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Kinder fordern mehr Datenschutz für Kinder

Suchmaschinen für Kinder, Datenschutz als Lehrstoff und Digital-Weiterbildungen für Lehrer – das sind einige der Forderungen, die Experten, Lehrkräfte und Kinder am Dienstag auf der Dialogkonferenz „Datenschutz für Kinder“ der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Andrea Voßhoff, formulierten. Zu der Tagung hatte Voßhoff gemeinsam mit dem Berufsverband der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD) e.V., dem Verein „Deutschland sicher im Netz“ und dem Institut für Medienforschung und Medienpädagogik der Technischen Hochschule Köln geladen.

Neben Fachleuten aus Wissenschaft und Bildung nahmen an der Tagung rund 100 Schülerinnen und Schüler zwischen 10 und 15 Jahren aus Berlin und dem nordrhein-westfälischen Oberhausen teil. Auf dem Plenum saßen für den BvD Vorstandsvorsitzender Thomas Spaeing sowie der Sprecher des BvD-Arbeitskreises Schule, Rudi Kramer.

Kinder müssten befähigt werden, mit dem Internet richtig umzugehen, unterstrich Kramer. Das betreffe sowohl die Verbreitung von eigenen Daten oder jenen von Freunden wie auch die Frage, wie sie sich helfen könnten, ihre Rechte durchzusetzen. Auch Lehrer müssten deshalb befähigt werden, mit Technik und der Digitalisierung umzugehen.

Qualifizierte BvD-Mitglieder gehen seit 2009 in Schulen ab Klasse 5 sowie berufsbildende Schulen und klären darüber auf, wie die Kinder und Jugendlichen sich mit einfachen Kniffs vor Datenklau und Datenmissbrauch schützen und mit der Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten umgehen können.

Seit Jahren steigt die Nachfrage, "aber wir können das nicht mehr stemmen", sagte BvD-Vorstand Thomas Spaeing auf dem Podium. Er plädierte für eine Verstetigung von Medienbildung und Datenschutz im Unterricht, für entsprechende Weiterbildungen für Lehrkräfte und eine bessere Ausstattung an den Schulen. Ausdrücklich begrüßte er die zunehmende Zahl von Medienscouts an den Schulen bundesweit. Häufig sei es für Schüler einfacher, bei Problemen im Internet andere Schüler anzusprechen als Erwachsene.

Voßhoff selbst mahnte: „Bei der Vermittlung digitaler Kompetenzen in der Erziehung und im Unterricht sollte der Datenschutz für Kinder ein zentrales Thema sein. Dieses Thema sollte aber nicht alleine den Schulen auferlegt werden. Auch das Erziehungsumfeld der Kinder und Jugendlichen ist stärker einzubinden und aufzuklären, um Kinder auf die Risiken der neuen digitalen Welt vorzubereiten und für den Schutz eigener Daten zu sensibilisieren.“

Die Schülerinnen und Schüler forderten unter anderem Internetangebote für Kinder ohne Werbung, mehr kindgerechte Kurse zum Thema Datenschutz, gute Kindersuchmaschinen und „Cybermobbing soll verboten werden.“ An die Fachleute stellten die Kinder Fragen wie: „Warum wollen Unternehmen unsere Daten?“ oder „Welche sozialen Medien nutzen Sie?“

Voßhoff unterstrich zum Abschluss, wie wichtig es sei, mit Kindern über Datenschutz und nicht über Kinder zum Thema Datenschutz zu sprechen. „Einmal unmittelbar von jungen Menschen zu erfahren, wie sie über das Thema Datenschutz denken und was aus ihrer Sicht wichtig ist, ist mir ein besonderes Anliegen“, betonte sie.

Unter anderem empfahl sie Unternehmen, der „besonderen Schutzbedürftigkeit“ Minderjähriger durch eine entsprechende Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen besonders Rechnung zu tragen. Medienanbieter und -Dienste, die sich an Minderjährige wenden oder deren Angebote auch von Kindern und Jugendlichen genutzt werden, müssten für eine umfassende Transparenz und Sicherheit der Datenverarbeitung sorgen.

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