Warum Windows 7 noch in vielen Unternehmen genutzt wird
Die Experten sind sich einig, dass Windows 7 gerade in Unternehmen noch häufig verwendet wird – beispielsweise im Deutschlandfunk selbst und auch bei Stiftung Warentest. Die Hartnäckigkeit, mit der die Migration auf das Nachfolgesystem aufgeschoben wird, erklärt etwa Axel Vahldieck mit dem schlechten Ruf von Windows 10. Während Windows 7 selbst allgemein als würdiger Nachfolger von XP wahrgenommen wurde, wolle Niemand Windows 10 geschenkt haben.
Und der schlechte Ruf sei auch nicht ganz unverständlich, wie Fabian Mahr ergänzt. Hat Windows 10 in der unmittelbaren Arbeitspraxis für viele Nutzer gegenüber Win7 kaum wesentliche Vorteile, so verlangt es hinsichtlich etwa der individuellen Einstellungen von Datenschutz und Datensicherung wesentlich mehr Aufwand – und auch Knowhow, um das, was sich überhaupt einstellen lässt, richtig umzusetzen.
Gefahren des Weiterbetriebs von Win7 nach Update-Ende
Von einem Weiterbetrieb von Windows 7 über das Support-Ende hinaus raten die Experten geschlossen ab. Denn, wie Nabil Alsabah betont, steigt das Sicherheitsrisiko ab dem Moment, wo es keine Updates gegen von Hackern entdeckte Sicherheitslücken gibt. Mehr noch. In dem Maße, als es zwischen Win7, 8 und 10 ja weiterhin Ähnlichkeiten in der Programmierung gibt, kann es sogar sein, dass Updates für Win10 und Win8 implizit auf neue und nicht mehr schließbare Sicherheitslücken von Windows 7 aufmerksam machen, so van de Sand.
Gegen derartige Sicherheitslücken helfen dann auch sonst unverzichtbare Virenprogramme und Firewalls nichts, da es teils ja gerade um deren Lücken geht. In dem Zusammenhang erinnern die Experten unabhängig von der Update-Frage noch einmal an die Notwendigkeit regelmäßiger Backups, da Schadsoftware, insbesondere Erpressungstrojaner, in der Vergangenheit auch aktuelle Updates umgangen haben.
Zur Alternativlosigkeit von Win10
So sehr die Experten das verbreitete Unbehagen gegen Win10 nachvollziehen können, sehen sie für Unternehmen keine mittelfristigen Alternativen. Denn innerhalb der Microsoft-Welt ist die Migration auf Win10 eingedenk der IT-Sicherheit zwingend.
Jenseits von Microsoft drängen sich Apple oder Linux nicht unbedingt auf. Es hat ja Gründe, so Fabian Mahr, dass sich in der Bürowelt – im Unterschied zur Kreativbranche – Microsoft gegen Apple durchgesetzt hat, was nicht zuletzt an den höheren Kosten von Apple liegen wird. Auch ein Umstieg auf Linux erweist sich in der Praxis – prominente Beispiele wie die Verwaltung Münchens (https://www.mahr-edv.de/linux-vs-windows-aus-muenchen-lernen) zeigen es – häufig als schwieriger denn von den Beteiligten angenommen.
Damit sei – so Fabian Mahr auf Nachfrage nach der Sendung – nichts Prinzipielles dagegen gesagt, seine IT auf Apple oder Linux umzustellen. Nur sollte angesichts des damit verbundenen Aufwands nicht das Unbehagen gegen Windows 10 der Grund dafür sein. Mahr EDV selbst arbeitet mit Windows 10, was zeigt, dass man seine Tücken in den Griff bekommen kann.
Mahr EDV ist der Computerspezialist für alle Belange rund um die IT-Struktur von Unternehmen ab fünf Rechnern: Wartung und Support, Consulting und Implementierung, Cloud-Dienste, Server Monitoring und vieles mehr – in Berlin, Potsdam, Düsseldorf und der jeweiligen Umgebung.
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