Mattes betonte weiter: „Stück für Stück erneuern und verbessern wir die Prozesse der Supply Chain mittels innovativer Lösungen und Projekte. So nutzen wir konsequent die Möglichkeiten der Digitalisierung. Wir sind überzeugt: Die Zukunft der Logistik, der Produktion und die Zukunft des Automobils selbst ist digital. Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine entscheidende Rolle auf dem Weg zum automatisierten und fahrerlosen Fahren. Sie bietet für die Automobilindustrie enorme Potenziale: weniger Unfälle, Verflüssigung des Verkehrs, lernende Verkehrssteuerung, Vernetzung mit allen Verkehrsträgern. Rund die Hälfte der weltweiten Patente zum vernetzten und automatisierten Fahren kommt von deutschen Unternehmen. International ist das Platz 1. Digitalisierung heißt auch: Hersteller und Zulieferer werden zu Mobilitätsdienstleistern, sie entwickeln neue Mobilitätslösungen: Carsharing, Ride-Pooling, Mobilitätsplattformen und Mobilitäts-Apps sind hierfür nur der Anfang. Die Mobilität der Zukunft kann nur Fahrt aufnehmen mit entsprechenden Rahmenbedingungen. Bei der Elektromobilität geht es dabei um den Auf- und Ausbau einer leistungsfähigen Ladeinfrastruktur. Für das vernetzte und automatisierte sowie autonome Fahren brauchen wir eine entsprechende digitale Infrastruktur.“
Der BVL-Vorstandsvorsitzende Robert Blackburn spricht in einer Keynote am zweiten Forumstag (06.02.) über die Chancen und Perspektiven, die sich aus der Echtzeitsteuerung ergeben – ein Thema, das zurzeit branchenübergreifend ganz oben auf der Agenda steht. „Echtzeitsteuerung ist eine Grundvoraussetzung für eine Smart Factory nach Industrie 4.0, die es beispielsweise erlaubt, auch bei individuellen Kundenwünschen und bis zur „Losgröße 1“ wirtschaftlich zu produzieren“, sagt Blackburn. Dazu aber müssen alle relevanten Daten für alle Beteiligten sofort und jederzeit verfügbar sein, ein umfassender und flächendeckender Datenaustausch. Blackburn: „Das heißt, Echtzeitsteuerung ist nur partnerschaftlich möglich, sie kann nicht einseitig vorgegeben werden. Um auch zukünftig erfolgreich zu sein, ist es wichtig, in Netzwerkstrukturen auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten.“
Zentrale Themen des diesjährigen Forums sind u. a. Automatisierung und Digitalisierung in allen Stufen der Wertschöpfungskette, Produktionsplanung und Steuerung, – auch angesichts immer individuellerer Kundenwünsche – und die Möglichkeiten, welche sich durch intelligente Vernetzung und den Datenaustausch in Echtzeit eröffnen, z.B. für mehr Nachhaltigkeit oder zur Optimierung der anspruchsvollen Aftermarket-Supply-Chain. Dazu sprechen Logistik-Experten der Automobilhersteller und Zulieferer sowie Unternehmensberater und Wissenschaftler.
Drei Keynote-Speaker gestalteten den Auftakt des ersten Forumstages: Oliver Zipse, Mitglied des Vorstands von BMW, schilderte, wie Wertströme intelligent gestaltet werden können, vom Anfang bis hin zum Kunden. Der stellvertretende Vorsitzende der Robert Bosch GmbH, Prof. Stefan Asenkerschbaumer, sprach darüber, warum Supply Chains digitalisiert und vernetzt werden sollten. Dr. Jörg Mosolf, Geschäftsführender Gesellschafter der Mosolf Group, erläuterte, dass es bei aller Digitalisierung auch künftig die Menschen sind, die die Wertschöpfung gestalten.
Die Komplexität der Logistik steigt besonders in der Automobilindustrie, verursacht durch Variantenvielfalt, Mengenschwankungen und eine wachsende Zahl von Akteuren. In der Plenumssequenz zum Thema „Digitale Transportsteuerung“ beleuchteten Experten anhand von konkreten Fallbeispielen, wie innovative Technologien eingesetzt werden können, um diese Komplexität beherrschbar zu machen. Unter anderem sprachen Doktorandin Dana Clauer von der TU München und Dr.-Ing. Thomas Irrenhauser von BMW über den Entwicklungsstatus beim Einsatz autonomer Transportsysteme auf dem Werksgelände.
Am Nachmittag konnten die Teilnehmer zwischen zwei Vortragssequenzen wählen. Zum einen stand das Thema „Automatisierte Logistik“ auf der Agenda und die Art und Weise, wie diese die Produktionsprozesse revolutioniert. Zum anderen ging es um das anspruchsvolle Feld des „Aftermarket“ und die Frage, welche Potenziale dort mit Big Data erschlossen werden können. Im Rahmen der Abendveranstaltung wird der VDA Logistik Award verliehen.
Der zweite Forumstag (06.02.) startet mit einer Keynote von Dr. Robert Engelhorn, Leiter des BMW-Stammwerks in München. Er stellt das besondere Logistikkonzept vor, das nötig ist, um ein Automobilwerk in dieser Größe im Herzen einer Metropole zu betreiben. BVL-Vorstandsvorsitzender Robert Blackburn schildert aus einer branchenübergreifenden Perspektive, welche Chancen und Perspektiven sich aus der Echtzeitsteuerung ergeben. Im Anschluss präsentiert der am Vorabend gekürte Träger des VDA Logistik Awards sein preisgekröntes Projekt.
Wie wird sich die Weltwirtschaft entwickeln und was wird dabei aus Deutschland? Der Klärung dieser Frage widmet sich Prof. Hans-Werner Sinn, ehemaliger Präsident des ifo-Instituts.
Mit der Möglichkeit zu exklusiven Einblicken in die Logistikpraxis schließt die zweitägige Veranstaltung. Neben dem BMW-Werk können die Teilnehmer das Entwicklungszentrum von Knorr-Bremse besuchen, das Werk von MAN Truck & Bus oder das Depot des Lebensmittellieferservices von Amazon Fresh.
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