Vor 20 Jahren wurde erstmals Stahl aus Duisburg verwendet
Im Bestreben, sich den verändernden Marktbedingungen anzupassen und die Wünsche der Käufer zu berücksichtigen, begann der Pionier der chinesischen Automobilproduktion mit internationalen Herstellern zu kooperieren. Produzierte FAW Car anfangs ausschließlich Eigenmarken und nur für heimische Kunden, ist das Unternehmen mittlerweile weltweit präsent. Seit dem Jahrtausendwechsel bestehen Lizenzverträge mit Toyota, Mazda und GM. Den Anfang machte aber bereits 1991 die Zusammenarbeit mit VW. Damit begannen auch die Geschäftsbeziehungen zu einem wichtigen Werkstofflieferanten aus Deutschland – zu thyssenkrupp. „Wir feiern in diesem Jahr unser 20-jähriges Jubiläum“, sagt Dr. Yan Wang, Chefingenieur für Stanztechnik bei FAW Car. „Als wir 1997 den Audi 100 produziert haben, wurde erstmals Stahl aus Duisburg verwendet.“
Das richtige Material zur richtigen Zeit
Der weltweite Automarkt hat sich seitdem verändert und auch der Anspruch an das Auto generell. Die Materialanforderungen sind gestiegen – sei es bei der Zusammensetzung, den Verarbeitungs- und Einsatzmöglichkeiten oder dem Gewicht. Als FAW Car vor ein paar Jahren das Projekt für ein neues Fahrzeugmodell startete, suchte das Unternehmen ein geeignetes Material für den Stoßfänger. Dr. Wang fand ihn in der Stahlsorte MBW 1900 von thyssenkrupp Steel Europe. „Dieser Mangan-Bor-Stahl vereint gleich mehrere Anforderungen, die für das Bauteil wichtig sind“, so Dr. Wang. Der Werkstoff verfügt über ein hervorragendes Warmumformverhalten, höchste Festigkeit und bietet einen sehr hohen Deformationswiderstand. Zudem senkt er dank seiner Leichtbaueigenschaften das Gewicht des Stoßfängers.
Das Timing war auf beiden Seiten perfekt. „Die Serienreife des MBW 1900 fiel quasi mit dem neuen Projekt von FAW Car zusammen“, sagt Sadet Kökcü. Er ist Leiter der lokalen technischen Kundenberatung und vertritt die Duisburger Stahlsparte in China. Bis es zur Erstanwendung des MBW 1900 im asiatischen Markt kam, dauerte es jedoch noch eine Weile. „Die Verarbeitungsparameter mussten auf den Werkstoff angepasst werden“, so Kökcü. „Damit bei der Warmumformung alles klappt, haben Experten aus Deutschland die Kollegen hier in China intensiv beraten.“
Mit dem MBW 1900 liefert thyssenkrupp eine Spezialgüte höchster Festigkeit. Doch mit dem Werkstoff allein ist es nicht getan. „Die Tatsache, dass thyssenkrupp neben dem Material auch intensiven Engineering-Support geleistet hat, war ein sehr wichtiges Argument bei der Lieferantenentscheidung von FAW Car“, sagt Shunbing Yu, Kundenberater im Stahlbereich. „Wir sind stolz darauf, dass wir unseren MBW 1900 als erster Stahlhersteller serienmäßig in den chinesischen Markt liefern und das gemeinsam mit FAW Car realisiert haben.“ Für Dr. Wang ist aber noch ein anderer Grund ausschlaggebend, warum sich FAW Car für das Produkt aus Duisburg entschieden hat. „Es ist diese lange, vertrauensvolle Beziehung. Die perfekte Kombination von überragendem Know-how und einer verlässlichen Partnerschaft.“
Vom 14. bis 24. September findet die internationale Automobil-Ausstellung IAA PKW 2017, die weltweit umfassendste Leistungsschau der Automobilindustrie, in Frankfurt/Main statt. Besuchen Sie thyssenkrupp auf der Messe in Halle 8.0, Stand A 14. Auf der IAA sind die Teile- und Zubehörhersteller mit 400 Ausstellern vertreten.
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