Besonders im Luftfahrtbereich, wo sehr hohe Sicherheitsstandards gelten, muss ein neues Material zunächst eine Reihe von Prüfungen durchlaufen, bevor es zum Einsatz kommt. Für die Prüfung eines neuen Faserverbundwerkstoffs hat sich ein renommiertes Luftfahrtunternehmen für die Prüftechnik von Hegewald & Peschke entschieden.
Zum Einsatz kommt hierfür eine Universalprüfmaschine vom Typ Inspekt 250 kN aus dem Hause Hegewald & Peschke sowie eine Temperaturkammer (-70°C bis 250°C), die in der Lage ist, erhöhte oder verringerte Umgebungstemperaturen, wie sie während des Flugbetriebs auftreten, simulieren zu können. Die Komplexität der verschiedenen zu ermittelnden Materialeigenschaften erfordert die Verwendung spezieller Spannzeuge.
Für die Ermittlung der Längsdehnung von Zugversuchen in der Temperaturkammer kommt etwa ein Keilschraubspannzeug mit 250 kN zum Einsatz. Für eine optimale Versuchsauswertung werden diese Zugversuche mit Videoextensometer aufgezeichnet. Ebenfalls in der Temperaturkammer finden Druckversuche mit einer Kegelkeildruck-Prüfvorrichtung nach ASTM-Norm D 6641 und ISO 14126 (Faserverstärkte Kunststoffe – Bestimmung der Druckeigenschaften in der Laminatebene) statt. Als Aufstandsfläche dienen zwei Druckplatten mit einem Durchmesser von jeweils 200 mm. Hierbei handelt es sich um einen Druckversuch mit kombinierter Krafteinleitung. Ein Teil der Krafteinleitung erfolgt über die Probeneinspannung, ein Teil über die Probenenden. Dieses Prüfverfahren wird insbesondere dann eingesetzt, wenn Faserverbundwerkstoffe unter höheren Lasten geprüft werden sollen.
Mit einer 3- und 4-Punkt-Biegevorrichtung werden Biegeversuche nach ASTM-Norm C 393 bei Raumtemperatur an Sandwichplatten für den Innenausbau von Flugzeugen durchgeführt. Sandwichplatten sind eine besondere Form von Schichtverbundwerkstoffen, die typischerweise aus drei Schichten aufgebaut sind, wobei die Außenschichten dünne und steife Deckschichten sind und vorrangig Zug- und Druckkräfte aufnehmen, wohingegen die innere Kernschicht aus Material geringer Dichte besteht, dicker ist und in der Lage ist Schubkräfte zu übertragen. Ermittelt werden hierbei die Biegefestigkeiten und Schubeigenschaften des Sandwichverbunds durch Biegung des Prüfkörpers.
Des Weiteren wird die Längs- wie auch die Querdehnung durch Zugversuche ermittelt. Dazu dient eine V-Kerb-Schervorrichtung, mit der Gelege und Gewebe nach der ASTM-Norm D 7078 geprüft werden. Über die obere und die untere Spannklemme des Prüfwerkzeugs, die während des Versuchs in Zugrichtung bewegt werden, wird die Schubverformung eingebracht. Dabei entsteht durch die Kerbe im Prüfkörper eine Schubspannungskonzentration, die schließlich zum Bruch der Probe führt.
Der Mess- und Prüftechnik-Spezialist mit Sitz in Nossen bei Dresden entwickelt, produziert und vertreibt seit 1990 hochwertige Maschinen, Komponenten und Softwarelösungen zur Werkstoff-, Bauteil- und Komponentenprüfung. Hierzu gehören z. B. Universalprüfmaschinen, Härteprüfgeräte, Bauteil- und Möbelprüfstände sowie verschiedene Längenmessvorrichtungen für Industrie und Forschung. Die 70 Mitarbeiter des Unternehmens mit Vertriebsbüros in ganz Deutschland bieten zudem verschiedene Services rund um das Thema Prüfen und Messen sowie die Nachrüstung von Universalprüfmaschinen. In den Bereichen Konstruktion und Softwareentwicklung pflegt Hegewald & Peschke enge Kooperationen mit Hochschulen und Fraunhofer-Instituten, wodurch das hohe Niveau der Produkte sowie deren technische Aktualität sichergestellt werden. Hegewald & Peschke wurde nach ISO 9001 zertifiziert bietet Kalibrierungen mit DAkkS-Akkreditierung an. Weitere Informationen über die Hegewald & Peschke GmbH finden Sie im Internet unter www.hegewald-peschke.de.
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