Die „Region Bremen“ ist alltäglich gelebte Wirklichkeit für über eine Million Menschen: Die Anforderungen an Wohnen, Arbeiten, Bildung und Kultur, Gesundheit und Versorgung, Naherholung und Mobilität richten sich nach persönlichen Bedürfnissen, nicht nach administrativen Grenzen. Gleichzeitig ist die Region Bremen – mitten in Europa – ein administratives Grenzland: Die Zuständigkeiten für die Gestaltung dieser Aspekte sind räumlich oder fachlich vielfältig und differenziert, auf unterschiedlichen Maßstabsebenen organisiert: Die Orientierung an der Lebenswirklichkeit der Menschen in der Region erfordert daher Zusammenarbeit. Die Kommunen in der Region Bremen – Städte, Gemeinden, Samtgemeinden, zwei von fünf Landkreisen – haben sich daher für eine Zusammenarbeit in der Regionalentwicklung entschieden, um gemeinsam sprachfähig zu sein, Probleme anzupacken, positive Entwicklungen anzustoßen und sich für eine Interessenvertretung der Region zu engagieren. Dazu wurde 1991 der Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen gegründet, dem heute 28 Kommunenangehören. Prägende Eigenschaft ist das Prinzip der Augenhöhe der sehr unterschiedlichen Mitglieder. Neben dem abstrakten Ziel der regionalen Kooperation geht es darum, regional relevante Aufgabenstellungen gemeinsam anzupacken (beispielsweise bezahlbarer Wohnraum, Mobilität, angemessene Gesundheitsversorgung, abgestimmte Naherholungskonzepte) und dafür Lösungen zu erarbeiten, von denen die Menschen in der Region profitieren. Weil die Verfasstheit dieser Zusammenarbeit eine freiwillige ist, ist die Verständigung auf gemeinsame Ziele und die Verpflichtung auf eine gemeinsame Umsetzung wesentliches und langfristig angelegtes Instrument. Wie das funktioniert und welchen aktuellen Projekten und Aufgaben sich der Kommunalverbund mit seinen Mitgliedern widmet, wird Thema der Vorlesung am 15. November sein.
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