Auf der seit 1997 jährlich stattfindenden Tagung tauschen sich Physikerinnen aus Industrie, Wirtschaft und Forschung nicht nur fachlich, sondern auch gesellschaftspolitisch aus. Dabei steht die Arbeitssituation von Frauen in physikalisch orientierten Berufen im Mittelpunkt der Diskussionen. Der Frauenanteil in der Physik steigt stetig an. Dennoch liegt er im bundesdeutschen Schnitt bei nur knapp über 14 Prozent, während es in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft bereits über 15 Prozent sind. Den größten Anteil bilden junge Frauen bis 30 Jahre mit einem Anteil von zum Teil über 20 Prozent. Daher nutzen die Physikerinnen die Tagung Jahr für Jahr dafür, ihre Position in der Arbeitswelt der Physik zu stärken. Bundesbildungsministerin Professor Johanna Wanka, Schirmherrin der Tagung: „Die Physikerinnentagung bietet eine hervorragende Plattform, um Frauen, die sich für die Physik begeistern, voranzubringen. Sie bietet Raum, sich fachlich auszutauschen, sich zu vernetzen und nicht zuletzt, um Nachwuchswissenschaftlerinnen zu ermutigen, ihre Talente zu entfalten.“
Die Konferenz beginnt am 28. September mit dem Eröffnungsvortrag der Kern- und Teilchenphysikerin Professor Johanna Stachel von der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg zum Thema: „Urknallmaterie im Labor“. Das anschließende wissenschaftliche Programm aus eingeladenen und eingereichten Vorträgen und Postern umfasst die Themen Hochenergie- und Teilchenphysik, Photonik und nichtlineare Dynamik, physikalische Chemie sowie Festkörper- und Plasmaphysik. Am zweiten Konferenztag, am 29. September, wird der Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und ehemalige Direktor des europäischen Teilchenbeschleunigers CERN, Professor Rolf-Dieter Heuer, einen öffentlichen Vortrag zum Thema „Die Welt der kleinsten Teilchen – Das Forschungszentrum CERN in Genf“ halten, zu dem alle Interessierten um 13 Uhr herzlich in den Faradaybau der TU Ilmenau, Faraday-Hörsaal, Weimarer Straße 32, eingeladen sind. Einen weiteren öffentlichen Vortrag hält am Samstag, 30. September, Professorin Ulrike Feudel von der Universität Oldenburg im Rahmen des Wissenschaftsjahres des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Meere und Ozeane“ mit dem Titel „Extremereignisse im Ozean: Schädliche Algenblüten“. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr im Röntgenbau, Röntgen-Hörsaal, Weimarer Straße 27.
Begleitend zur Tagung werden Workshops und ein Mentoring-Programm angeboten, um Studierenden, Promovierenden und Postdocs mögliche Karrierelaufbahnen aufzuzeigen. Neben Physik-Professorinnen gewähren auch Physikerinnen aus der Wirtschaft einen Einblick in ihren Arbeitsalltag und berichten von ihren Erfahrungen bei der Gleichstellung und bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das Rahmenprogramm umfasst Exkursionen zum Ilmenauer Fass, der weltweit größten Forschungseinrichtung zur Untersuchung turbulenter Strömungen, und in das Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien der TU Ilmenau, sowie einen Workshop zur Rasterelektronenmikroskopie. Sportlich begeisterte Teilnehmerinnen haben die Möglichkeit, auf den Kickelhahn, dem Hausberg der Stadt Ilmenau, zu wandern. Die Deutsche Physikerinnentagung wird von den Physikerinnen der Technischen Universität Ilmenau unter der Leitung von Professorin Martina Hentschel zusammen mit der Deutschen Physikalischen Gesellschaft organisiert. Informationen und Veranstaltungsprogramm:
Deutsche Physikerinnentagung:
28.09.-01.10.2017, Georg-Schmidt-Technikum (Curiebau und Faradaybau, Weimarer Straße 25 und 32, 98693 Ilmenau). Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen, um Anmeldung wird gebeten.
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