPLAN ist zudem der ideale Partner, um herausfordernde Engineering-Prozesse zu vereinfachen.
Standardisierte und individuelle ERP- und PLM/PDM-Schnittstellen sichern durchgängige Daten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Mit EPLAN zu arbeiten bedeutet uneingeschränkte Kommunikation über alle Engineering-Disziplinen hinweg. Egal ob kleine oder große Unternehmen: Kunden können so ihre Expertise effizienter einsetzen. EPLAN will weiter mit Kunden und Partnern wachsen und treibt die Integration und Automatisierung im Engineering voran. Weltweit werden über 55.000 Kunden unterstützt. "Efficient Engineering" ist die Devise.
EPLAN wurde 1984 gegründet und ist Teil der Friedhelm Loh Group. Das Familienunternehmen ist mit 18 Produktionsstätten und 80 internationalen Tochtergesellschaften weltweit präsent. Die inhabergeführte Friedhelm Loh Group beschäftigt 12.000 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2018 einen Umsatz von rund 2,6 Milliarden Euro. Zum zehnten Mal in Folge wurde die Unternehmensgruppe 2018 als Top-Arbeitgeber Deutschland ausgezeichnet. In einer bundesweiten Studie stellten die Zeitschrift Focus Money und die Stiftung Deutschland Test fest, dass die Friedhelm Loh Group 2018 bereits zum dritten Mal zu den besten Ausbildungsbetrieben gehört.
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