Die Zielstellung der Arbeit und das Vorgehen bei der Musikanalyse beschreibt er in seinem Siegerbeitrag interessant und allgemein verständlich. In seiner Doktorarbeit mit dem Titel „Computergestützte Methoden für die to-nalitätsbasierte Stilanalyse von Aufnahmen klassischer Musik" („Computational Methods for Tonality-Based Style Analysis of Classical Music Audio Recordings") beschreibt Christof Weiß, wie ein Algorithmus dominante Tonhöhen in einer Aufnahme messen und daraus charakteristische Merkmale des Stücks ableiten kann. Mit Hilfe dieser Charakteristika kann der Algorithmus ein Musikstück dann einer Epoche zuordnen. Was Dr. Weiß besonders an dem Preis freut: „Die Veröf-fentlichung des Beitrags und das Preisträger-Video machen diese spannende Thematik für einen großen Kreis von Interessenten verfügbar und verstehbar. Durch den technischen Zugang entdecken vielleicht auch einige die klassische Musik neu." Dr. Christof Weiß, der heute in den International Audio Laboratories Erlangen (AudioLabs) weiter an Algorithmen zur Musikanalyse arbeitet, verfasste seine Dissertation am Fraunhofer Institut für Digitale Medientechnologie IDMT in Ilmenau. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Karlheinz Brandenburg, Direktor des Fraunhofer IDMT und Leiter des Fachgebietes Elektronische Medientechnik an der TU Ilmenau. Prof. Brandenburg freut sich über den KlarText-Preis seines ehemaligen Promovenden, denn die Vermittlung aktueller Forschungsergebnis-se über die wissenschaftliche Gemeinschaft hinaus an die breite Öffentlichkeit gewinne immer mehr an Bedeutung: „Viele der Technologien, an denen heute geforscht wird, sind schon in wenigen Jahren für den Nutzer verfügbar. Ein Verständnis für die Funktionsweise dieser Technologien ist wichtig für einen bedachten Umgang mit ihnen." Der von Christof Weiß entwickelte Algorithmus könnte beispielsweise von Musikstreaming-Diensten eingesetzt werden um Nut-zern neue Musik vorzuschlagen, ist Prof. Brandenburg zuversichtlich.
Der KlarText-Preis für Wissenschaftskommunikation zeichnet deutschsprachige Artikel von Nachwuchswissenschaftlern aus, die Ergebnisse aktueller Forschung in den Bereichen Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Neurowissenschaften oder Physik für Nicht-Wissenschaftler anschaulich und verständlich darstellen. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert und die Siegerbeiträge wurden am 11. Oktober 2018 in einem Wissensmagazin abge-druckt, das der ZEIT beiliegt.
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